Orbitaldiagramm des Vorbeifluges des Asteroiden „2010 WC9“ (weiß) an der Erde (blau) in der Nacht von 15. auf den 16. Mai 2018 (Grafik).
Copyright: NASA/JPL
Pasadena (USA) – Immer wieder kommt es vor, dass erdnahe Asteroiden entdeckt werden, dann aber wieder „verloren“ gehen, wenn sie aus der Sicht der Teleskope verschwinden und ihre Bahn nicht weiter verfolgt werden kann. Experten beziffern die Anzahl dieser verlorenen Asteroiden sogar auf über 900. Einer dieser davon wurde erst kürzlich wiederentdeckt und passiert heute Nacht die Erde innerhalb von nur einer halben Monddistanz.
Wie der Name schon sagt, wurde der rund 100 Meter große Asteroid „2010 WC9“ bereits am 30. November 2010 entdeckt, ging dann aber wie obig beschrieben schon im darauffolgenden Dezember verloren. Erst am 8. Mai entdeckten Astronomen einen neuen Erdbahnkreuzer und bezeichneten in als zunächst mit „ZJ99C6“, um dann nach weiteren Beobachtungen festzustellen, dass es sich um „2010 WC9“ handelt – knapp eine Woche vor dessen heutigen Erdpassage.
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Tatsächlich stellen derartige Erdbahnkreuzer für die Erde ein großes Risiko dar – können Einschläge dieser Brocken doch gewaltige Zerstörungen und Schäden erzeugen.
Orbitaldiagramm des inneren Sonnensystems mit der Umlaufbahn von „2010 WC9“ (weiß).
Laut den Berechnungen des Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA, geht von „2010 WC9“, der am frühen Morgen des 16. Mai 2018 die Erdbahn mit einer Distanz von 275.000 Kilometern zur Erde kreuzt (der gemittelte Abstand zwischen Erde und Mond beträgt 384.400 Kilometer), aber keine Gefahr für unseren Planeten aus. Zum nächsten Rendezvous kommt es laut NASA dann erst wieder in rund 300 Jahren.
Schon seit Jahren suchen und studieren Astronomen erdnahe Asteroiden (Near Earth Asteroids, NEOs), um potentielle Risiken für die Erde einschätzen zu können. Wie der „NewScientist“ aktuell berichtet, wurden von mehr als 17.000 dieser Objekte, die zwischen 2013 and 2016 zur Liste der potentiellen erdnahen Asteroiden (NEAs) hinzugefügt wurden, mehr als 900 zunächst als „unbestätigt“ kategorisiert, bis sich ihre Spuren am Himmel verloren hatten. Ob und wann diese Asteroiden wieder auftauchen und sie dann auch ein potentielles Einschlagsrisiko aufweisen, kann bislang niemand genau sagen.
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