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Angeschwemmtes „Meeresungeheuer“ ist nur ein Schnabelwal

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Kopfansicht des angeblich rätselhaften Kadavers.
Copyright: Olga Begunova (Quelle: siberiantimes.com)

Juschno-Sachalinsk (Russland) – Seit einigen Tagen verbreitet sich eine Meldung über ein angebliches rätselhaftes Meeresungeheuer, dessen Kadaver an der Küste der Sachalin-Insel angeschwemmt wurde, geradezu viral im Internet und auch zahlreiche deutschsprachige Medien haben bereits darüber berichtet. Während vielerorts noch über die Natur dieses Kadavers gerätselt wird, sprechen die Details des Körpers eine recht eindeutige Sprache.

Tatsächlich sind die sichtbar freigelegten Knochen, sowohl des Schädels, als auch des Rippen und der Flossen der deutlichste Hinweis darauf, dass es sich bei dem schon stark verwesten Kadaver am ehesten um den eines Schnabelwals handelt.

Gerade der Hinweis einiger Betrachter, dass das Wesen „keine Flossen sondern Tatzen oder Klauen“ aufweist, spricht – angesichts der Tatsache, dass es sich bei Delphinen und Walen eben nicht um Fische sondern Säugetiere handelt – ebenso für diese Deutung. Jedes Skelett – also die Knochen – von Vertretern dieser Tierart zeigt schließlich genau diese „Tatzen“ an jener Stelle, an denen die lebendigen Tiere äußerlich Flossen entwickelt haben.

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Auf diesen Foto sind die Reste der die Vorderflosse bildenden Knochen deutlich zu erkennen.

Copyright: Olga Begunova (Quelle: siberiantimes.com)

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Grafische Darstellung eines Delfinskeletts.

Copyright: unbek. Webfund

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Auch die Rippen sprechen deutlich für ein Exemplar aus der Gattung der Schnabelwale.

Copyright: Olga Begunova (Quelle: siberiantimes.com)

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Zum Vergleich: Das Skelett eines Cuvier Schnabelwals

Copyright: Eveha, via Totodu74 / GFDL / CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons

Auch der Umstand, dass der Körper mit „Fell“ bedeckt gewesen sein soll, lässt sich mit bekannten Eigenschaften von Walkadavern erklären. Zum einen werden sowohl Delphine als auch Wale tatsächlich mit einem den ganzen Körper bedeckenden leichten Fell geboren. Noch wahrscheinlicher ist jedoch der bereits fortgeschrittene Verwesungsprozess des Kadavers als Erklärung für dieses vermeintliche Fell zu betrachten.

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Weitere Ansicht des Kadavers.

Copyright: Alexander Mankov, (Quelle: siberiantimes.com)

Hierzu zitiert die „Siberian Times“ den Ozeanographen Sergej Kornew vom Kamchatka Research Institute of Fisheries and Oceanography wie folgt: „Wenn ein totes Tier lange Zeit im Wasser liegt, wird es von Raubtieren, Aasfressern und Mikroorganismen beeinträchtigt. Es ist eine aggressive Umwelt und weiches Gewebe wird am schnellsten abgetragen und ausgespült. Was dann am Kadaver übrig bleibt, sieht ganz wie Borsten aus. Tatsächlich sind das aber keine Haare.“

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Tatsächlich ist dieser Zustand für Meeresbiologen keine ungewohnte Eigenschaft von Walkadavern und schon eine kurze Websuche unter entsprechenden Suchbegriffen fördert schnell zahlreiche Beispiele zu Tage.

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Ein 2013 an der Küste vor Kokrobite angeschwemmter Walkadaver.

Copyright/Quelle: ghheadlines.com

Schlussendlich wird es aber nicht mehr möglich sein, den Kadaver eindeutig einer bestimmten Schnabelwart-Spezies zuzuordnen, da der Kadaver noch bevor Wissenschaftler den Körper selbst vor Ort begutachten konnten, wieder zurück ins Meer gespült wurde, berichtet die Siberian Times abschließend.

© grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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Fachjournalist Anomalistik• Sachbuchautor • Publizist

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