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Astronom findet keinen „Schöpfer-Code“ in Kosmischer Mikrowellenhintergrundstrahlung

Temperaturkarte der Kosmischen Mikrowellenhintergrundstrahlung, erstellt mit dem Planck-Satelliten. Copyright: ESA/Planck Collaboration
Temperaturkarte der Kosmischen Mikrowellenhintergrundstrahlung, erstellt mit dem Planck-Satelliten.
Copyright: ESA/Planck Collaboration

Sonneberg (Deutschland) – Vor dem Hintergrund der Hypothese, das Universum sei die Schöpfung einer wie auch immer gearteten Intelligenz, spekulieren einige Wissenschaftler schon länger darüber, ob und wie diese Intelligenz ein Zeichen ihrer Existenz und ihres Schöpfungsaktes für all jene Exemplare ihrer Schöpfung hinterlassen haben könnte, die einst eine solche Botschaft verstehen kann. Ein Astronom hat nun die Kosmische Hintergrundstrahlung nach einer solchen Botschaft durchsucht.

Schon 2005/2006 hatten der Physiker Stephen Hsu von der University of Oregon und Anthony Zee von der University of California in Santa Barbara erläutert, dass die sogenannte Kosmische Mikrowellenhintergrundstrahlung (Cosmic Microwave Background, CMB) die ideale Projektionsfläche für eine solche codierte Schöpfer-Botschaft sein könnte. Zwar wollte man der damals geführten Diskussion um das sogenannte „Intelligent Design“ (das von einigen als Alternative zur natürlichen Evolution diskutiert wurde), keine Nahrung geben, dennoch aber wissenschaftlich die Frage nach dem „was wäre, wenn“ stellen.

Hintergrund
Bei der Kosmischen Mikrowellenhintergrundstrahlung handelt es sich um eine Mikrowellenstrahlung aus der Frühzeit des Universums, die kurz nach dem Urknall entstand. Während über die Zustände während des Urknalls nur Vermutungen angestellt werden können, sind sich die meisten Astrophysiker darin einig, dass sich ca. 380.000 Jahre nach dem Urknall, nachdem das entstandenen Universum genügend abgekühlt war, auch die ersten Atome entstehen und so die Photonen (Lichtteilchen) entweichen konnten. Vor diesem Zeitpunkt standen Strahlung und Materie in einem Temperaturgleichgewicht. Durch seine Expansion kühlt sich das Universum langsam ab, sodass die Temperatur der Hintergrundstrahlung von 3.000 Kelvin bei der Entkoppelung auf heutige 2,725 ± 0,002 Kelvin gesunken ist. Bei der Kosmischen Hintergrundstrahlung handelt es sich um Schwarzkörperstrahlung, Strahlung von einem idealisierten Schwarzen Körper, also einem Objekt, das Strahlung absorbiert, in sich hält und nicht wieder hinauslässt. Die Kosmische Hintergrundstrahlung ist weitgehend isotropisch, d.h. richtungsunabhängig.
(Quelle: mpifr-bonn.mpg.de)

Der Idee, im Kosmischen Mikrowellenhintergrund könnte eine Schöpfungs-Botschaft codiert sein, hat sich nun der Astrophysiker Michael Hippke vom Sonnenberg Observatorium gemeinsam mit der SETI-InitiativeBreakthrough Listen“ erneut angenommen und die Temperaturvariationen des CMB in einen binären Zahlenstrahl übertragen.

Wie Hippke vorab via ArXiv.org berichtet, basiert die Idee von Hsu und Zee zunächst auf zwei Grundannahmen: Zum einen, dass das Universum das Werk eines intelligenten Schöpferwesens ist und zu anderen, dass dieses Schöpferwesen auch absichtlich eine intelligent verschlüsselte Botschaft seiner Existenz hinterlassen hat.“

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Der Kosmische Mikrowellenhintergrund könnte – ein solches Szenario vorausgesetzt, – dann tatsächlich die ideale Projektionsfläche für diese Botschaft sein, handelt es sich doch sozusagen um die größte von überall im Universum sichtbare „kosmische Werbetafel“.

Doch schon vor seiner Suche nach einer im CMB versteckten binären Botschaft konstatiert Hippke aktuell einige Probleme der Hypothese von Zee und Hsu: Zunächst kühle sich das Universum weiterhin ab. Beginnen bei 3.000 Kelvin, hat es sich bis heute (rund 13,4 Milliarden Jahre später) auf 2,7 Kelvin abgekühlt. In ferner ferner Zukunft (in rund 10hoch40 Jahren) wird sich das Universum soweit abgekühlt haben, dass der CMB nicht mehr zu erkennen ist. Zudem sei es extrem unwahrscheinlich, dass der Kosmische Mikrowellenhintergrund tatsächlich von überall im Universum gleich erscheine. Schließlich können auch wir selbst nicht den gesamten CMB erkennen, da dieser von Vordergrundstrahlung unserer eigenen Milchstraße überlagert wird.

Die ersten 500 Zeichen der in einen binären Zahlenstrahl übersetzten Kosmischen Hintergrundstrahlung. Die schwarzen Ziffern sind in den Daten von „Planck“ und „WMAP“ identisch, rote Zahlen divergieren in den beiden Quellen. Copyright/Quelle: M. Hippke / arXiv, 2020
Die ersten 500 Zeichen der in einen binären Zahlenstrahl übersetzten Kosmischen Hintergrundstrahlung. Die schwarzen Ziffern sind in den Daten von „Planck“ und „WMAP“ identisch, rote Zahlen divergieren in den beiden Quellen.
Copyright/Quelle: M. Hippke / arXiv, 2020

Trotz und vor dem Hintergrund dieser Einschränkungen hat sich Hippke dennoch an die Arbeit gemacht und kommt anhand einer ersten Analyse zu der Schätzung, dass auch der von Hsu und Zen einst angenommene mögliche Informationsgehalt des CMB mit gerade einmal 1.000 Bits in Wirklichkeit deutlich geringer ausfällt. Dieser neue Wert erleichtert allerdings auch die Suche nach einer potentiell darin binär verborgenen Botschaft.

Hippke selbst nutzte für seine Analyse die Daten der CMB-Observatorien „Planck“ und „WMAP“, die beide die Temperaturschwankungen der Kosmischen Mikrowellenhintergrundstrahlung vermessen hatten. Diese wandelte der Astrophysiker sodann in einen binären Zahlenstrahl (aus Einsen und Nullen) um und suchte nach Übereinstimmungen in den beiden Datenquellen.

Ein Abgleich mit der „Encyclopedia of Integer Sequences”, einer Online_Enzyklopädie der Zahlenfolgen, habe dann keinerlei überzeugende Ergebnisse erbracht: „Ich konnte keine sinnvolle Botschaft in der Übersetzung des CMB in einem binären Zahlenstrahl finden, weswegen ich derzeit schlussfolgere, dass es eine solche Botschaft nicht gibt.“

Allerdings, so stellt der Astrophysiker abschließend fest, „beantwortet diese Beobachtung natürlich noch nicht die Frage, ob es ein Schöpfungswesen gab, ob wir in einer Simulation leben oder ob es vielleicht doch eine Botschaft in der Kosmischen Mikrowellenhintergrundstrahlung gibt, die wir nur noch nicht erkannt haben.




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Quelle: ArXiv.org

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Andreas Müller
Autor und Publizist
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(Kornkreisforscher)

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