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Astronomen publizieren Fachartikel zu zweitem Felsplaneten um Sonnennachbar Proxima Centauri

Künstlerische Interpretation der beiden bislang bekannten Planeten und kalten Staubgürtel um den roten Zwergstern Proxima Centauri (Illu.). Copyright/Quelle: Lorenzo Santinelli / Science Advances
Künstlerische Interpretation der beiden bislang bekannten Planeten und kalten Staubgürtel um den roten Zwergstern Proxima Centauri (Illu.).
Copyright/Quelle: Lorenzo Santinelli / Science Advances

Turin (Italien) – Bereits im April 2019 berichteten Astronomen erstmals von der Entdeckung von Signalen, die auf einen weiteren, zweiten Felsplaneten um den unserer Sonne nächstgelegenen Stern Proxima Centauri (…GreWi berichtete), von dem bereits seit 2016 bekannt ist, dass er von einem potentiell lebensfreundlichen erdartigen Planeten umkreist wird. Jetzt haben die Astronomen ihre Beobachtungen in einem Fachartikel präzisiert.

Auf der Grundlage von Beobachtungsdaten, die einen Zeitraum von mehr als 17 Jahren abdecken, aus denen die Forscher zuvor die Signale des bereits bekannten Planeten (Proxima b) herausgerechnet hatten, handele es sich bei dem als „Proxima c“ bezeichneten Planeten um einen Felsplaneten von der mindestens 5,8-fachen Masse unserer Erde handelt – also um eine sogenannte Super-Erde. Für einen Umlauf um seinen Stern braucht der Planet rund 5,2 Jahre.

Hintergrund
Gemeinsam mit den beiden sonnenähnlichen Sternen „Alpha Centauri A“ und „Alpha Centauri B“ bildet Proxima Centauri das Dreifachsternensystem Alpha Centauri. Es handelt sich um einen roten Zwergstern (Roter Zwerg) der Spektralklasse M und ist mit einer Entfernung von etwa 4,244 Lichtjahren der unserer Sonne nächstgelegene bekannte Stern. Unser aktuelles Wissen über die Planetensysteme von Alpha Centauri ist gering: Im Jahr 2016 entdeckte ein Team mit ESO-Instrumenten einen erdähnlichen Planeten auf einer Umlaufbahn um Proxima Centauri. Aber Alpha Centauri A und B bleiben unbekannte Größen; es ist nicht klar, wie stabil solche Doppelsternsysteme für erdähnliche Planeten sind, und der vielversprechendste Weg, um festzustellen, ob sie um diese nahen Sterne herum existieren, ist der Versuch, sie zu beobachten.

Wie das Team um Mario Damasso vom Osservatorio Astronomico di Torino aktuell im Fachjournal „Science Advances“ (DOI: 10.1126/sciadv.aax7467) berichtet, umkreist der Planet damit seinen Stern zu weit, als dass es auf seiner Oberfläche flüssiges Wasser – und damit die Grundlage zumindest des irdischen Lebens – geben könnte. Stattdessen dürfte es sich vielmehr um einen eisigen Planeten handeln.

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Wird die Existenz des Planeten bestätigt, so würde sie einige der bisherigen Modelle zur Planetenentstehung in Frage stellen, da Gesteinsplaneten in der Theorie eigentlich nur innerhalb der sogenannte „Schneelinie“ entstehen. Hierbei handelt es sich um jene Abstandsgrenze, ab der Gase wie Wasserdampf zu Eis gefrieren. Angesichts von Proxima Centauri liegt diese allerdings viel näher als die Umlaufbahn des jetzt beschriebenen Planeten. Entweder müsste der Planet also – warum auch immer –  in die äußeren Bereiche seines Planetensystems gewandert sein, oder Planetenwissenschaftler müssten nach neuen Mechanismen suchen, durch die auch derart weit jenseits der Schneelinie Gesteinsplaneten entstehen können.

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Quelle: Science Advances

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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