Himmelsschauspiel: Astronomen sagen erstmals Nova für 2022 voraus

Lesezeit: ca. 2 Minuten

018-rote-nova-explosion-v1309-scorpii
Symbolbild: Die Rote Nova Explosion des Sterns V1309 Scorpii 2008. Ähnlich könnte auch KIC 9832227 im Jahr 2002 explodieren.

Copyright: Space Telescope Science Institute

Grand Rapids (USA) – In fünf Jahren, so sagen es US-Astronomen erstmals voraus, wird unser Nachthimmel nicht mehr der gleiche sein, den wir heute beim Blick nach oben vor uns sehen. Grund dafür ist das Verschmelzen und die damit einhergehende Explosion zweier sich gegenseitig umkreisender Sterne. Es wäre das erste Mal, das Astronomen ein solches Schauspiel mehr oder weniger punktgenau vorhersagen können.

UPDATE 11.09.2018: Die für 2022 vorhergesagte Nova findet nicht statt. Ein Schreibfehler hatte für falsche Berechnungen der Verschmelzung der beiden Sterne gesorgt, die jetzt anhand älterer, bislang abe rnicht zugnglicher Daten korrgiert werden konnten. Den vollständigen bericht dazu finden Sie HIER

Wie Professor Larry Molnar vom Calvin College gemeinsam mit Studenten und Kollegen des Appache Point Observatory und der University of Wyoming eingestehen, handele es sich zwar um eine „mutige Vorhersage“, wie sie bislang noch nicht gewagt wurde. Dennoch sei man anhand der Beobachtungen zuversichtlich, dass der rund 1.700 Lichtjahre entfernte Doppelstern „KIC 9832227“ im Jahr 2022 (+/- 1 Jahr) verschmelzen und explodieren wird.

www.grenzwissenschaft-aktuell.de
+ HIER können Sie den täglichen GreWi-Newsletter bestellen +

019-simulation-doppelstern-kontakt
Modell des Doppelsterns KIC 9832227 (Grafik).

Copyright: Calvin College / Larry Molnar et al.

Schon jetzt sind sich die beiden Sterne so nahe, dass sich ihre äußeren Hüllen schon berühren und sogar schon eine gemeinsame Atmosphäre besitzen. „Man kann sich das wie zwei Erdnüsse vorstellen, die von einer gemeinsamen Schale umgeben sind“, so Molnar.

04580Hier (rot) wird laut der Vorhersage der Astronomen 2022 der temporäre „neue Stern“ erscheinen (Illu.).
Copyright: calvin.edu

Das Ergebnis dieses Prozesses werde dann eine Zunahme der Helligkeit des Objekts um das rund Zehntausendfache sein, wodurch das Binärsystem zu einem der hellsten „Sterne“ am Nachthimmel werden wird. Der „neue“ helle Stern wird dann als Teil des Sternbilds Schwan (Cygnus) zu sehen sein und ein mit bloßem Auge erkennbares neues Element im Kreuz des Nordens bilden (s. Abb.).

In der Dokumentation „Luminous“ begleitete ein Filmteam die Astronomen um Molnar während ihrer Arbeit an und um ihre Vorhersage:

Weitere Beobachtungen von KIC 9832227 sollen nun die Vorhersage weiter präzisieren.

© grenzwissenschaft-aktuell.de