Astronomen und UFOs: Teil 1 – Die Sturrock-UFO-Umfrage unter Astronomen
Ein immer wieder von Skeptikern des UFO-Phänomens vorgebrachtes Argument gegen die Realität von unidentifizierten Flugobjekten (UFOs) in unserem Luft- und Weltraum, ist die Behauptung, dass gerade Astronomen – deren Aufgabe es schließlich ist, den Himmel und die Sterne zu beobachten – keine UFOs sehen würden. In dieser kleinen Reihe widerlegt Grenzwissenschaft-Aktuell.de (GreWi) diese redundante Falschbehauptung anhand von Fallbeispiele und lässt die astronomisch versierten UFO-Zeugen selbst zu Wort kommen. Zu Beginn der Reihe sei jedoch zunächst ein Blick auf die UFO-Umfrage des Standford-Astronomen Dr. Peter A. Sturrock geworfen, in der dieser schon 1977 seine astronomischen Kollegen zu deren Sichtungen unbekannter Flugobjekte befragte.
1977 war Peter Sturrock (1, 2) selbst Professor für Weltraumwissenschaften und Astrophysik an der Stanford University und schrieb damals alle 2.611 Mitglieder der American Astronomical Society (AAS) mit einem Fragebogen zu deren UFO-Sichtungen an.
Insgesamt erhielt Sturrock 1.356 Antworten und 62 davon berichteten tatsächlich unerklärliche Phänomene im Luft- und/oder Weltraum gesehen bzw. beobachtet oder gar dokumentiert zu haben. Das entspricht einem Anteil von 4,6 Prozent.
Eine genauere Auswertung der Antworten zeigte zudem, dass die meisten UFO-Sichtungen von Astronomen denn auch bei Nacht stattfanden. Zudem zeigten sich 80 Prozent der antwortenden Kollegen willens und offen dafür, UFO-Sichtungen wissenschaftlich zu untersuchen, wenn es dafür eine geeignete Plattform geben würde. Mehr als die Hälfte der antwortenden Befragten sprachen sich dafür aus, dass es das UFO-Phänomen wert sei, untersucht zu werden. Nur 20 Prozent sahen das anders. Zugleich zeigten Sturrocks Antworten, dass jüngere Astronomen dem UFO-Phänomen und dessen Erforschung deutlich positiver gegenüberstanden als ältere.
– Die Ergebnisse seiner Umfrage hatte Sturrock 1994 nochmals für das „Journal for Scientific Exploration“ (Vol. 8, No. 1, pp. 1-45, 1994) zusammengefasst. Diesen Artikel im Original finden Sie HIER
Ihren Widerhall erfuhren die Ergebnisse von Sturrocks Umfrage im Frühjahr 2016, als Etienne Caron von der ETH Zürich und Pouya Faridi von der iranischen Shiraz University of Medical Sciences die Ergebnisse ihrer eigene Online-„UFO-Umfrage“ unter Akademikern, deren Arbeit von EU-Forschungsgeldern unterstützt wird. Im Fachjournal “Frontiers in Earth Science” (DOI: 10.3389/feart.2016.00017) berichteten die Forscher damals, dass eine Mehrheit dieser Forscher und Wissenschaftler eine Intensivierung und offizielle finanzielle Förderung der Erforschung unbekannter atmosphärischer Phänomene auf akademischem Niveau, wie sie allgemein als UFOs (Unidentifizierte FlugObjekte) oder auch UAPs (Unidentified Aerial Phenomenon = Unidentifizierte Luft-/Luftraum-Phänomene) bezeichnet werden, unterstützen.
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Zwar erhielten Caron und Faridi von nur von 295 der insgesamt 6.049 angeschriebenen Forschern und Wissenschaftlern eine Antwort, wodurch die Teilnahmerate bei gerade einmal knapp 5 Prozent lag. Dennoch zeigten diese Antworten, dass eine Mehrheit von 58 Prozent (165/286) der gültigen Teilnehmer glauben, dass die Erforschung von UAPs/UFPs nicht vernachlässigt werden und stattdessen durch Fördereinrichtungen unterstützt werden sollten.

Darüber hinaus erklärten 52 Prozent der Teilnehmer (148/286), dass sie selbst im Rahmen ihrer Expertise zu einem besseren Verständnis des UAP-Phänomens beitragen wollten, wenn sie nur wüssten, wie genau sie dies tun könnten. Einen ausführlichen Artikel über diese Umfrageergebnisse finden Sie HIER.
…Lesen Sie auch die weiteren Teile der GreWi-Reihe „Astronomen und UFOs“
Teil 2 – Clyde Tombaugh: Pluto-Entdecker und UFO-Zeuge…die Reihe wird fortgesetzt.
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