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Astronomen und UFOs: Teil 2 – Clyde Tombaugh: Pluto-Entdecker und UFO-Zeuge

Der Astronom und Pluto-Entdecker Clyde Tombaugh (1906-1997).
Copyright/Quelle: lib.nmsu.edu

Ein immer wieder von Skeptikern des UFO-Phänomens vorgebrachtes Argument gegen die Realität von unidentifizierten Flugobjekten (UFOs) in unserem Luft- und Weltraum, ist die Behauptung, dass gerade Astronomen – deren Aufgabe es schließlich ist, den Himmel und die Sterne zu beobachten – keine UFOs sehen würden. In dieser kleinen Reihe widerlegt Grenzwissenschaft-Aktuell.de (GreWi) diese redundante Falschbehauptung anhand von Fallbeispielen und lässt die astronomisch versierten UFO-Zeugen selbst zu Wort kommen. In Teil zwei der kleinen GreWi-Reihe kommt kein Geringerer als der Entdecker zahlreicher Asteroiden und nicht zuletzt des zum Zwergplaneten degradierten, einstigen neunten Planeten Pluto zu Wort: Der Astronom Clyde Tombaugh.

Neben seiner Entdeckung des ehemals neunten Planeten Pluto im Jahre 1930 war Clyde Tombaugh nicht nur unter Kollegen auch für sein offenes Interesse an unidentifizierten Flugobjekten bekannt.

Am 20. August 1949, so berichtete Tombaugh selbst, sah er mehrere unidentifizierte Objekte nahe Las Cruces im US-Bundesstaat New Mexico. Diese beschrieb er als sechs bis acht rechteckige Lichter und kommentierte seine Sichtung: „Ich bezweifele, dass es sich bei diesem Phänomen um eine irdische Reflexion gehandelt hat, da ich etwas Vergleichbares weder zuvor noch seither wiedergesehen haben. Ich war derart unvorbereitet auf einen solch merkwürdigen Anblick, dass ich regelrecht erstarrte.“ Die besagten rechteckigen Lichter beobachtete der Astronom nach eigenen Angaben etwa drei Sekunden lang, während seine Frau sie nur etwa die Hälfte der Zeit sah. Tombaugh selbst deutete seine Sichtung zeitlebens nie als außerirdisches Raumschiff, auch wenn ihm das immer wieder unterstellt wurde. Stattdessen vermutete er später, statt irdische eine atmosphärische Temperaturinversion als wahrscheinlichste Erklärung.

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Eine weitere Sichtung hatte Tombaugh zwei Jahre später von einem Observatorium bei White Sands. Hierbei handelte es sich um ein Objekt von der -6fachen Helligkeit der Venus, das sich vom Zenit bis zum südlichen Horizont innerhalb von knapp 3 Sekunden bewegte. In seinen Bewegungen glich das Objekt also jenen des ersten von Tombaugh beobachteten unbekannten Flugobjekts.

Auch die mysteriösen „grünen Feuerkugeln“, wie sie von 1948 bis in die 1950er Jahre hinein immer wieder über New Mexico und dem sonstigen Südwesten der USA gesichtet und beschrieben wurden, will der berühmte Astronom sogar drei Mal mit eigenen Augen (ohne optische Hilfsmittel) gesehen haben und erklärte dazu später, er könne für diese Sichtungen keine Erklärung  finden.

Clyde Tombaugh 1928.
Copyright: Gemeinfrei

Offenbar hatte Tombaugh in späteren Jahren seine ursprünglich kritische Haltung zur Frage nach UFOs und deren besonders damals allseits diskutierten potentiellen außerirdischen Herkunft geändert.

Hierzu wird Tombaugh wie folgt zitiert: „Ich habe drei dieser Objekte, wie sie jeglicher Erklärung, wie etwa dem Planeten Venus, atmosphärische Erscheinungen, Meteore oder Flugzeuge entbehren, innerhalb von sieben Jahren gesehen. Ich selbst bin ein professioneller und sehr erfahrener Astronom. Zusätzlich habe ich drei grüne Feuerbälle gesehen, deren Verhalten diese von bekannten Feuerkugeln unterschied. Ich denke, dass einige namhafte Wissenschaftler (im Umgang mit dem UFO-Thema) sehr unprofessionell und unwissenschaftlich vorgehen und es ablehnen deren mögliche außerirdische Herkunft und Natur in Betracht zu ziehen.“

Auch im Januar 1957 zitiert eine Meldung der Associated Press in den „Alamogordo Daily News“ den Astronom wie folgt: „Obwohl wir von unserem eigenen Sonnensystem ausgehen, dass es Leben hier nur und ausschließlich auf der Erde gibt, so finden sich in der sonstigen Galaxie vermutlich hunderte wenn nicht gar tausende lebensfreundlicher Welten. Die Rassen dieser Welten könnten bereits in der Lage sein, unvorstellbare Energiemengen zu nutzen, um die Distanzen zwischen den Sternen zu überbrücken. (…) Diese Dinge, die den Eindruck erwecken, als würden sie gelenkt, unterscheiden sich von allen anderen Phänomenen, die ich selbst schon beobachten konnte. Der Umstand, dass sie sich offenbar nicht den gewöhnlichen Gesetzen der Himmelsmechanik unterwerfen, lässt diese Einschätzung glaubwürdig erscheinen.“

1949 hatte Tombaugh zudem Kontakt mit dem Kommandeur der White Sands Missile Range, Commander Robert McLaughlin und erklärte diesem gegenüber, er habe am 27. August 1941 einen hellen Blitz auf dem Mars beobachten können, den er für eine mögliche dortige Atombombenexplosion hielt. Wie McLaughlin in einem Brief an den Astronom Dr. James Van Allen berichtete, erklärte Tombaugh weiter, dass auch die erste in New Mexico getestete Atombombe die Nachtseite der Erde derart erhellt hätte, dass diese für einen Beobachter wie ein Neonschild gewirkt hätte. Zufälligerweise sei der Mars der Erde zu diesem Zeitpunkt gerade sehr nahe gewesen, sodass eine solche Explosion auch von dort aus hätte beobachtet werden können.

Clyde Tombaugh. Copyright/Quelle: lib.nmsu.edu

Im Juni 1952 führte Dr. J. Allen Hynek im Rahmen seiner Zuarbeit an dem UFO-Untersuchungsprogamm des Geheimdienstes der US Air Force „Project Blue Book“ auch eine Umfrage unter Astronomen-Kollegen durch. Hierauf berichteten ihm nicht nur u.a. Tombaugh sondern auch der Astronom Dr. Lincoln LaPaz von der University of New Mexico von ihren UFO-Sichtungen (…über die UFO-Sichtungen des Pioniers der Meteor-Forschung wird GreWi in einem zukünftigen Teil dieser Reihe noch berichten).

Hintergrund
Nach „Project Sign“ (1947) und „Grudge“ (1949-1951) war „Blue Book“ die dritte und offiziell letzte von insgesamt drei Studien der US-amerikanischen Luftwaffe über „unidentifizierte Flugobjekte“. Laut Angaben der US Air Force wurden von 1951 bis 1969 im Rahmen von „Project Blue Book“ 12.618 Sichtungsfälle dokumentiert. 701 dieser Fälle – und damit die seither vielfach zitierten rund 5,5 Prozent – blieben nach Abschluss der Untersuchungen offiziell „ungeklärt“. UFO-Forscher konnten allerdings bei späteren Durchsichten der Blue-Book-Akten deutlich mehr ungelöste Fälle identifizieren.

Darüber hinaus erklärte Tombaugh gegenüber Hynek, dass er seine Teleskope der Air Force für den Fall für fotografische Aufnahmen zur Verfügung stelle, dass diese ihn ausreichend rechtzeitig von einer aktuellen UFO-Sichtung informieren würden. Ob es zu einem Ergebnis dieser Zusammenarbeit zwischen dem Pluto-Entdecker und der US Air Force gekommen ist, ist bis heute leider unbekannt.

+ + +GreWi Kommentar
Eine kurze Randbemerkung sei dem interessierten Leser gerade vor dem Hintergrund beigefügt, dass es in dieser kleinen Reihe schließlich auch um die Unterschiede in der allgemeinen öffentlichen Wahrnehmung (…in diesem Fall darüber, dass Astronomen angeblich „keine UFOs sehen“) und den tatsächlichen Fakten geht: Wenn Sie in der deutschsprachigen Wikipedia nach „Clyde Tombaugh“ suchen, erfahren Sie dort kein einziges Wort über das Interesse des Astronomen am UFO-Thema, geschweige denn über seine eigenen Sichtungen. Anders sieht es jedoch beim Blick in die englischsprachige Wikipedia aus: Hier widmet sich nicht nur ein ganzer eigenständiger, sondern zugleich auch der umfangreichste Abschnitt Tombaughs „Interest in UFOs“…

WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA
Astronomen und UFOs: Teil 1 – Die Sturrock-UFO-Umfrage unter Astronomen 31. August 2018

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