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Auch vierte Suche nach außerirdischen Radiosignalen im Zentrum der Milchstraße erfolglos

Blick ins sternenvolle Zentrum der Milchstraße Copyright: ESO.org
Blick ins sternenvolle Zentrum der Milchstraße
Copyright: ESO.org

Bentley (Australien) – Nach bereits drei vorigen Suchen, kam nun auch die vierte gezielte Suche nach niedrigfrequenten Radiosignalen möglicher außerirdischer Zivilisationen aus Richtung des Zentrums unserer Milchstraße zu dem Schluss, dass wenn es dort intelligentes Leben gibt, wir bislang keine Hinweise dafür in Form entsprechender Radio-Signale gefunden haben.

Wie das Team um Chenoa Tremblay von der australischen “Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation” (CSIRO) vorab via ArXiv.org berichtet, haben sie zum vierten Mal mit der Teleskopanlage „Murchison Widefield Array“ in Western Australia das mit Sternen dich gepackte Galaktische Zentrum der Milchstraße nach intelligenten Signalen abgesucht, da aufgrund der dortigen Sternendichte und Alters vieler dortiger Systeme die Wahrscheinlichkeit vergleichsweise hoch ist, dass dort auch bereits technologisch entwickeltes intelligentes Leben entstanden ist. Ein interessantes Ziel also für die Suche nach außerirdischer Intelligenz (Search für ExtraTerrestrial Intelligence, SETI).

Trotz der im Zentrum der Milchstraße aus gleichem Grund auch häufigeren potenziellen Risiken und Gefahren für die Entstehung von intelligentem Leben in Form starker Strahlung durch Supernovae, Sternenausbrüchen, magnetisch stark geladenen Magnetaren und Neutronensternen, hat das Team um Tremblay die Murchison-Teleskopanlage auf bereits 144 bekannte Systeme mit Exoplaneten in der (kosmischen) Nähe des Galaktischen Zentrums ausgerichtet und zudem auch „blind“ drei Millionen weitere Sterne innerhalb einer Region von 6.000 Quadratparsec nach potenziell intelligenten Signalen abgesucht. Ein Parsec entspricht der Distanz von 3,26 Lichtjahren. Auf diese Weise könnten so mehrere Milliarden Sternensysteme in die Suche miteingeflossen sein.

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Konkret suchten die Astronomen und Astronominnen über zwei Nächte im September 2020 insgesamt sieben Stunden lang nach Radiosignalen im Frequenzbereich rund um 155 Megahertz.

Obwohl auch der nunmehr vierte Versuch des Teams ohne Erfolg verlief, wollen sich die SETI-Astronomen dadurch von weiteren Versuchen nicht abbringen lassen. Nicht zuletzt auch deshalb, weil erst kürzlich die Leistungs- und Rechenkapazitäten der Murchison-Anlage verbessert und verstärkt wurden und so ein noch größerer Himmelsausschnitt abgesucht werden kann.

Abschließend fassen die SETI-Forschenden ihre aktuellen Ergebnisse und Aussichten wie folgt zusammen:

„Wir haben die Sichtlinien in Richtung von 144 bekannter exoplanetarer Systeme nach künstlichen Signalen abgesucht – dabei aber keine plausiblen Technologie-Signaturen oberhalb einer Leistungsstärke von 10hoch13 bis 10hoch19 W (abhängig von der jeweiligen Distanz zur potenziellen Quelle). (…) Ähnlich wie schon bei unserer Suche von 2013, als wir einen Frequenzbereich von 103-133 MHz abgesucht haben, haben wir nun einen Bereich von 139-170 MHz abgesucht. Andere derzeitige Suchen nach Technologiesignaturen mit den Teleskopen Parkes und Green Bank decken eine Bandbreite von 0.7-93 GHz ab. Alle diese Durchmusterungen kombiniert, könnten wir bald statistische Grenzen für die Häufigkeit mutmaßlicher Transmitter von Radiowellenlängen im Galaktischen Zentrum. Zukünftige Beobachtungen des Galaktischen Zentrum könnten also eine vollständige Abdeckung der Bandbreiten von 80 MHz bis 93 MHz liefern. (…) Weitere Verbesserungen der Teleskopleistungsstärke könnte – wenn sie mit methodischen Beobachtungskampagnen kombiniert wird – es ermöglichen, jenen weiten Raum noch genauer abzusuchen, in dem vielleicht Zeichen technologisch-entwickelten Lebens darauf warten, entdeckt zu werden.“




WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA
SETI findet keine starken technologischen Signale aus Richtung von TESS-Exoplaneten-Kandidaten 10. Februar 2022
SETI-Initiative “Breakthrough Listen” veröffentlicht Beobachtungsdaten zu nahen Sternen und aus dem galaktischen Zentrum 15. Februar 2020
Außerirdische Zivilisationen im Innern der Milchstraße am wahrscheinlichsten 14. September 2015

Recherchequelle: ArXiv.org

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Andreas Müller
Autor und Publizist
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(Kornkreisforscher)

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