Auf der Suche nach außerirdischen Signalen – China baut weiteres Riesenteleskop

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Symbolbild: Radioteleskop

Peking (China) – Noch hat das erst 2016 vollendete weltgrößte Radioteleskop „FAST“ in der chinesischen Provinz Guizhou seinen Regelbetrieb noch nicht aufgenommen, da gibt die Regierung in Peking auch schon den Startschuss zum Bau eines weiteren Radioteleskops von gewaltigen Ausmaßen. Mit dem Bau und Betrieb der beiden Riesen-Radioteleskope verfolgt China neben rein astronomisch-astrophysikalischen Interessen auch vehement das Ziel, die erste irdische Nation zu sein, die Signale einer außerirdischen Zivilisation entdeckt.

Wie die Chinesische Akademie der Wissenschaften kürzlich bekannt gab (1, 2), soll das sogenannte QTT-Teleskop einen Durchmesser von 110 Metern, eine Höhe von 100 Metern haben, 6.000 Tonnen schwer sein und nahe Shihezi im Kreis Qitai in der nordwestlichen autonomen Uygur-Region gebaut werden. Mit der für 2023 geplanten Fertigstellung soll das Teleskop dann das größte vollbewegliche Radioteleskop der Welt sein und dann u. a. das Radioteleskop Effelsberg mit seiner „nur“ 100 Meter großen „Schüssel“ in den Schatten.

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Insgesamt werde das QTT in der Lage sein, „Dreiviertel des Himmels abzudecken und sämtliche im Spektrum zwischen 150 MHz und 115 GHz georteten Signale zu ihrer Quelle zurückzuverfolgen“, so Song Huagang, Astronom der Chinesischen Akademie der Wissenschaften vom Xinjiang-Observatorium, an dem derzeit nur ein 25-meter Radioteleskop zur Verfügung steht.

Der neue Standort nahe Shihezi liegt am Fuß der kaum besiedelten Tianshan-Berge, die das Teleskop vor störenden elektromagnetischen Signalen abschirmen sollen. Neben dem QTT und dem FAST-Teleskop will China bis Mitte der 2020er Jahre in Tibet sein größtes optisches Teleskop mit einem Spiegeldurchmesser von 12 Metern bauen.

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Das FAST-Radioteleskop in Dawodang in der südostchinesischen Provinz Guizhou

Copyright: NAOC

Neben astronomisch-astrophysikalischen Interessen verfolgt China mit seinem Großteleskop-Programm auch die erklärte Absicht, die erste Nation zu sein, die Signale intelligenter Außerirdischer entdeckt.

Tatsächlich habe man mit dem FAST-Teleskop auch schon einige merkwürdige Signale empfangen, aber es sei „schwierig, diese zu bestätigen oder ihre Quelle ausfindig zu machen, da sie sich bislang nicht wiederholt haben“, zitiert „DailyGalaxy.com“ den FAST-Chefwissenschaftler Li Di. „Wir suchen nicht nur nach potentiellen Radio- und TV-Signalen, sondern auch etwa nach Signalen von Atombomben. Wir lassen da unserer Phantasie freien Lauf, da wir ja nicht wissen können, wie sich Außerirdische kundtun.“

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