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Auf Saturnmond Titan hat der Nordsommer begonnen

Blick auf den Saturnmond Titan durch die Raumsonde „Cassini“.
Copyright: NASA/JPL/University of Arizona.

Moscow (USA) – Eine erneute Analyse von Aufnahmen der Saturnsonde „Cassini“ offenbaren die langerwarteten Belege für Regen und damit wechselnde Jahreszeiten in der nördlichen Hemisphäre des größten Saturnmondes Titan. Titan ist neben der Erde der einzige Himmelskörper im Sonnensystem, auf dem ein Flüssigkeitskreislauf nachgewiesen wurde. Zudem besitzt der Mond eine dichte Atmosphäre; Wasser um reichlich organische Stoffe. Deshalb gilt er nicht nur als Modell der jungen Erde sondern auch als hoffnungsvoller Kandidat für außerirdisches Leben im Sonnensystem.

Wie das Team um Rajani Dhingra von der University of Idaho aktuell im Fachjournal „Geophysical Research Letters“ (DOI: 10.1029/2018GL080943) berichtet, fanden sie die Hinweise für Regen – und damit den Beginn des dortigen Sommers – am Nordpol des Saturntrabanten.

„Wir haben schon lange auf diese Regenwolken über dem Nordpol des Titan gewartet, da unsere Klimamodelle diese schon vorhergesagt hatten“, erläutert Dhingra. Bislang rätselten Wissenschaftler über die jetzt anhand der Cassini-Daten entdeckten bis anhin „fehlenden Wolken“.

Die Aufnahmen selbst stammen vom 7. Juni 2016 und wurden mit dem Infrarotinstrument VIMS an Bord der Sonde erstellt. Die reflektierende Fläche beansprucht rund 75 Quadratkilometer, also in etwa der Fläche der nordamerikanischen Großen Seen.

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Laut der Analysen der Forscher handelt es sich um Sonnenlicht, dass von einer feuchten Oberfläche reflektiert wird. Am ehesten werden die Werte mit Methan-Regenfällen und einer darauffolgende Verdunstungsphase erklärt. „Man kann sich das in etwa wie die Reflektion des Sonnenlichts auf einem nassen Gehsteig vorstellen“, erklärt Dhingra.

Der Titan-Nordpol in den Aufnahmen des „Visual and Infrared Mapping Spectrometer“. Der organgefarbene Rahmen oben zeigt die Regenregion. Der blaue Rahmen oben zeigt den unteren Bildausschnitt, in dem dunkelblaue Pfeile Wolken, und rote Pfeile die Reflektionen des Titan-Sees Xolotlan Lacus markieren. Rosa Pfeile weisen jene Region aus, die die Forscher mit einem nassen Gehsteig vergleichen. Der schwarze Punkt markiert den Titan_Nordpol, während die hell-blauen Pfeile den Rand des größten nördlichen Titan-Meeres, das Kraken Mare ausweisen.
Copyright: NASA/JPL/University of Arizona/University of Idaho.

Die Reflektion seien denn auch das erste von Cassini dokumentierte Anzeichen für Sommer-Regen auf der nördlichen Hemisphäre des Mondes. „Wollte man dies mit dem irdischen Jahreszeitenkreislauf vergleichen, dauert eine Jahreszeit auf Titan knapp sieben Jahre. Cassini selbst kam im südlichen Titan-Sommer im Saturnsystem an und hatte damals vergleichbare Regenwolken über der Südhemisphäre entdeckt. Darauf basierende Klimamodelle sagten ähnliches Wetter schon mit der Tagundnachtgleiche 2017 vorher. Doch bis 2016 konnte die Sonde keine der vorhergesagten Wolken über der Nordhalbkugel feststellen.

„Jetzt wissen wir, dass die bisherigen Modelle gar nicht so falsch lagen und das Titan-Klima theoretisch vorhergesagt werden kann“, so Dhingra. „Jetzt wird es auf der Nordhalbkugel des Titan Sommer. Wir müssen jetzt aber noch herausfinden, was diesen Sommerbeginn verzögert hat.“

Eine weitere Analyse der Aufnahmen lässt die Wissenschaftler zu dem Schluss kommen, dass der Methan-Regen auf eine kieselartige Oberfläche fiel, da ein gröberes Terrain ein eher amorphes Muster erzeugt, als wenn der Regen in eine stehende Flüssigkeit (wie etwa einen der zahlreichen Methanseen) gefallen wäre und dort dann eher kreisförmige Muster hätte entstehen lassen.

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Andreas Müller
Autor und Publizist
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Andreas Müller
(Kornkreisforscher)

ein deutscher UFO-Forscher, Autor und Publizist

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