Avebury: Archäologen finden „geheimes Quadrat“ unterhalb des weltgrößten Steinkreises

Lesezeit: ca. 2 Minuten


Heutige Innenansicht der Steinkreisanlage von Avebury.
Copyright: A. Müller / GreWi.de

Avebury (Großbritannien) – Beim Thema Steinkreise denken die meisten wahrscheinlich unweigerlich an die imposanten Steintore des Steinkreises von Stonehenge. Tatsächlich wird Stonehenge aber vom weltweit größten Steinkreis von Avebury um ein Vielfaches übertroffen. Jetzt haben Archäologen im Untergrund Aveburys Beweise für ein bislang unbekanntes megalithisches Monument gefunden, in dem die Steine zu einem Quadrat um einen zentralen Obelisken angeordnet waren.

Das Steinkreis-Monument von Avebury besaß einen Durchmesser von 330 Meter und bestand aus rund 100 gewaltigen stehenden Steinen, von denen heute noch zahlreiche zu sehen sind (s. Abb.o.).

Wie die Archäologen um Dr. Mark Gillings von der Universitäten von Leicester aktuell berichten, haben sie mit Hilfe einer Kombination aus Boden-Radar und Bodenwiderstands-Scans den Avebury-Steinkreis untersucht und damit Grabungsarbeiten fortgesetzt, die 1939 von Alexander Keiller begonnen, durch den Kriegsausbruch beendet und später aber nicht mehr fortgesetzt wurden.

www.grenzwissenschaft-aktuell.de
+ HIER können Sie den tägichen kostenlosen GreWi-Newsletter bestellen +

„Unsere Untersuchungen haben bislang unbekannte Megalithen im Innern des weltberühmten Steinkreises von Avebury offenbart“, erläutert Dr. Mark Gillings von der University of Leicester. Wir konnten eine ganze Reihe von in prähistorischen Zeiten stehenden Steinen ausfindig machen, die einst verborgen und begraben wurden und konnten weitere Positionen von Steinen aufzeigen, die im 17. und 18. Jahrhundert zerstört worden waren.“


Computerrekonstruktion des südl. Inneren Kreises mit zentralem Obelisk und Quadrat.

Copyright: University of Leicester

Zusammengenommen zeichnet sich nun ein bislang einzigartiges quadratisches Megalithmonument im Innern der Avebury-Steinkreise ab und die Forscher vermuten, dass dieses Quadrat zu den ältesten Strukturen von Avebury gehört.

„Avebury wird und wurde schon seit dem 17. Jahrhundert archäologisch intensiv untersucht. Die Entdeckung neuer und bislang unbekannter Megalithe im Innern des bekannten Monuments war somit nicht nur eine große Überraschung sondern offenbart auch die Notwendigkeit weiterer archäologischer Untersuchungen vor Ort“, so die Archäologen.

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden


Aufmaß der neuentdeckten bislang unbekannten Steine in Avebury.

Copyright: University of Leicester

„Megalithische Kreisanlagen aus der Entstehungszeit von Avebury, dem späten Neolithikum (also dem 3. Jahrtausend v. Chr.) sind von vielen Orten auf den britischen Inseln, europaweit und darüber hinaus bekannt – eine quadratische Anordnung dieser Megalithe von dieser Art ist aber höchst ungewöhnlich“, kommentiert Dr. Joshua Pollard von der University of Southampton.

Die Archäologen vermuten, dass das etwa 30 Meter große Quadrat um den zentralen Obelisken den Ort eines der ersten neolithischen Gründungsgebäude Aveburys markiert, das dann als Zentrum des sogenannten südlichen Inneren Kreises von Avebury markierte.

Sollte das stimmen, so könnte der Fund dabei helfen, die Ursprünge der Avebury-Anlage und die Gründe für ihren Baus besser zu verstehen.

© grenzwissenschaft-aktuell.de