Anzeige
Anzeige
Anzeige

Bewohner von Rapa Nui hatten Kontakt nach Südamerika

Symbolbild: Moai auf der „Osterinsel“ Rapa Nui.Copyright/Quelle: Rivi (via WikimediaCommons) / CC BY-SA 3.0
Symbolbild: Moai auf der „Osterinsel“ Rapa Nui.
Copyright/Quelle: Rivi (via WikimediaCommons) / CC BY-SA 3.0

Santiago (Chile) – Funde von rund 1000 Jahre alten Stärkeresten aus Nutzpflanzen in Werkzeugen der frühesten Bewohner der „Osterinsel“ Rapa Nui belegen, dass diese offenbar bereits zumindest Kontakte nach Südamerika pflegten. Die Funde stützen einmal mehr die Theorien des Experimentalarchäologen Thor Heyerdahl.

KORREKTUR 1. April 2024: In der ursprünglichen Fassung hieß es im Enführungstext, die Funde würden der Theorie des Experimentalarchäologen Thor Heyerdahl „widersprechen“. Das war ein (nun durch Löschung dieser Passage korrigierter) gravierender Fehler. Im Gegenteil: Die Funde stützen Heyerdahls Theorien!

Wie das Team um Paloma Berenguer von der Universidad Academia de Humanismo Cristiano in Santiago de Chile aktuell im Fachjournal „PLoS One“ (DOI: 10.1371/journal.pone.0298896) berichtet, wurden die Stärkekörnchen in Spalten und Ritzen in Werkzeugen aus Obsidian aus der archäologischen Fundstätte Anakena im Norden der Insel entdeckt. Es handelt sich unter anderem um Stärkereste typischer Nutzpflanzen aus dem Pazifikraum wie Yamas und Taro, aber auch von Pflanzen wie Maniok, Süßkartoffeln und Canna, die in Mittel- und Südamerika beheimatet sind. Statt nach Asien, so könnte die Funde nun in Richtung des indigenen Südamerikas, wenn es um die Frage der Besiedlung von Rapa Nui geht.

In den Rissen dieser Artefakte fanden sich die Stärkereste.Quelle: Berenguer et al., PLoS One 2024
In den Rissen dieser Artefakte fanden sich die Stärkereste.
Quelle: Berenguer et al., PLoS One 2024

„Unsere Ergebnisse identifizieren Taxa, von denen bisher nicht bekannt war, dass sie auf der Insel angebaut wurden, wie Brotfrucht (Artocarpus altilis), Ingwer (Zingiber officinale) und Stärkekörner der tropischen Bäume Spondias dulcis und Inocarpus fagifer. Darüber hinaus wurden Stärkekörner von Colocasia esculenta (Taro) und Dioscorea sp. (Yam), beide häufige Arten in der Pazifik-Landwirtschaft, identifiziert. Darüber hinaus wurde das Vorhandensein von vier amerikanischen Taxa, Ipomoea batatas (Süßkartoffel), Canna sp. (Achira), Manihot esculenta (Maniok) und Xanthosoma sp., festgestellt.“

Allerdings geht aus den Ergebnissen der genombasierten Analyse nicht hervor, wie und wann diese Kontakte mit den ersten Bewohnern der Osterinsel stattfanden oder ob die ersten Siedler diese Pflanzen vielleicht sogar selbst aus ihrer Heimatwelt mitbrachten.

„Das Auftreten von Canna sp., M. esculenta und Xanthosoma sp. Stärkekörnern deutet auf die Übertragung zuvor nicht beschriebener südamerikanischer Kultursorten in den Pazifik hin. Der Nachweis von I. batatas aus dieser Fundstelle in Rapa Nui stellt den frühesten Nachweis dieses Kultivars im Pazifik dar.“

www.grenzwissenschaft-aktuell.de
+ HIER können Sie den täglichen kostenlosen GreWi-Newsletter bestellen +

Auf jeden Fall deute die Anwesenheit unmodifizierter Stärke darauf hin, dass diese Werkzeuge dazu genutzt wurden, Wurzeln, Knollen und Früchte zu bearbeiten, noch bevor diese gekocht wurden. Die Funde sprechen nun dafür, dass es zumindest Kontakt zwischen frühen polynesischen, seefahrenden Bewohnern von Rapa Nui und Südamerika gab und entsprechende Pflanzen viel früher auf die Insel gelangten als bislang bekannt.

Alternativ zur Besiedlungsfrage könnten Seefahrer der Rapa Nui selbst die Pflanzen von ihren Reisen an die Küsten Südamerikas auf die Insel mitzurückgebracht haben; oder die Pflanzen gelangten durch südamerikanische Besucher auf Rapa Nui.

„Unsere Studie liefert direkte Beweise für die Übertragung einer Reihe traditioneller polynesischer und südamerikanischer Nutzpflanzen in den Anfangsstadien der Besiedlung von Rapa Nui.“




WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA
Bislang unbekannter Moai in einem See auf Rapa Nui entdeckt 5. März 2023
Feuer beschädigen zahlreiche Statuen auf der Osterinsel 7. Oktober 2022
Rapa Nui: Archäologen finden neuen Hinweis auf Sinn und Zweck der Osterinsel-Statuen 4. Januar 2020
Rapa Nui: Archäologen finden Wasser- und Fruchtbarkeitsheiligtum auf der Osterinsel 25. November 2018
Studie: Moai der Osterinsel zeigen Trinkwasserquellen an 18. Oktober 2018

Recherchequelle: PLoS One

© grenzwissenschaft-aktuell.de

Anzeige
Artikeln teilen
Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
Unterstützen Sie die tagliche journalistische Arbeit an GreWi

Wenn Sie GreWi unterstützen möchten, so können Sie dies am besten mit einem freiwiliigen GreWi-Unterstützer-Abo tun – und erhalten dafür auch noch themenbezogenen Gegenleistungen und nehmen an allen unseren Buch- und Filmverlosungen teil.

Bücher von GreWi-Hrsg. Andreas Müller

Andreas Müller
(Kornkreisforscher)

ein deutscher UFO-Forscher, Autor und Publizist

Mehr auf Wikipedia

Deutschlands UFO-Akten: Über den politischen Umgang mit dem UFO-Phänomen in Deutschland …

Kornkreise. Geometrie, Phänomene, Forschung

Phänomen Kornkreise: Forschung zwischen Volksüberlieferung, Grenz- und Naturwissenschaft

Deutschlands historische UFO-Akten: Schilderungen unidentifizierter Flugobjekte und Phänomene in…

Hol Dir Deine
GreWi-App!
app-store play.google.com
..zeig, dass Du
ein GreWi bist!
Shop