Bioleuchten könnte verborgenes Leben im All aufzeigen
Ithaca (USA) – Planetenwissenschaftler haben einen neuen Weg entdeckt, im All nach Leben zu suchen: Starke ultraviolette Strahlung in Folge von Sternenausbrüchen galt bislang als schädlich für potentielles Leben auf den Oberflächen von Planeten, die Rote Zwergsterne umkreisen. Eine aktuelle Studie zeigt nun jedoch, dass die gleichen sog. Flares auch dabei behilflich sein könnten, dort verborgene Biosphären zu identifizieren.
Wie Lisa Kaltenegger und Jack O’Malley-James vom Carl Sagan Institute an der Cornell University aktuell im Fachjournal „Monthly Notices of the Royal Astronomical Society” (DOI: 10.1093/mnras/stz1842) berichten, handelt es sich dabei um einen gänzlich neuen Ansatz bei der Suche nach Leben im Universum.
„Auf der Erde kennen wir einige Korallen, die Biofluoreszenz nutzen, um die schädliche ultraviolette Strahlung der Sonne in harmlose sichtbare Wellenlängen umzuwandeln und dabei ein wunderschönes Leuchten erzeugen“, erläutert Kaltenegger und führt weiter aus: „Vielleicht gibt es ähnliche Lebensformen auch auf anderen Planeten. Auf diese Weise hätten wir eine Möglichkeit, diese Hinweise auf Leben zu entdecken.“
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In Folge der für viele Rote Zwerge typischen starken Sonnenausbrüche, durch die ihre Planeten mit ultravioletter Strahlung überflutet werden, könnte diese Strahlung von entsprechenden Lebewesen absorbiert, in sogenannte „photoprotektive Biofluoreszenz“ umgewandelt und auch ins All abgegeben werden. Schon mit der nächsten Generation erdgestützter und Weltraum-Teleskope könnten dann derart leuchtenden bzw. sanft glühende Exoplaneten entdeckt werden – so es sie gibt.
Anhand der bekannten Emissionseigenschaften irdischer biofluoreszenter Korallen haben die Kaltenegger und O’Malley-James Modell-Spektren und Farben jener angenommenen Planeten erstellt, die Rote Zwergsterne (also Sterne der M-Klasse) innerhalb deren habitabler (also lebensfreundlicher) Zonen umkreisen, um so die Stärke entsprechender Signale, die auf Leben hindeuten, zu simulieren.
Schon der unserem eigenen Sonnensystem nächste erdartige Felsplanet mit der Bezeichnung “Proxima b”, der den nur 4 Lichtjahre entfernten Stern Proxima Centauri innerhalb dessen lebensfreundlicher Zone umkreist (…GreWi berichtete), könnte ein ideales Ziel für die Suche das den Signaturen biofluoreszenter Lebewesen sein – und wäre mittelfristig sogar direkt für Forschungssonden erreichbar.
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