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Bislang älteste menschliche Symbole in Israel entdeckt

Gravuren in einem Knochen halten Forscher für die bislang ältesten bekannten, von Menschen erstellten Symbole. Copyright: Credit Marion Prévost
Gravuren in einem Knochen halten Forscher für die bislang ältesten bekannten, von Menschen erstellten Symbole.
Copyright: Credit Marion Prévost

Jerusalem (Israel) – An prähistorischen Knochenfunden in der zentralisraelischen Region Ramle haben israelische und französische Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen Einritzungen entdeckt, bei denen es sich um die ältesten von Menschen hergestellten Symbole handeln könnte.

Wie das Team um Dr. Yossi Zaidner von der Hebrew University gemeinsam mit Kollegen der Hebrew University of Haifa und des französischen Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS) aktuell im „Quaternary International“ (DOI: DOI: 10.1016/j.quaint.2021.01.002) berichtet, haben Forscher schon zuvor spekuliert, dass es sich bei Gravuren, die an Steinen und Knochen aus dem sogenannten Mittelpaläolithikum, also der mittleren Altsteinzeit (250,000-45,000 v.Chr.) gefunden wurden, um die ersten von Menschen verwendeten Symbole handeln könnte. Allerdings sind entsprechende Funde aus dieser Zeit sehr selten.

Das nun beschriebene Knochenfragment aus der Ramle Region haben die Forschenden auf ein Alter von rund 120.000 Jahren datiert. Der Umstand, dass sich auf einem Knochenfragment gleich sechs auffallend ähnliche Ritzungen finden, sowie Details dieser Einkerbungen sprechen laut den Autoren und Autorinnen der Studie dafür, dass es sich hierbei tatsächlich um absichtlich hergestellte symbolische Gravuren und nicht um zufällige Kratzer, Schnittspuren durch das Schlachten der Tiere oder natürliche Spuren handelt. Die Archäologen selbst vermuten, dass die eingekerbten Symbole religiös-spirituelle Bedeutung hatten.

Entdeckt wurden die so verzierten Knochen gemeinsam mit weiteren Feuerstein- du Tierknochenfunden, was dafür spricht, dass der Fundort einst als Lager von steinzeitlichen Jägern genutzt wurde, stammen die Tierknochen doch von heute ausgestorbenen lokalen Rinderarten.

Die Fundsituation. Copyright: Dr. Yossi Zaidner
Die Fundsituation.
Copyright: Dr. Yossi Zaidner

Anhand von mikroskopischen 3D-Analysen kommen die Forschenden zu dem Schluss, dass die 38 bis 42 Millimeter langen Einkerbungen und Ritzungen mit einem scharfen Feuersteinwerkzeug hergestellt wurden. Hinzu sind sie sich sicher, dass die Gravuren von einer rechtshändigen Person an einem Stück geschnitzt wurden.

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Alle Merkmale zusammengenommen legen nahe, dass die Gravuren eine bestimmte Aussage oder Botschaft transportieren sollten: „Wir glauben nicht, dass es sich lediglich um eine Form von zufälligem Gekritzel handelt, da wir sonst nicht so viele Merkmale dafür finden würden, dass die Gravuren derart gezielt und beabsichtigt angefertigt wurden“, erläutert Marion Prévost, Mitautorin der Studie. „Wir vermuten, dass schon der Knochen selbst gezielt ausgewählt wurde und dass er mit dem Status des Tieres innerhalb der Jägergemeinschaft und/oder dessen spiritueller Bedeutung für den Jäger zu tun hatte.“

„Wir sind uns sicher, dass wir mit diesem Knochen eine der ältesten symbolischen Gravuren überhaupt gefunden haben. Mit Sicherheit aber die älteste der Levante“, also der Länder des östlichen Mittelmeerraumes, so Dr. Zaidner und führt abschließend dazu aus: „Der Fund hat wichtige Auswirkungen auf unser Verständnis davon, wie die sie symbolische Ausdrucksweise der Menschen entwickelt hat, auch wenn natürlich die genaue Aussage und Bedeutung der Symbole rätselhaft und Inhalt weiterer Forschung bleibt.“




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Quelle: Hebrew University of Jerusalem

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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