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Buchneuerscheinung erklärt den „Grünen Strahl“ im Straßburger Liebfrauenmünster

Titelabbildung von „Der Grüne Strahl im Straßburger Liebfrauenmünster – Aus der geistigen Welt der Kathedralenerbauer“
Copyright: der-gruene-strahl.de

Leipzig (Deutschland) – Jedes Jahr zum Frühlings- und Herbstanfang kann im Straßburger Liebfrauenmünster ein besonderes Lichtschauspiel beobachtet werden: Bei entsprechenden Witterungsbedingungen schießt um die Mittagszeit ein kräftig grüner Lichtstrahl, der sogenannte „rayon vert“ (der Grüne Strahl), quer durch das weite Kirchenschiff, um dann punktgenau und in systematischer Abfolge einige Figuren auf der spätgotischen Münsterkanzel von 1485 zu beleuchten. Eine aktuelle Untersuchung, deren Ergebnisse jetzt in Buchform vorliegen, beweist nun, dass der „Grüne Strahl“ kein Zufall, sondern eine absichtsvolle mittelalterliche Licht- und Rauminstallation ist. Grenzwissenschaft-Aktuell.de (GreWi) verlost zwei Exemplare des neuen Sachbuchs.

Wer um das Phänomen weiß, kann auch am bevorstehenden 23. September im Straßburger Münster mitverfolgen, wie der Gekreuzigte und seine stummen Begleiter der Reihe nach hellgrün aus dem Halbdunkel auftauchen und über 20 Minuten hinweg wie von einem Bühnentechniker an- und ausgelichtet werden.

Hintergrund: Der Grüne Strahl

Der grün angestrahlte Gekreuzigte auf der Kanzel von 1485.
Copyright: Wießmann/Bares

Das in Frankreich heute sehr berühmte Phänomen wurde zum ersten Mal in den 1970er Jahren einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, als das Licht dem Straßburger Vermessungsingenieur Maurice Rosart aufgefallen war.

Rosart vermutete im Strahl anfangs so etwas wie ein mittelalterliches Eichwerkzeug. „Doch seit jener Zeit leugnen die Straßburger Kirchenoberen nachdrücklich einen bestimmten Zweck des Phänomens; man sprach offiziell stets von einem ‚Zufall‘“, berichtet Wießmann und führt dazu weiter aus: „Mit allerlei Tricks wurde vor Ort in den folgenden Jahren sogar versucht, die Erscheinung verschwinden zu lassen oder Besucher am Betrachten zu hindern z. B. wurde im September 2015 das Kirchenschiff für jene Minuten für Besucher gesperrt.“

„Obwohl besondere Lichtphänomene bekanntlich in vielen alten religiösen Stätten zu finden sind, wollten Kirchenvertreter im Straßburger Grünen Strahl stets nur einen ‚Zufall‘ sehen“, berichtet  der deutsche Symbolforscher und Buchautor Oliver Wießmann zu seinem neuen Buch. Darin legt er erstmals eine umfassende Untersuchung zum Thema vor und zeigt anschaulich, dass der Straßburger „Grüne Strahl“ eben kein „Zufall“ ist.

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Vielmehr zeigt Wießmann, dass es sich bei dem Phänomen um eine alte, bewusste Rauminstallation handelt: „Die grüne Illuminierung muss demnach in Verbindung mit der spätgotischen Münsterkanzel gesehen werden“, so der Autor und deutet dies wie folgt weiter: „Wie ein Zeiger hebt der Strahl bestimmte Figuren heraus, verweist auf ihre Bedeutung und stellt Zusammenhänge her. Letztlich soll der Grüne Strahl darauf aufmerksam machen, dass der Mensch sich selber erkennen und so den Weg ins Licht (resp. zu Gott) finden kann. Der katholischen Kirche in ihrem Selbstverständnis als einzig legitimer ‚Kontaktstelle‘ zwischen Gott und den Menschen dürfte dies nicht angenehm sein.“

Grenzwissenschaft-Aktuell verlost 2 Exemplare des Buches!
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Das neue Buch zeigt auch anhand zahlreicher ebenso anschaulicher wie aufwendiger Grafiken die astronomischen, astrologischen, mystisch-religiösen, realen und freimaurerischen Hintergründe des Grünen Strahls. Dem mittelalterlichen Weltverständnis der alten Baumeister nähert sich der Autor auf der geistesgeschichtlichen Ebene, die zum Verständnis mittelalterlicher Baukunst unabdingbar ist.

Schematische Darstellung des Grünen Strahls
(Grafik: Wießmann)

Die Thesen des Buches

Die Fenster: Von der Kirche wird behauptet, bis zur Restaurierung in den 1870er Jahren durch den Baumeister Gustave Klotz seien stets nur Klarglasfenster mit Ornamentik im Südtriforium eingebaut gewesen, daher könne der Strahl nicht authentisch sein. Eine vom Autor gefundene Baubeschreibung aus dem 17. Jh. von einem Werkmeister der Kathedrale legt jedoch den Schluss nahe, dass Gustave Klotz mit seiner Restaurierung 1876 lediglich den älteren Zustand wiederhergestellt hat. Offenbar hatte Klotz Kenntnis von entsprechenden alten Archivdokumenten.

Die Figuren: Die angestrahlten Figuren auf der Kanzel weisen auch ohne Lichtstrahl Eigentümlichkeiten auf, die ihre Verbindung zum Lichtstrahl belegen. Zudem sind weitere Glasfensterfiguren im Triforium nur in Verbindung mit dem Lichtstrahl zu verstehen.

Die Zeitdokumente: Erstmals wird am originalen Kanzelentwurf (Aufrisszeichnung von 1484) nachgewiesen, dass dessen Konstruktion bereits den Lichtstrahl beinhaltet. Ebenso wurden erstmals Predigten der Zeit auf Bezüge zum Grünen Strahl untersucht und entsprechende Zusammenhänge entdeckt.

Die Astronomie: Der Lichtstrahl wird in seiner mittelalterlichen astrologisch-astronomischen Bedeutung erläutert. Anhand spektakulärer Indizien kann der Autor herleiten, dass sich die Namensgebung der Straßburger Kathedrale „Notre-Dame“ eigentlich auf das Sternbild „Virgo“ bezieht (s. Titelabbildung). Aus diesem Grund weicht auch die Hauptachse der ganzen Kathedrale um 30° von der Ost-West-Richtung ab (was den Grünen Strahl zum Äquinoktium erst möglich macht).­

Insgesamt gibt die Erforschung des Grünen Strahls einen faszinierenden Einblick in die Geisteswelt der Gotik. Es ist ein Einblick, der die Intention des Straßburger Kathedralbauwerks ein ganzes Stück greifbarer macht.

Über den Autor
Den Schwerpunkt von Oliver Wießmanns Symbolforschung bildet der wissenschaftlich-philosophische und religiöse Ideengehalt der Bauhütten des 13. Jahrhunderts und
der Kathedralenbau. Dabei konzentriert er sich auch auf die bildstarke Mitteilungstradition einer „Hermetischen Philosophie“, die als „Königliche Kunst“ bezeichnet wird. Zudem beschäftigt er sich
mit angewandter Ästhetik und ihren handwerklichen Gesetzmäßigkeiten innerhalb der Kunst. Als Creative Director einer Frankfurter Werbeagentur kennt Oliver Wießmann die instrumentalisierte Bildkommunikation sehr genau. Dem studierten Kommunikationsdesigner und Illustrator kommen in Arbeit und Forschung auch seine akademischen Kenntnisse der Philosophie und Literaturgeschichte zugute. Alles zusammen versetzte ihn in die Lage, in jahrelanger Forschungsarbeit die Absicht hinter dem Grünen Strahl zu erkennen und dessen Botschaft zu erklären. Vor interessierten Laien und Fachpublikum hält Oliver Wießmann Vorträge zu seinen Forschungsschwerpunkten.

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Andreas Müller
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