Mountain View (USA) – In einem großen Gemeinschaftsprojekt haben sich das SETI Institute, die SETI-Initiative „Breakthrough Listen“ und das National Radio Astronomy Observatory (NRAO) der US-amerikanischen National Science Foundation (NSF).
zu „COSMIC SETI“ („Commensal Open-Source Multimode Interferometer Cluster“ SETI) zusammengeschlossen, um die Suche nach außerirdischen Signalen und Technologiesignaturen massiv auszuweiten.
Die Idee hinter COSMIC ist es also, die gewaltige Radioteleskopanlage der Karl G. Jansky „Very Large Array“ (VLA) simultan während der sonstigen wissenschaftlichen Beobachtungen mit den 27 großen Radioteleskopen der Anlage für die Suche nach intelligenten Technologie-Signalen zu nutzen und die Daten direkt an die SETI-Astronomen und -Astronominnen zur Analyse zu übertragen.
Hintergrund
Die Karl G. Jansky Very Large Array (VLA) befindet sich der Ebene von San Agustin im US-Bundesstaat New Mexico. Die Anlage besteht aus insgesamt 27 Radioteleskopen mit einem Durchmesser von jeweils 25 Metern, die entlang dreier umgekehrt-Y-förmig angeordneter Gleise von je 21 km Länge platziert werden können. Auf diese Weise erreicht die Anlage eine kombinierte Kollektorfläche von 130 Metern. Die einzelnen Antennen können fortwährend das Radiospektrum im Frequenzbereich von 1 bis 50 GHz absuchen.Einzelne Schüsseln sind zudem in der Lage auch unterhalb von 1 GHz bis auf 54 MHz (also dem Frequenzbereich irdischer TV-Übertragungen) zu suchen. Wenn die Anlage im SETI-Betrieb online gehen wird, wird sie innerhalb von zwei Jahren rund 40 Millionen galaktische Systeme absuchen können. Auf diese Weise wird das bislang umfangreichste SETI-Beobachtungsprogramm der nördlichen Hemisphäre möglich sein. „Die COSMIC-Suche wird empfindlich genug sein, um Signale von Sendeanlagen von der Größe des Arecibo-Radioteleskops bis auf eine Entfernung von etwa 81 Lichtjahren im Frequenzbereich von 230 MHz bis 50 GHz orten zu können, erläutert die COSMIC-Projektwissenschaftlerin Cherry Ng vom SETI Institute. „Auf diese Weise decken wir auch Teile des Frequenzspektrums ab, innerhalb derer bislang noch nie nach intelligenten Signalen gesucht wurde.“
Während frühere SETI-Projekte jeweils nur wenige Tausend Sterne nach potenziell intelligenten Signalen absuchen konnten, wird COSMIC SETI zeitgleich hunderttausende ferne Sterne und Planetensystem im Frequenzbereich von 0,75 bis 50 Gigahertz abhören können. Auf diese Weise kann das Projekt zudem 80 Prozent des gesamten Himmels absuchen. Auch dies weitet die Möglichkeiten der Suche nach außerirdischer Intelligenz im Vergleich zu Vorgängerprojekten enorm aus.
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„Das Ziel ist nichts Geringeres als die bislang größte Suchkampagne nach technologischen Signalen, innerhalb derer alleine in den ersten sechs Monaten mehr als kosmische 500.000 Quellen abgesucht werden sollen“, erklärt Chenoa Tremblay in einer Presseerklärung des SETI Institute zum Projektstart.
„Das COSMIC-System erweitert die wissenschaftlichen Fähigkeiten des VLA erheblich. Sein Hauptziel, außerirdische Technosignaturen zu entdecken, befasst sich mit einer der tiefgreifendsten wissenschaftlichen Fragen überhaupt“, kommentiert Dr. Paul Demorest vom National Radio Astronomy Observatory und führt dazu weiter aus: „Dieses Thema war mit dem VLA bisher nicht möglich. Durch den parallelen Betrieb mit Projekten wie der VLA Sky Survey wird COSMIC eine der größten SETI-Durchmusterungen aller Zeiten durchführen und gleichzeitig der VLA weiterhin ermöglichen, ihr übliches Programm anderer astronomischer Forschungen durchzuführen.“
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Recherchequelle: SETI Institute
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