Credo Vusamazulu Mutwa: Hoher Sangoma Afrikas verstorben

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Kuruman (Südafrika) – Im Alter von fast 99 Jahren ist am 25. März mit Credo Vusamazulu Mutwa, einer der wohl respektiertesten Sangomas, also Wahrsager und Heiler im südlichen Afrika, verstorben. Über sein rituelles Wirken hinaus war Mutwa auch für seine Bücher über die reichhaltige Folklore des afrikanischen Kontinents bekannt. Durch seine Beiträge aus Sicht eines Sangoma auf zahlreiche Mythen und rätselhafte Phänomene, wie Spuk, UFOs, Außerirdische oder auch Kornkreise, wurde Mutwa auch in Anomalistik und grenzwissenschaftlicher Phänomene bekannt.
In Erinnerung an Credo Mutwa lesen Sie im Folgenden einen bereits 2006 von GreWi-Herausgeber Andreas Müller (A.M.) veröffentlichten Artikel über Kornkreise in Afrika. Neben seiner Tätigkeit als Herausgeber von Grenzwissenschaft-Aktuell.de (GreWi) erforscht Müller seit 1994 selbst das Kornkreis-Phänomen und reiste hierzu 2005 selbst nach Südafrika, um Credo Vusamazulu Mutwa zu treffen und zu interviewen.
IZISHOZE ZAMATONGO
Credo Mutwa über das traditionelle Wissen über Kornkreise und artverwandte Phänomene in Afrika
„Die Welt, in der wir leben, ist rätselhafter als wir glauben. In unserer Welt ereignen sich Dinge, über die wir nichts wissen.“
Vusamazulu Credo Mutwa
Prolog
Im Herbst 2002 las ich das Buch „Secrets in the Fields“ des Kornkreisforschers Freddy Silva. Auf Seite 303 bewundert der Autor die Aufgeschlossenheit, mit der traditionelle Naturvölker über ihren jahrhundertealten Kontakt mit nichtmenschlichen Intelligenzen nicht nur mit großer Selbstverständlichkeit sprechen, sondern diesen auch von jeher zelebrieren und zitiert eine literarische Quelle die erläutert, wie man zum Beispiel im südlichen Afrika auf dortige Kornkreise reagiert(e):
„Immer, wenn ein neuer Kreis in den Feldern erschien, liefen die Menschen zusammen, um einen Zaun aus Stöcken um den Kreis zu errichten. Sie tanzten und vollführten heilige Rituale zu Ehren der Sternengötter und zu Ehren von Mutter Erde. Alle Könige und Häuptlinge erwarteten die Ankunft dieser Kreise. Ihr Erscheinen war Grund für tagelange Feierlichkeiten, begleitet von Gebeten, die Götter mögen doch auch weiterhin über die Menschen wachen und auch weiterhin durch und an den diesen heiligen Orte zu ihnen sprechen“
(MUTWA, 1996 / SILVA 2002, 303; Silvas Quelleangabe für dieses Zitat: Mutwa, Credo. 1996. Isilwane: The Animal. Cape Town, S. Africa: Struick)
Um ehrlich zu sein, ich hatte noch nie zuvor weder von diesem Buch, noch von dessen Autor gehört. Schnell erfuhr ich mehr über diesen bemerkenswerten Mann, als ich im Internet nach seinem Namen suchte.
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Vusamazulu Credo Mutwa
Im Folgenden will ich Auszüge aus Stephens Larsens biografischem Vorwort zu Credo Mutwas Buch „Zulu Shaman“ (ursprünglich 1996 unter dem Titel „Song of the Stars“ veröffentlicht) zitieren:
Vusamazulu Credo Mutwa wurde am 21. Juli 1921 in der südafrikanischen Region Natal geboren. Sein Name spiegelt die unterschiedliche Zusammensetzung seiner Herkunftskulturen wieder. „Vusamazulu“ ist eine ehrenhafte Bezeichnung der Zulu und bedeutet „Großer Erwecker der Zulu“. Dieser wurde ihm durch seine Initiation zum Sangoma (Traditioneller Heiler, Medizinmann, Schamane) verliehen. Der Name „Credo“ jedoch wurde ihm von seinem christlichen Vater gegeben. Es ist Latein und bedeutet „Ich glaube“. „Mutwa“ hingegen entstammt der Sprache der Zulu und bedeutet „Kleiner Buschmann“ – „(Vusamazulu) Credo Mutwa“ könnte übersetzt also als „(Großer Erwecker der Zulu), Ich glaube an den kleinen Buschmann“ verstanden werden.
Credo Mutwa wurde römisch-katholisch getauft. Sein Vater war Kathechismus-Lehrer. Seine Mutter, Numabunu, hingegen die Tochter des berühmten Zulu Schamanen-Kriegers Ziko Shezi, der die grausame Schlacht von Ulundi überlebt hatte, durch die die Zulu-Kriege beendete wurden. Shezi selbst war ein Samgoma und Hüter alter heiliger Relikte der Zulu. Die Kluft zwischen diesen Religionen und Kulturen war ausschlaggebend für das Verhältnis der Eltern, die nie heirateten und sich schon kurz nach Credos Geburt trennten.
Glücklicherweise erfuhr Mutwa bereits als Kind eine traditionelle Schulung durch seinen Großvater Ziko Shezi. Aufmerksam half der Junge, die mit heiligen Gegenständen gefüllten Medizinbeutel seines Großvaters zu tragen.
Von Kind an zeigte Credo Mutwa eine Neigung für Kunst, besonders für die Bildhauerei. (…)
Gegen die Einwände seiner Mutter nahm 1928 der Vater die weitere Aufsicht und Erziehung seines Sohnes an sich. Der junge Knabe musste mit seinem Vater, seiner neuen Stiefmutter und deren drei Kindern in die Transvaal Region ziehen. Hier zog die Familie ständig hin und her, um sich letztendlich nahe Johannesburg niederzulassen (…).
Credo wurde von nun an in Missionarsschulen christlich erzogen, lernte Englisch, die westlich geprägte Geschichte und Zivilisation. Sein Ziel war es, Lehrer zu werden, und dieses Ziel verfolgte er mit Eifer und Engagement. (…)
1943 begann für Credo Mutwa eine Zeit von Krankheit und Orientierungslosigkeit. Er wurde von Träumen und Visionen heimgesucht, und immer wieder kam eine merkwürdige Krankheit über ihn. Es war jene Krankheit, so erfuhr er später, die zukünftige Heiler ereilt, und welche ihre Berufung zum Sangoma ankündigt.
Nun gibt es unterschiedliche Arten von traditionellen Heilern bei den Zulu. Ein „Inyanga“ erbt diesen Berufsstand von seinen Verwandten. Ein „Sangoma“ muss seine Berufung durch Geister erfahren – und genau dies schien dem jungen Mann zu widerfahren. Auf Drängen seiner Mutter und seines Großvaters wurde Mutwa sodenn Reinigungsritualen unterzogen. Er kehrte sich vom Christentum ab und begann, sich auf seine Ausbildung zum Sangoma vorzubereiten. (…)
Credo Mutwa erwies sich als sehr erfolgreicher Sangoma und stieg schließlich in den Rang eines Hohen „Sanusi“ – vergleichbar mit den indischen „Sannyasin“ auf. Auf diesem Weg wurde er letztendlich zum geistigen Führer von weit über 500 traditionellen Heilern in ganz Afrika.
„Als ich zum Sanusi wurde, habe ich geschworen, niemals mein Wissen anderen zu offenbaren, niemals zu anderen über meine Berufung oder über die heiligen Artefakte zu sprechen, (…) die mir anvertraut sind. Aber ich fühlte, dass dieser Schwur mehr und mehr zu einem Hindernis wurde, und nach Jahren habe ich mich dazu entschieden, mit diesem Schwur zu brechen. Das Ergebnis war, dass viele meiner eigenen Leute mich verachteten und mir diese Tat bitter vorwarfen.“
Credo Mutwa selbst glaubt dennoch an den Wert von Traditionen, jedoch erkennt er an, dass wir in Zeiten des Wandels leben. Traditionen sind da, um zu erhalten, aber ihre Auswirkung sollte einer größeren Zuhörerschaft als der immer mehr schwindenden Anzahl gläubiger Zulu eröffnet werden.
Die Hüter der traditionellen Geschichten werden „Hüter der Umlando“ (Stammesgeschichte) genannt. Es handelt sich um eine unterschiedliche Berufung als jene des Sangomas – jedoch überschneiden sich beide, und Credo übernahm auch diese Rolle. Um die Berufung des traditionellen Geschichtenerzählers auszuüben, bedarf es der Fähigkeit des genauen Erinnerns, aber auch jener, diese Erinnerungen auch tiefgreifend dramatisch und künstlerisch zu rezitieren und weiterzugeben. (…)
(LARSEN/MUTWA 1996/2003, xiii)
Izishoze Zamatongo
Im Vorwort des bereits erwähnten Buches „Isilwane The Animal – Tales and Fables of Africa“ (Isilwane The Animal – Geschichten und Fabeln aus Afrika) beschreibt Credo Mutwa dann folgendes:
„(…) Zur Erntezeit wurde ein Teil des Getreides auf unseren Feldern stehen gelassen, so dass auch die vorbeiziehenden Vögel ihren Anteil am reichhaltigen Angebot der Felder nehmen konnten, wir dadurch gesegnet wurden und auch zukünftige Ernten gesichert waren. Manchmal wurden große Felder mit Getreide und Hirse nur zu diesem Zweck bepflanzt. Diese waren der heiligen Gottheit und ihren Vogelscharen geweiht. Keinem Menschen war es erlaubt, diese heiligen Felder zu betreten.
Die heiligen Felder standen abseits der normalen Felder und waren nicht umzäunt. Über Jahrhunderte hinweg entdeckten die Menschen immer wieder, dass die Sternengötter mit den Menschen mittels dieser Felder kommunizierten. Immer wieder wurden merkwürdige, kreisrunde Eindrücke in der Mitte dieser Felder entdeckt. Diese Kreise wurden „Izishoze Zamatongo“ (die Großen Kreise der Götter), genannt.
Diese Kreise boten einen ganz erstaunlichen Anblick. Nie hatten die Götter die Halme abgeschnitten oder gebrochen, als sie diese Kreise formten. Es hatte den Anschein, als habe sich eine große, scheibenförmige Kraft in das Feld abgesenkt. Sie drückte das Getreide sorgsam zu Boden, ohne die Halme zu brechen oder die Pflanzen zu beschädigen. Dabei begann die Kraft, sich wirbelnd zu drehen, und hinterließ dadurch das merkwürdig spiralartige Muster, in dem die schon Halme dann angeordnet lagen. Worte können diese Phänomene, von denen ich seit meiner Zeit als Sangoma schon über dreißig selbst gesehen habe, kaum beschreiben. Immer wenn ein neuer Kreis in den Feldern erschien, liefen die Menschen zusammen, um einen Zaun aus Stöcken um den Kreis zu errichten. Sie tanzten und vollführten heilige Rituale zu Ehren der Sternengötter und zu Ehren von Mutter Erde. Alle Könige und Häuptlinge erwarteten die Ankunft dieser Kreise. Ihr Erscheinen war Grund für tagelange Feierlichkeiten, begleitet von Gebeten, die Götter mögen doch auch weiterhin über die Menschen wachen und auch weiterhin durch die heiligen Orte zu ihnen sprechen. (…)“
(MUTWA 1996, 23)
Als ich (A.M.) diese Beschreibung las, war ich natürlich von der Übereinstimmung mit jenem Phänomen, das wir als „Kornkreise“ kennen, fasziniert. Ich wollte mehr über dieses Phänomen auf dem afrikanischen Kontinent erfahren, gerade da es der westlichen Kornkreisforschung noch absolut unbekannt war.
Unser Gespräch
Es dauerte dann jedoch eine ganze Weile, bis ich einen direkten Kontakt zu diesem heiligen Mann aufbauen konnte. Doch dann, im Frühjahr 2005, lud er mich ein, ihn auf einer kleinen Farm in den Hügeln zwischen Pretoria und Johannesburg zu besuchen.

Copyright: A. Müller
Ich traf Credo Mutwa im April desselben Jahres und war verwundert, aber zugleich beeindruckt, einen Mann von seiner Weisheit und Position in solcher Bescheidenheit anzutreffen. Schon die einfache Farm war bei Weitem nicht mit den Palästen anderer Religionsführer zu vergleichen.
Nach einer kurzen Begrüßung und dem Betrachten einiger Fotos europäischer Kornkreise, die ich mitgebracht hatte, begann unser Gespräch, und ich lernte meine erste Lektion: Anhand eines nummerierten Fragekataloges eines westlichen Forschers fühlte ich mich auf das Interview bestens vorbereitet. Hier jedoch saß ich dem „Hüter des Umlando“ gegenüber, und es wurde mir schnell klar, dass sich dieses Interview anders, völlig anders entwickeln würde. Wenn ein Mann wie Credo Mutwa über seine Legenden, Mythen Folklore und Traditionen spricht, so scheint es, als gäbe es keinen Anfang und kein Ende. Alles erscheint wie eine ineinanderfließende Erzählung, die immer wieder mit weiteren Verweisen, Parabeln und Vergleichen zu ähnlichen Geschichten aus anderen Regionen und Kulturen angereichert wird. Dies zu erleben – und zu lernen – war eine faszinierende Erfahrung.
Die folgende Zusammenstellung von Zitaten Credo Mutwas soll einen Überblick über sein Wissen und die Traditionen des alten Afrikas rund um jenes Phänomen geben, das er als „Izishoze Zamatongo“, die meisten Leser aber wohl als „Kornkreise“ geben. An einigen Stellen habe ich mir als Autor erlaubt, mittels kurzer Anmerkungen die Aussagen Credo Mutwas zu kommentieren und sie in einen Kontext zu den Hintergründen des bei uns bekannten Kornkreisphänomens und dessen Erforschung zu stellen.
Allgemeine Informationen
„Was Ihr ‚Kornkreise‘ nennt, kennen wir Zulu als ‚Izishoze Zamatongo‘ und es bedeutet die (großen) Zeichen, die (großen) Kreise der Götter. Wir wissen darüber seit über 4000 Jahren.“
Anmerkung A.M.: Auch in anderen Teilen der Welt, so zeigen die neueren Forschungsergebnisse, handelt es sich bei den Kornkreisen nicht nur um ein modern-zeitgenössisches Phänomen, sondern um eine Erscheinung, die uns Menschen möglicherweise schon immer begleitet hat. Das älteste Dokument beschreibt einen Kornkreis im Jahre 1590 und findet sich in den Aufzeichnungen über einen lothringischen Hexenprozess. (MÜLLER / ANDERHUB 2005, 41). Weitaus ältere Berichte über kornkreisartige Phänomene sind bereits im Sagen-, Mythen- und Legendenschatz zahlreicher Völker und Kulturen rund um den Globus zu finden. (MÜLLER 2001, 10).
„Ich habe diese Dinge schon hunderte Male selbst gesehen.“
Anm. A.M.: Der aufmerksame Leser wird hier einen Unterschied zu den Angaben in Mutwas vorab zitiertem Buch feststellen: Im seinem Buch „Isilwane The Animal“ spricht Credo Mutwa davon, dass er schon über dreißig Kornkreise selbst gesehen habe. Nun – in unserem Interview – spricht er von „hunderten“. Dieser Unterschied kann auf verschiedenste Weise erklärt werden. Zum einen stammt das zitierte Buch von 1996, wurde also ganze neun Jahre vor unserem Gespräch veröffentlicht. Zum anderen muss man wissen, dass Mutwas Bücher teilweise stark redaktionell überabeitet wurden. Wer beide Quellen – Bücher und ein lebendiges Gespräch mit Credo Mutwa – kennt, der bemerkt schnell enstprechende Unterschiede.
„Diese Dinge sind wirklich seltsam… und sie mögen den Mais nicht. Sie erscheinen in unserer Hirse und in den Sokka-Feldern. Die Kornkreise bevorzugen kleinkörniges Getreide. Sie mögen den Mais nicht. Warum? Der Grund hierfür ist einfach, der Mais ergibt keine guten Kornkreise. Aus diesem Grund wählen sie (die Götter) lokale Getreidesorten, Getreide des jeweiligen Landes, und Mais ist eben kein afrikanisches Getreide.“
Anm. A.M.: Dies könnte dann eine Erklärung für die Tatsache sein, dass in Europa und anderen Ländern auffallend selten „Mais-Kreise“ gefunden werden, während ein Großteil der Kornkreise in amerikanischen Ländern wie den USA, Kanada oder Mexiko gerade in diesem Medium erscheinen.
„Wenn das Land zu flach ist, kann man vom Boden aus kaum erkennen, was die Götter uns mitteilen wollen. Hierzu muss man sich schon auf einen nahegelegenen Hügel oder Berg begeben, um eine gute Draufsicht zu erhalten. Sie (die Götter) zerstören die Pflanzen nicht. Sie biegen sie sorgsam nieder, so dass sie sich nach einiger Zeit wieder aufrichten können – die Götter wollen nichts zerstören. Aus diesem Grund liegen auch all jene falsch, die behaupten, alle Kornkreise seien nichts weiter als Schwindel. Wie sollte jemand so etwas fälschen, ohne die Pflanzen zu beschädigen? Das geht einfach nicht! Fälscher benötigen zudem viele, viele Stunden. Das ist nicht die Art und Weise, wie die Götter Izishoze machen!“
Was bedeuten die Kornkreise?
„Durch das Getreide übermitteln diese Phänomene wichtige Botschaften an die Menschen. Die Izishoze erschienen besonders oft dann, wenn unsere Leute das einheimische Getreide namens Mabele (Sorghum) angepflanzt hatten. Die Götter legten die Pflanzen nieder, ohne sie zu knicken. Später, nachdem die Menschen die Botschaft gelesen hatten, konnten sich die Pflanzen dann wieder aufrichten.“
„Ich wollte immer schon meine eigene Farm, um nach den Botschaften der Götter Ausschau zu halten. Hier handelt es sich um eine sehr hohe Intelligenz. Doch was auch immer diese mächtigen Wesenheiten uns mitteilen, unser Verstand ist meist zu gering ist, dies zu verstehen. Unser moderner Verstand wurde von der westlichen Zivilisation beschädigt. Eine Zivilisation, die glaubt, dass Dinge wie Kornkreise nicht real und nicht wichtig sind. Aus diesem Grund verstehen wir selbst die einfachsten Botschaften nicht mehr.“
„Die Kornkreise berichten uns auch über den Zustand der Sonne. Aber – so wird sich manch einer fragen – warum erzählt das Erdenbewusstsein (der Götter) von der Sonne? Die Kornkreise künden von starker Sonnenaktivität (Sonnenflecken, Sonneneruptionen usw). Und wieder stellt sich die Frage: Warum? Nun, wenn die Sonne sehr aktiv ist, so hat dies auch deutliche Auswirkungen auf die Erde und auf die Menschen hier unten. Aus diesem Grund erscheinen hier dann Kornkreise. Sie künden auch von zukünftigen Ereignissen. Sie sind auch Warnungen. Wenn zu Beispiel ein Krieg bevorsteht – so sagen uns die Kornkreise dies voraus.“
Alt-Afrikanische Kornkreis-Traditionen
„Wenn die Götter in den alten Zeiten ihre Kreise in die Felder legten, so kamen die Menschen schnell zusammen und umzäunten den Kreis mit Stöcken und markierten seine Form mit Steinen. Man erhoffte sich davon, dass die Götter durch weitere Zeichen sprechen sollten. Dies geschah auch, damit die Kreise und Zeichen nicht zu schnell wieder verschwanden und damit die Götter antworten konnten. Oft gab es dann auch neue Kreise direkt neben den alten.“
„So entstanden dann auch die heiligen Steinkreise und -monumente in Afrika. Und so geschah dies auch in anderen Ländern weltweit: Stonehenge, Avebury und andere Orte. Der Steinkreis von Stonehenge etwa: Das, was wir heute noch sehen, markiert zum Beispiel den Ort eines uralten, ehemaligen Kornkreises. Dies wurde als ein heiliges Ereignis betrachtet, und deshalb wurde es von den damaligen Menschen mit Erde, Stöcken und Steinen markiert. Diese Muster in unseren Bauwerken waren nicht nur zur Dekoration bestimmt. Es war vor allem eine Art Danksagung – eine Danksagung an die dahinterstehende Intelligenz. Die alten Häuptlinge, Könige und heiligen Männer und Frauen waren nicht dumm. Sie waren im Einklang mit den großen Geistern und den Mysterien auf der Erde. Sie wussten sehr viel mehr, als wir dies ihnen heute zugestehen wollen. Sie bewahrten ihr Wissen durch geheime Symbole – verborgen in ihren Tempeln. Deshalb findet man auch so viele Gemeinsamkeiten zwischen Kornkreismustern und alten, heiligen Symbolen in Kunst und Religion. Das sind keine Zufälle.“
Anm. A.M.: Die Hypothese, dass Steinkreise die Orte alter Kornkreise markieren, die dann von den damaligen Menschen als heilige Zeichen verstanden wurden, und die so zu Orten ritueller Handlungen gemacht wurden, wurde auch bereits von westlichen Forschern angedacht. Der bekannteste Vertreter dieser Theorie ist sicherlich der englische Meteorologe und Kornkreispionier Dr. Terence Meaden, der seine Theorien auch in seinem Buch „The Stonehenge Solution“ (MEADEN 1992, 62) darlegt.

Copyright: A. Müller
„Hier (Credo Mutwa deutet auf einem Foto eines modernen Kornkreisusters in England auf einen kleinen Kreis außerhalb des Hauptmusters, einen sog. „Grapeshot Kreis“,; s. Abb.), haben die Götter ein wichtiges Zeichen hinterlassen. Hier haben sie unterschrieben. Diese Kreise sagen: Das ist die Botschaft, Ende. Man muss die Botschaft also von diesem Punkt aus lesen. Von hier aus müssen wir auch antworten“
„Wir sollten jede neue Formation genau vermessen. Je größer die Formation, desto wichtiger die darin enthaltene Botschaft…“
„Es handelt sich bei den Kornkreisen um eine heilige Sache. Sie erzählen uns auch vom Geist des Menschen. Sie lehren uns vom Weltengeist. Wir hier sagen, die Welt, die Erde, sie hat ein Gehirn, ein Bewusstsein. Dieses Bewusstsein überliefert uns sein Wissen durch die heiligen Felder.“
„Die Kornkreise wurden von einer mitfühlenden Kraft erzeugt. Der Geist hinter den Kornkreisen leitet uns Menschen und gibt uns wichtige Hinweise auf Dinge, die uns noch nicht bewusst sind.“
Anm. A.M.: Hierin (ebenso wie in der Ansicht, die Botschaften der Kornkreise seinen schon wieder zu einfach für unsere komplizierte Denkstruktur) stimmt Credo Mutwa auch mit anderen Vertretern und Führern traditioneller Völker und Kulturen überein. So formulieren Älteste der Aborigines die nahezu gleiche Ansicht. (DOUK 2000)
„Vor langer Zeit, als mir die heiligen Gegenstände überantwortet wurden, wurde ich zugleich auch gelehrt, immer nach den „Kornkreisen“ Ausschau zu halten, da sich durch sie der Gottes-Geist – dies ist zugleich das Bewusstsein der Erde – uns Menschen offenbart und uns wichtige Dinge über das Universum erzählt … wichtige Dinge über das, was kommen und sein wird.“
„Dies sind Dinge, die uns Sangomas auftragen wurden, zu untersuchen. Ich wollte immer meine eigene Farm haben, um nach den Botschaften der Götter Ausschau zu halten (…)“
„Ich erinnere mich, dass meine Großmutter mich lehrte, vor den Kornkreisen Achtung und Respekt zu haben. Den gleichen Respekt sollen wir auch vor den stehenden Steinen haben.“
„Diese Zeichen sind auch Prophezeiungen. Sie erzählen uns von der Zukunft. Deshalb sollen Sangomas auch eigene Hirse anpflanzen, da Hirse das bevorzugte Sprachmedium der Götter ist.“
Kornkreise in Afrika
„Wenn es Krieg geben wird, so sagen uns die Kornkreise auch das voraus. Es sind Warnungen.“

Copyright: A. Müller
„Unsere Kornkreise in Afrika sind nicht nur einfache Kreise; sie sind ebenso und teilweise sogar komplexer als die Kornkreise in England. Unser größter Kornkreis erschien in Zululand, und bestand aus vier Kreisen in einem großen Quadrat. Im Zentrum war zudem das Bild einer Kanone zu sehen. Das war kurz vor der grausamen Schlacht von Ulundi im Jahr 1879, als die Engländer zum ersten Mal eine Schnellfeuerkanone gegen die Zulu einsetzten.“
Anm. A.M.: Zurück in Deutschland, überprüfte ich die historischen Angaben zu Schlacht von Ulundi. Als ich mich durch die vorhandenen Online-Quellen über die historischen Schlachten durcharbeitete, stieß ich auf ein Detail, das Credo Mutwa zuvor nicht erwähnt hatte: Die englischen Truppen, insgesamt etwa 17.000 Mann, griffen von einem Hügel etwa 3 Kilometer westlich von Ondini, in Form eines hohlen Quadrates (also eines rechteckigen Rahmens) an (www.zululand.kzn.org.za). Die Kornkreisformation hätte also nicht nur die Art der Waffen, mit denen die Engländer aus Ihrem Verteidigungs-Quadrat heraus schossen, vorhergesagt, sondern auch deren Verteidigungsstrategie und Aufstellung.
„Oft gleichen die afrikanischen Kornkreise jenen in England, aber manchmal sind sie auch leicht unterschiedlich. In afrikanischen Kornkreisen sind manchmal Gesichter von Tieren mit Hörnern zu sehen. Manchmal sind es gleich drei oder vier solcher Köpfe die in alle Richtungen schauen.“

„Die Götter mögen besonders weiche Getreidesorten und Pflanzen. Eine dieser Pflanzen ist die so genannte Affennuss. Sie hat weiche, schöne Blätter, die besonders schöne Kornkreise ergeben. Im östlichen Transvaal habe ich selbst solche Kornkreise in den ‚Monkey Nuts‘ (Erdnüsse, nicht zu verwechseln mit den Gewächsen der Cashew- und Paranüsse, die ebenfalls diesen Beinamen tragen) gesehen.
„Aber hier in Südafrika finden wir auch immer wieder Kornkreise im Sand. Nahe Kapstadt liegt ein Ort namens Cradock, eine kleine Stadt, in der meist Weiße leben. In Cradock gibt es keine Felder. Aber auch hier kann man die Kreise im Sand finden.“
Anm. A.M.: Sucht man mit GoogleEarth nahe Cradok nach Sandkreisen, stößt man schnell auch auf große grüne Kreise. Hierbei handelt es sich aber nicht um mysteriöse Phänomene, sondern um Felder die mittels kreisförmiger Bewässerungsfeldwirtschaft bewirtschaftet werden. Das sind allerdings nicht die „Sandkreise“, von denen Mutwa sprach.
„Auch in der Kalahari-Wüste in Botswana kann man Kornkreise im Sand sehen. Hier erscheinen die Formen in den Sand hineingeblasen. Trotzdem sind die Muster wochenlang sichtbar. Allerdings sind diese nicht so schön wie die Muster in den Hirsefeldern. Auch außerhalb von Johannesburg gibt es weiße Sandminen. Dieser Sand ist jedoch vergiftet, aber auch dort finden sich die Kreise – ganz besonders große Sandkreise sind nach Regen zu sehen.“
„Sandkreise erscheinen auch im Sand der nordafrikanischen Wüsten, zum Beispiel in Ägypten.“

Copyright: A. Müller, nach Abb. in „Botschaft a. d. Kosmos“
Anm. A.M.: Tatsächlich hat der deutsche UFO-Forscher Michael Hesemann bereits 1993 von einer kornkreisartigen Formation im ägyptischen Wüstensand berichtet. In seinem Buch „Botschaft aus dem Kosmos“ schildert er die Beobachtung von Frau Charlotte Wütshoff aus Düsseldorf: Am 11. November 1992 befand sie sich in einer Maschine der „Egypt Air“ auf dem Weg von Kairo ans Tote Meer. Über Port Safaga sah sie aus dem Fenster ein mysteriöses Zeichen im Wüstenboden. Ein Kreis mit einem seitenverkehrten „F“ und einem kleinen Ring um dessen Schaft – ein nahezu klassisches Kornkreismotiv also (HESEMANN 1993, 78). Das Muster wurde jedoch nicht am Boden untersucht, weshalb also auch nicht bekannt ist, wodurch sich das Symbol im Wüstensand abzeichnete.
Eine weitere Formation im ägyptischen Wüstensand ist auch auf den GoogleEarth-Satellitenaufnahmen des Gizeh-Plateaus außerhalb von Kairo zu erkennen (29°57’28.31″N / 31° 7’7.96″E). Was Kornkreisforscher als „Ring mit kleinem Satellitenkreis“ bezeichnen würden, zeichnet sich deutlich zwei Kilometer südlich der Pyramiden im Sand ab. Auch hier fand jedoch keine Vorortuntersuchung statt. Zudem ist unbekannt, wann die Satellitenaufnahme gemacht wurde.

Copyright/Quelle: GoogleEarth / DigitalGlobe / Detailvergrößerung wurde kontrastverstärkt
„Kornkreise finden wir in Afrika jedoch auch im Gras der afrikanischen Savannen, wie zum Beispiel in Kenia, wo es weite Grasländer gibt. Wer wirklich gute Kornkreise sehen will, der soll nach Kenia gehen. In den Grasländern von Massai Mara finden sich immer wieder besonders schöne Kornkreise – gerade so wie diese (Mutwa zeigt auf mein mitgebrachtes Buch ‚Kornkreise – Geometrie, Phänomene, Forschung‘.)“
Anm. A.M.: Kenianische Kornkreise werden auch durch andere Berichte unabhängig von Credo Mutwa bestätigt. So erinnert sich etwa die Mutter des englischen Kornkreisforschers Allan Brown daran, in ihrer Kindheit in den 1950er Jahren in flachgelagerten Kreisen in den Getreidefeldern des Vaters, nahe der kenianischen Hauptstadt Nairobi gespielt zu haben. Das ständige Auftauchen neuer Kreise war, laut Brown, für den Farmer ein stetes Ärgernis.
„In Namibia pflanzt auch das Volk der Owambo viel Hirse an und genau dort kann man besonders merkwürdige Kornkreise finden.“
„Die Ägypter hingegen pflanzen afrikanisches Getreide namens Bhali, und auch hierin zeigen sich immer wieder Kornkreise – allerdings mögen die Menschen dort die Kornkreise gar nicht.“
Anm. A.M.: Eine Mrs. Sharon, die teilweise ebenfalls bei unserem Gespräch zugegen war, fügte folgende Bemerkung hinzu: „Wenn man von Johannesburg zum Krueger Nationalpark fliegt, sieht man zu dieser Jahreszeit (April) in der ganzen Gegend rund um Lyndenburg überall Kornkreise.“ Leider war es dem Autor damals nicht möglich, die besagte Region zu überfliegen.
Kornkreise, die Credo Mutwa selbst sah

Copyright: A. Müller, basierend auf der Originalskizze von Credo Mutwa
„Ich sah meinen allerersten Kornkreis in der Region Natal im Jahr 1949. Es handelte sich um drei ineinander liegende Kreise in einem Kartoffelfeld.“
„1958 sah ich – erneut in der Region Natal – einen riesigen Kornkreis in Form zweier Kreise im Innern eines Dreiecks.“
„Auf Farmen in Botswana fanden sich 1959 zahlreiche Kornkreise. Damals wurde ich dorthin gerufen. Ich erinnere mich an Kreise in Hirsefeldern und im Sand.“
„Im gleichen Jahr, als ich auch in England war und dort die „Galaxie“ nahe Avebury (3er Julia-Menge am Windmill Hill, 1996) besuchte, habe ich auch einen wunderschönen Kornkreis im östlichen Transvall besucht. Er zeigte ein symmetrisches Muster aus Sicheln und Fünfsternen im Innern eines Ringes.“

Copyright: A. Müller / Skizze: Credo Mutwa
Verwandte Phänomene
„Auch unsere Leute haben bereits Kornkreise in der Entstehung beobachtet. Dabei beobachteten sie die fliegenden Lichter, wirbelnde Lichtkugeln in der Luft und dicht über dem Boden. Aber dann versteckten sich die Menschen in ihren Häusern, da sie die Götter nicht verärgern wollten, während diese die Botschaften in die Felder schrieben. Diese Lichtphänomene zeigen sich jedoch auch an anderen heiligen Orten.“
Anm. A.M.: Fliegende Lichter und Dinge, die wir wohl am ehesten „UFOs“ nennen würden, sind auch in den Traditionen der Zulu und in ganz Afrika bekannt. Die Zulu nennen sie „Abahambi Abawutayo“ und Credo Mutwa schreibt auch über diese Phänomene in seinem Buch „Song of the Stars“:
„Da gibt es Dinge, die durch die Nacht fliegen. Diese Dinge, die Ihr UFOs nennt, nennen wir in Afrika Abahambi Abavutayo, ‚die Feurigen Besucher‘. Oh ja, auch Afrika hat seine UFOs und kennt diese Berichte seit vielen Jahrhunderten. Lange Zeit, bevor diese Dinge auch in anderen Teilen der Welt beobachtet wurden, hatten man in Afrika schon Kontakt zu diesen Phänomenen.“ (MUTWA 1996, 121)
Anm. A.M.: Ähnliche Phänomene wurden und werden immer wieder im Umfeld der Kornkreise weltweit beobachtet und dokumentiert. So genannte „Balls of Light“ (Lichtkugeln), oder „Luminosities“ wurden bereits von vielen Kornkreisforschern und -enthusiasten beobachtet und dokumentiert. Die sicherlich beeindruckensten Ereignisse bringen diese Phänomene sogar in Verbindung zu direkten Entstehung authentischer Kornkreise – ganz wie es Credo Mutwa auch aus Afrika zu berichten weiß.
„Versuchen Sie folgendes, wenn Sie in einem noch frischen Kornkreis sind: Wenn Sie sich in das Zentrum setzen, können sie (in echten Kornkreisen) komische Dinge bemerken. Sie werden spüren, dass es sich plötzlich anfühlt, als würde Ihr Kopf nach oben gezogen werden. Wenn Sie im Zentrum auf dem Rücken liegen, werden Sie deutlich spüren, wie Ihr Herz auffallend stark gegen Ihren Brustkorb schlägt. Versuchen Sie es einfach mal.“
„In frischen afrikanischen Kornkreisen kommt es zudem vor, dass Kameras nicht funktionieren – gerade so, wie ich es auch aus englischen Kornkreisen gehört habe.“
Anm. A.M.: Ganz ähnliche Fehlfunktionen werden auch immer wieder aus Kornkreisen in anderen Ländern rund um den Globus beschrieben und dokumentiert.
„Es mag zwar lustig klingen, aber ‚Kornkreise‘ erscheinen nicht nur in Getreide und Pflanzen. Hat man eine große Viehherde zusammen, so kann man manchmal beobachten, wie auch diese Tiere merkwürdig exakte Kreisanordnungen einnehmen.“
Anm. d. Autors: Ohne dass dies Credo Mutwa offenbar wusste, gibt es tatsächlich auch Berichte über Vieh-Kreise in Europa. Eine befriedigende Erklärung für diese Fälle, die sogar fotografisch dokumentiert werden konnten, gibt es bisher nicht (DAMERELL 2002).
Die Bedeutung spezieller Kornkreise – nach Credo Mutwa

Copyright: LucyPringle.co.uk
„Diese Formation erschreckt mich zutiefst. Der (US-amerikanische) Stern zusammen mit einem Pentagon… Was um Himmelswillen ist an diesem Tag passiert? Gab es da einen Krieg?“
Anm. A.M.: Trotz intensiver Recherche, konnte ich dieser Formation und ihrem Entstehungsdatum bisher kein konkretes Ereignis zuordnen. Dennoch wundert sich Credo Mutwa über die Symbolik der Formation: Ein Fünfstern (also ein Pentagramm) eingeschrieben in einem Pentagon – beide Symbole stehen heutzutage mehr als alle anderen für die US-amerikanische Kriegsführung. Die naheliegenste kriegerische Handlung, in welche die USA zur fraglichen Zeit involviert war, war der Zweite Golfkrieg.

Copyright: Steve Alexander, temporarytemples.co.uk
„Das ist die weibliche Schnur. Wir verwenden das gleiche Symbol zur symbolischen Darstellung der Menstruation. Es heißt ‚Indambo Ghamamba‘. Wenn eine afrikanische Frau Menstruationsbeschwerden hat, so webt sie so einen Faden aus Haut/Leder. Und genau so sieht das dann aus.“

Copyright: Ulrich Kox
„Für mich sieht dieser Kornkreis wie ein afrikanischer Stick-Knoten aus. Er gleicht auch dem so genannten ‚Gras Korb‘, einem Spiel zwischen den Häuptlingen. Es heißt ‚Murambarabathi’ (Das Spiel der Götter), und es darf nur von den Stammeshäuptlingen gespielt werden. Hier sind diese Körbe aus Gras geflochten. Ich bin wirklich überrascht und frage mich, was dieses afrikanische Symbol in einem englischen Feld zu suchen hat?“
Credo Mutwa über Fälschungen und Fälscher
„Die Götter wollen nichts zerstören. Aus diesem Grund liegen auch alle jene falsch, die behaupten, alle Kornkreise seien Schwindel. Wie sollte jemand so etwas fälschen, ohne die Pflanzen zu beschädigen? Das geht einfach nicht! Fälscher benötigen zudem viele, viele Stunden. Das ist nicht die Art und Weise, wie die Götter Izishoze machen.“
„Jeder, der mutwillig Getreide schändet, indem er Kornkreise fälscht, ist ein Feind des Erdbewusstseins. Diese Leute sind verrückt. Das ist eine Sünde!“
Weitere Augenzeugen
Leider war es mir selbst während meines kurzen Aufenthaltes in Südafrika nicht möglich, afrikanische Kornkreise selbst vor Ort zu be- und untersuchen. Zur Zeit meiner Reise waren die Hirse und Getreidefelder bereits abgeerntet, und nur der Mais dorrte auf den Feldern noch aus. Doch wir wir erfahren haben, ist es gerade der Mais, der – so Credo Mutwas Aussage – von den Göttern nur selten für Kornkreise genutzt wird.
Neben den Informationen und dem Wissen Credo Mutwas zu den afrikanischen Kornkreisen habe ich aber auch mit anderen Menschen in Südafrika gesprochen, die selbst schon Kornkreise in Afrika gesehen hatten. Hier sind die Aussagen dieser Augenzeugen:

Copyright: A. Müller – basierend auf Rick Budais Beschreibung
Rick Budai, ein bekannter Schlangenfänger und Pilot, lebt im Ressort des „Drifters Hayzeview Inn“ in Hayzeview. Zwischen 1995 und 1996 machte er gerade seinen Flugschein und flog bei seinen Lernflügen regelmäßig über die Gegend zwischen Alberton and Sesselburg. An die erste von zahlreichen Kornkreis-Sichtungen in den Feldern unter seiner Maschine konnte er sich noch genau erinnern. Dort sah er eine Anordnung „dreier merkwürdiger Kreise, deren jeweilige Durchmesser immer größer waren, als jener des Vorgängers“. Die Gesamtlänge der Formation schätzte Budai auf etwa 100 Meter.
Eine Mitarbeiterin des „Drifters Johannesburg Inn“, erzählte mir, dass Gäste sich schon des Öfteren nach den merkwürdigen Mustern in den Feldern erkundigt hätten, die sie beim Landeanflug aus dem Flugzeug gesehen hatten, und auf die sie sich keinen Reim machen konnten. Sie beschrieben geometrische Figuren, die aussahen, als wären sie in die Felder eingedrückt. Die Dame selbst hatte derartige Muster auch schon gesehen und beschrieb riesige Anordnungen von Spiralen – konnte sich jedoch leider nicht mehr an weitere Details erinnern.
Auf einer Clubfeier hatte ich zudem die Möglichkeit, mich mit lokalen Farmern zu unterhalten. Auch sie bestätigten mir, von diesen Kreisen und Mustern zu wissen. Allerdings waren sie darüber mehr verärgert als interessiert und konnten, wollten auch nicht viel dazu erzählen.
Interessanterweise waren viele der genannten Zeugen ähnlicher Überzeugung und glaubten, es müsse sich um Muster handeln, welche die Farmer selbst in ihre Felder geschnitten hatten. Die entsprechenden Farmer hingegen verneinten dies strikt. Auf die Situation in Afrika angewendet, machen solche Hypothesen auch wirklich nur wenig Sinn, und dies aus einem sehr einfachen Grund: Bis jetzt gab und gibt es nahezu keinerlei öffentliches Interesse an den afrikanischen Kornkreisen. Weder die Medien noch die Tourismusindustrie berichten bzw. profitieren davon. (Die einzige Ausnahme machte ein Werbegag im Sommer 1993, als eine Werbeagentur das BMW-Logo in ein Feld nahe Johannesburg legte oder schnitt.) Während in anderen Kornkreisgegenden, wie etwa in den englischen Grafschaften Wiltshire und Hampshire, also durchaus nachvollziehbare menschliche Motivationen für Fälschungen gegeben sind, gab und gibt es (zumindest bisher) für die afrikanischen Bauern keinerlei Gründe, ihr eigenes Getreide in geometrischen Anordnungen niederzulegen und somit zu beschädigen, wenn sich noch nicht einmal die Tourismusindustrie dieser Muster bedient.
Schlussfolgerung und Ausblicke auf zukünftige Forschung
Die faszinierende Thematik der Kornkreise in Afrika ist noch weit davon entfernt, vollständig und erschöpfend hinterfragt und erforscht zu sein, doch zukünftige Projekte sind bereits in Planung. Die nächsten Schritte werden hoffentlich weitere Treffen bzw. Interviews mit Credo Mutwa, und natürlich vor Ort Untersuchungen und die Dokumentationen in den afrikanischen Kornkreisregionen sein.
Die in diesem Artikel zusammengefassten Informationen geben jedoch bereits jetzt einen reichen Einblick auf einen (zumindest für uns westliche Forscher) bisher absolut unbekannten Aspekt des Kornkreisphänomens. Zugleich eröffnen sie aber auch faszinierende neue Wege für zukünftige Forschung.
Epilog
Bevor ich Vuzumazulu Credo Mutwa an diesem Nachmittag nach unserem gemeinsamen Gespräch verließ, fügte er zum Abschied hinzu:
„Nach diesem Gespräch muss ich meine eigene Farm bekommen. Ich will Hirse pflanzen, denn durch solch sanftes Getreide sprechen die Götter besonders deutlich.“
Quellen
DAMERELL, BRIAN: Sheep Circles Report Causes Stir, at:
http//www.swirlednews.com/article.asp?artID=429
DOUK: On the Nature of Crop Circles, earthvoices – 14.04.2000
DOUK: Message, earthvoices – 12.04.2000
HESEMANN, MICHAEL: Botschaft aus dem Kosmos, Silberschnur: Neuwied 1993
LARSEN, STEPHEN: Editor’s Introduction, in: Zulu Shaman (by Credo Mutwa), Destiny Books: Rochester 2003
MEADEN, TERENCE: The Stonehenge Solution, Souvenir Press: London 1992
MÜLLER, ANDREAS: Kornkreise – Geometrie, Phänomene, Forschung, AT-Verlag: Aarau 2001
MÜLLER, ANDREAS and ANDERHUB, W.: Phänomen Kornkreise, AT-Verlag: Baden 2005
MUTWA, VUSAMAZULU CREDO: Songs of the Stars, Station Hill, 1996
MUTWA, VUSAMAZULU CREDO: Isilwane. The Animal, Struick Publishers Ltd: Cape Town 1996
SILVA, FREDDY: Secrets in the Fields, Hampton Roads Publishing: Charlottesville 2002
www.kornkreise-forschung.de
WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA
“Es gibt ein echtes Phänomen” Skeptiker-Interview mit dem Kornkreisforscher Andreas Müller 22. August 2017
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