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DART erfolgreich: Erstmals Bahn eines Himmelskörpers gezielt verändert

Diese Aufnahme des Weltraumteleskops Hubble vom 8. Oktober 2022 zeigt einen durch den Einschlag der DART-Sonde verursachten Trümmerschweif des Asteroiden Dimorphos. Copyright: NASA/ESA/STScI/Hubble
Diese Aufnahme des Weltraumteleskops Hubble vom 8. Oktober 2022 zeigt einen durch den Einschlag der DART-Sonde verursachten Trümmerschweif des Asteroiden Dimorphos.
Copyright: NASA/ESA/STScI/Hubble

Washington (USA) – Mit der Mission “DART” hatte die NASA Ende November versucht, durch die gezielte Kollision einer Sonde die Bahn eines Asteroiden zu verändern und so die technischen Möglichkeiten zu erproben, zukünftig einen potenziell erdgefährlichen Asteroiden abzulenken. Die neusten Beobachtungsdaten zeigen nun, dass dieses Vorhaben geglückt und es damit erstmals gelungen ist, einen Himmelskörper von seiner eigentlichen Bahn gezielt abzulenken.

KOREKTUR, 14.10.22, 08:50h: Die Größenangaben der beiden Asteroiden wurden korrigiert.

Zuvor war es der NASA gelungen, mit der Sonde der Mission „Double Asteroid Redirection Test“ (DART) erfolgreich den auch als „Didymos B“ bezeichneten Dimorphos, zu rammen (…GreWi berichtete). Dimorphos selbst ist der Kleinere des Asteroidenpaares 65803 Didymos, weshalb er auch als „Diddymos B“ bezeichnet wird. Sein Durchmesser beträgt 170-200 Meter, weshalb er „Didymos A“, der einen Durchmesser von rund 800 Metern aufweist, mit einem Abstand von rund 1,8 Kilometern alle 11 Stunden und 55 Minuten wie ein kleiner Mond im umkreist. Abzüglich des Treibstoffverbrauchs war DART mit einer Restmasse von etwa 550 Kilogramm und einer Geschwindigkeit von 6,6 Kilometren pro Sekunde auf dem kleineren der beiden Asteroiden einschlagen und sollte, so die Berechnungen der NASA-Wissenschaftler, Dimorphos‘ Umlaufbahn um gemittelt 10 Minuten verändern.

Grafische Darstellung der DART-Mission (Illu.). Copyright: NASA/John Hopkins-APL
Grafische Darstellung der DART-Mission (Illu.).
Copyright: NASA/John Hopkins-APL

Neuste Analysen der Bahn des Asteroiden zeigten nun, dass die kinetische Kraft des Sondeneinschlags tatsächlich ausgereicht hat, um die Umlaufbahn des Asteroiden um seinen größeren Partner „Didymos A“ zu verändern und die Umlaufzeit des Asteroiden um rund 32 Minuten auf nunmehr 11 Stunden und 23 Minuten (+/- 2 Minuten) zu verlangsamen. Zuvor hatte die NASA erhofft, den Asteroiden um mindestens 73 Sekunden abzulenken. Stattdessen liegt die nun tatsächlich erreichte Ablenkung 25 Mal über diesem Wert.

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„Zum ersten Mal hat die Menschheit mit Absicht und zielgenau die Bewegung eines Himmelskörpers verändert“, zeigte sich NASA-Administrator Bill Nelson begeistert. Es sei zudem auch die erste maßstabsgetreue Demonstration einer Technologie zur Asteroidenabwehr. „Wir zeigen, dass wir wirklich unser Bestes tun, um unseren Planeten selbst für den Fall eines Worst-Case-Szenarios zu schützen. Nicht zuletzt, weil es der einzige Planet ist, den wir haben.“

Der Einschlag der DART-Sonde aus Sicht der Bordkamera

“Je mehr Daten wir nun tagtäglich erhalten, desto mehr lernen wir, wie und was wir mit einer ähnlichen Mission in einem zukünftigen Ernstfall tatsächlich ausrichten können”, erläutert die NASA-Missionswissenschaftlerin Lori Glaze.

Schon zuvor wurden die NASA-Wissenschaftler und -Wissenschaftlerinnen vom durch den Einschlag entstandenen gewaltigen Staub- und Trümmerschweif (s. Abb.) überrascht. Auch dieser trug – ähnlich wie ausströmende Luft einen Ballon in die entgegengesetzte Richtung treibt – neben der kinetischen Wirkung des Einschlags zur starken Ablenkung des Asteroiden bei.




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Recherchequelle: NASA

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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