Dawn-Daten offenbaren unerwartet hohe Mengen an organischem Material auf Zwergplanet Ceres

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Organisches Material im Ernutet-Krater auf Ceres.

Copyright: NASA / Hannah Kaplan

Providence (USA) – Es ist gerade einmal ein Jahr her, da vermeldeten NASA-Wissenschaftler den Nachweis organischer Stoffe und Verbindungen auf der Oberfläche des Zwergplaneten Ceres (…GreWi berichtete), dem größten Objekt im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Jetzt zeigt eine neue Analyse der Daten der NASA-Sonde „Dawn“, dass es davon auf Ceres deutlich mehr gibt als bislang gedacht. Die Entdeckt weckt interessante Fragen darüber, wie dieses Material einst auf den Zwergplaneten gelangte.

Wie das Team um Hannah Kaplan vom Southwest Research Institute (SwRI) aktuell im Fachjournal „Geophysical Research Letters“ (DOI: 10.1029/2018GL077913) berichtet, dürfte die Menge an organischem Material auf Ceres dürfte laut der neusten Analyse die bislang ermittelten Werte um das Vier- bis Fünffache übersteigen. Die Neuanalayse der Daten zeige, „dass man teilweise sehr unterschiedliche Ergebnisse erhält, je nachdem, nach welcher Art von organischem Material man sucht. (…) Unsere Ergebnisse sind also nicht nur für Ceres wichtig, sondern auch für alle anderen zukünftigen Missionen, die Himmelskörper untersuchen werden, die organisches Material beinhalten.“

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Organische Moleküle sind sozusagen die Bausteine des Lebens. „Da organische Moleküle aber auch durch nicht-biologische Prozesse entstehen können, bedeutet ihr Nachweis auf der Ceresoberfläche zwar noch nicht, dass es dort auch Leben geben muss oder einst gegeben hat“, erläutern die Forscher, führen dazu aber auch weiter aus: „Da das Leben, wie wir es kennen, aber ohne organisches Material nicht existieren kann, sind wir Wissenschaftler daran interessiert, wie dieses Material im Sonnensystem verteilt wurde.“

Für die NASA-Wissenschaftler stellt die Anwesenheit der organischen Stoffe auf Ceres faszinierende Fragen – besonders, da der Zwergplanet zugleich auch reich an Wassereis ist und Wasser ein weiterer wichtiger Bestandteil des uns bekannten Lebens darstellt.

Woher das Material selbst stammt, dafür gibt es laut den Autoren der Studie zwei Möglichkeiten: „Zum einen könnten sie im Innern von Ceres entstanden und dann an die Oberfläche transportiert und freigelegt worden sein. Alternativ könnte das Material aber auch in Form von Kometen und Asteroiden auf Ceres gelangt sein.

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