Tom DeLong
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Washington (USA) – In Deutschland hauptsächlich seinen Fans bekannt, ist Tom DeLonge eine bekannte Größe in der US-amerikanischen Punk- und Rockmusik-Szene. Bereits im Mai 2016 hatte der Gitarrist und Sänger von sich behauptet, er sei ein Mittelsmann für US-Regierungs- und Militärmitglieder in deren Bestreben zur Vorbereitung für die sogenannte Disclosure, also die Veröffentlichung des angeblich bislang geheimgehaltenen Wissens der USA über UFOs und Außerirdische. Nachdem es in der Folge erster Medienberichte zunächst wieder still um DeLonges Behauptungen wurde, tauchen in den aktuell von WikiLeaks veröffentlichten Mails des ehemaligen Stabschefs unter Bill Clinton, einstigen Beraters Obamas und aktuellen Wahlkampfleiters von Hillary Clinton, John Podesta (…GreWi berichtete) nun Korrespondenzen des Rockers mit Podesta auf, die DeLonges Disclosure-Aussagen zumindest personell auf eine ganz neue Ebene hieven.
Hintergrund:
Wie DeLonge im vergangenen Mai gegenüber dem US-Journalisten George Knapp erklärte, habe er sich voll und ganz dem Bestreben nach der multimedialen Veröffentlichung der US-UFO-Geheimnisse verschrieben und betonte seine ernsten Absichten in dieser Sache: „Ich bin kein Idiot. Ich habe es mit etwas zu tun, dass sehr viel größer ist als ich und sehr viel komplexer und es ist ehrlich gesagt die wichtigste Sache in meinem Leben – auch wenn es für den einen oder anderen zunächst wie Aluhut-Alarm, kleine grüne Männchen und Verschwörungstheorien klingen mag.“Mit einer eigens zu diesem Zweck gegründeten Multimedia-Agentur „To The Stars Inc.“ (Zu den Sternen) hatte DeLonge dann zunächst den ersten Teil der fiktionalen Buchreihe und geplanten Animationsreihe „Sekret Machines“ (sic.) veröffentlicht, die sich, wenn auch in Romanform, mit den „faszinierenden Geheimnissen rund um wahre und gut dokumentierte Ereignisse von unidentifizierten Phänomenen im Luftraum“ beschäftigen soll.
Obwohl die (Roman-)Reihe stilistisch fiktiv gehalten sei, so erklärte der Musiker, sei er „in Kontakt mit Regierungsinsidern“ entstanden, die ihm gegenüber die Wahrheit über eine Regierungsverschwörung offenbart hätten, bei der es darum gehe, die wirklichen UFO-Informationen gegenüber der Öffentlichkeit geheim zu halten. Der Kontakt zu diesen Insidern sei über Fankontakte zustande gekommen, die von seiner UFO-Faszination wussten. Die Insider selbst hätten als Vertragspartner des Verteidigungsministeriums u.a. in der legendenumwobenen Area 51 gearbeitet.
„Ich weiß nicht nur, dass es diese Geheimhaltungsgruppen auf höchster Ebene innerhalb des Verteidigungsministeriums und Abteilungen der National Security unseres Landes gibt, ich weiß auch, dass alles wahr ist und ich bekomme ein immer deutlicheren Eindruck dessen, was da geheim gehalten wird“, so DeLonge gegenüber Knapp.
„Mir wurde von Abstürzen berichtet. Wir (Anm.: gemeint sind die USA) haben (diese Wracks) geborgen, und das war wohl ziemlich verrücktes Zeug. Wir haben sie versteckt und durch Gegenmaßnahmen und Falschinformationen dafür gesorgt, dass die Leute nicht zu viele Fragen gestellt haben, auf die wir keine Antwort hatten. Und wir haben ein Absturz-Programm begründet, das sehr viel größer war als das ‚Manhatten Project‘ (Anm.: Das Forschungsprogramm zur Entwicklung der US-Atombombe). Nur um heraus zu finden, wie diese Dinge funktionieren und wie wir unsere eigenen Verteidigungssysteme für den Fall daran anpassen können, sollte es noch mehr davon geben.“
Wie DeLonge gegenüber Knapp weiter berichtete, habe die US-Regierung ursprünglich geplant, diese Informationen nach und nach zu veröffentlichen, habe dies dann aber doch nie getan. „Stattdessen haben sie Desinformationen gestreut und das Thema lächerlich gemacht, um auf diese Weise die Menschen von dem abzulenken, was wirklich vor sich geht.“ Nach und nach werde er selbst nun alle die Informationen, die er von seinen Insidern erfahren habe, veröffentlichen.
In einem Interview mit dem Musik-Magazin „Rolling Stone“ berichtet DeLonge zudem: „Ich habe 10 Personen aus den höchsten Kreisen des Verteidigungsministeriums, der NASA und des Militärs, mit denen ich zusammenarbeite.“
Warum gerade er für diese Aufgabe ausgewählt worden sei, erklärt der Sänger sich und gegenüber Knapp mit seiner großen Fangemeinde und damit dem Umstand, dass er jetzt, wo die richtige Zeit gekommen ist, viele Menschen erreichen könne: „Die Regierung hat sich, was UFOs anbetrifft, in eine Sackgasse manövriert und sucht jetzt nach einem Weg, diese Informationen zu veröffentlichen.
Während DeLongs Ausführungen von den meisten UFO-Experten und Beobachtern skeptisch beurteilt, von vielen sogar als unglaubwürdige Eigenwerbungsmaßnahmen abgestempelt wurden und der Sänger tatsächlich bislang kaum wirklich neue Informationen und Ideen präsentieren konnte, werfen die nun von WikiLeaks veröffentlichten Mails möglicherweise ein neues Licht auf die Behauptungen des Rockstars.
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US-Präsident Obama mit seinem ehemaligen Berater John Podesta, der derzeit den Wahlkampf von Hillary Clinton leitet.
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Die erste in den von WikiLeaks veröffentlichten Podesta-Mails mit einem Bezug zu DeLonge wurde von DeLonge am 13. November 2015 an Podestas Sekretärin Milia Fisher geschickt und von dieser am 16. November an Podesta weitergeleitet.
In dieser Mail macht DeLonge Podesta auf einen Videotrailer aufmerksam, den er produziert habe, um damit Personen im Umkreis von Steven Spielberg für sein Anliegen zu interessieren. Aus der Mail geht auch hervor, dass er sich bereits mit Vertretern von DreamWorks (Anm.: einem von Spielberg gegründeten Animations-Filmstudio) getroffen habe und diese sich „wirklich sehr interessiert“ gezeigt hätten.
„Darüber hinaus habe ich jemanden, der gewillt ist, sich mit Mr. Podesta zu treffen. Es ist ein Mitglied meines Komitees. Ich bitte um einen Termin im Januar, der Mr. Podesta passt. Mein Ziel ist es, dass auch Spielberg – oder jemand von seiner Position – teilnehmen wird. Bitte zeigen Sie Mr. Podesta auch diesen privaten Teaser. Lassen sie ihn wissen, dass ich morgen den ganzen Nachmittag mit dem Interview eines Wissenschaftlers verbringen werde, der an einem Raumschiff in der Area 51 gearbeitet hat.“
Das in der Mail verlinkte Video (https://vimeo.com/145495599) samt Passwort (SM) wurde mittlerweile von der Videoplattform gelöscht.
In einer zweiten Mail vom 24. Januar 2015 geht es dann um eine von DeLonge an eine Gruppe ausgesprochene Einladung zu einer gemeinsamen Videokonferenz via „Google Hangout“ am darauffolgenden Tag.
Zur Online-Konferenz mit DeLonge und Podesta wurden u.a. gebeten: Michael Carey, William Neil McCasland und Robert Weiss.
Copyright/Quellen: USAF / R. Weiss
Zu dieser Videokonferenz eingeladen wurden laut DeLonges Mail neben Podesta und Fisher mit Robert F. Weiss auch der Vizepräsident des Aeronautics Advanced Development Programs der Lockheed Martin Corporation – einem der führenden US-amerikanischen Rüstungs- und Technologiekonzerne – und der ehemalige US-Air Force Offizier und Kommandant Michael Carey, der einst auch Assistent Commander des Weltraumkommandos der US-Luftwaffe (Air Force Space Command) unter General William L. Shelton war. Darüber hinaus befindet sich (in der Liste nur in Form der E-Mailadresse „neilmcc79@gmail.com“ bezeichnet) auch Major General William Neil McCasland, der als Commander dem Air Force Research Laboratory an der unter UFO-Interessierten berühmt-berüchtigten Wright-Patterson Air Force Base in Ohio vorstand.
Luftbild der Wright-Patterson Air Force Base.
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Die Tatsache, dass sich hinter der genannten E-Mailadresse tatsächlich McCasland verbirgt, wird in einer weiteren E-Mail bestätigt, in der Susan McCasland Wilkerson, die Ehefrau des bereits zitierten General McCasland, Podesta dann darüber informiert, dass sie (bzw. ihr Ehemann?) die Einladung zur gemeinsamen Google-Hangout-Konferenz angenommen hat.
Auch DeLonge geht gegenüber Podesta in einer Mail vom 25. Januar 2016, 16:04 Uhr, auf McCasland ein und erläutert:
„Er selbst erklärte, er sei ein ‚Skeptiker‘, das ist er aber nicht. Ich arbeite mit ihm schon seit vier Monaten. Ich habe ihm vor einigen Wochen eine vierstündige Präsentation über das gesamte Projekt gegeben. Vertrauen Sie mir, wir haben bereits darüber beraten, wie das alles passieren kann. Als (das Raumschiff in) Roswell abgestürzt ist, haben Sie es in das Labor auf der Wright Patterson Air Force Base gebracht. General McCasland war noch vor wenigen Jahren für genau dieses Labor verantwortlich. Er weiß nicht nur, was ich zu erreichen versuche, er hat mir auch geholfen, mein Beraterteam zusammenzustellen. Er ist ein sehr wichtiger Mann.“
Dieses Bild veröffentlichte Tom DeLonge via Facebook. Es zeigt John Podesta im Interview mit DeLonges Filmteam.
Copyright/Quelle: Tom DeLonge/Facebook
Eine weitere Mail von DeLonge vom 26. Oktober 2015 bezieht sich dann auf ein zuvor bereits stattgefundenes Interview, das der Sänger mit Podesta für eine „special documentary“ aufgezeichnet hatte (siehe Abb.) und erläutert gegenüber Podesta: „Das Projekt läuft gut. Die Romane, Filme und die NonFiction-Arbeiten gehen gut voran und stehen vor dem Abschluss. Ich hatte gerade ein Treffen mit Spielbergs Chief Operating Officer bei DreamWorks. Weitere Treffen sind derzeit in Planung und ich würde Sie gerne mit zwei sehr wichtigen Personen zusammenbringen. Ich denke, dass Sie die beiden sehr interessant finden werden, da sie in leitenden Führungspositionen bezüglich unserer sensiblen Thematik waren. Beide waren für einige der sensibelsten Divisionen zu klassifizierter Forschung und Angelegenheiten des Verteidigungsministeriums tätig. Mit anderen Worten: Es handelt sich um zwei Offizielle auf A-Level. (Die beiden) sind Ihre Zeit und die Kosten, sie zu Ihnen nach D.C. zu bringen, absolut wert. Ich benötige hierfür nur zwei Stunden ihrer Zeit für eine ungezwungene private und persönliche Besprechung.“
Sollte der Inhalt der jetzt von WikiLeaks veröffentlichten Mails authentisch sein – und die E-Mailabsender der Antworten darauf sprechen durchaus dafür – sollte den Aussagen DeLonges möglicherweise sehr viel mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden, als dies bislang aufgrund der Personalie des Punk-Sängers vielleicht der Fall war.
Was DeLonge allerdings tatsächlich erfahren hat – und was er der Öffentlichkeit darüber mit welchen Referenzen in seinen Dokumentationen berichten wird, bleibt derweil abzuwarten. Termine der Veröffentlichungen dieser Arbeiten sind bislang noch nicht bekannt. Ein Statement DeLonges zu den veröffentlichten E-Mails lag bis zum Redaktionsschluss dieser Meldung noch nicht vor. Podesta äußerte sich allgemein zu den von WikiLeaks veröffentlichten Mails nur kurz und erklärte, dass einige davon gefälscht seien, er aber gewiss nicht die Zeit habe, alle von WikiLeaks veröffentlichten Mails zu lesen und jeweils zu bewerten.
WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA
WikiLeaks: Wieviel UFOs, Aliens und Freie Energie finden sich in den E-Mails von Clintons Wahlkampfleiter Podesta 9. Oktober 2016
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