Direktorin der US-Geheimdienste schließt Außerirdische als Erklärung für detektierte UFOs nicht aus
Washington (USA) – Im Rahmen eines Gesprächsrunde unter dem Motto „Unsere Zukunft im All“ hat sich nun auch die Direktorin der US-Geheimdienste, Avril Haines, zu den Untersuchungen von durch US-Piloten detektierten UFOs bzw. UAP geäußert. In ihren Ausführungen schloss Haines Außerirdische als mögliche Erklärung für einige der unidentifizierten Phänomene im Luftraum explizit nicht aus und diskutierte weiter über die Frage, ob wir vielleicht bereits beobachtet werden.
Den Rahmen von Avril Haines‘ Aussagen bildete das renommierte „Ingatius Forum“, in dem der Washington-Post-Journalist David Ignatius bekannte und einflussreiche Persönlichkeiten in der Washington National Cathedral zur Frage über „Unsere Zukunft im All“ (Our future in space) interviewte.
Aktuell hatte Ignatius am 10. November 2021 neben Haines auch den nicht zuletzt für seine jüngsten Positionen zum interstellaren Objekt `Oumumamua als technisches Alien-Artefakt (…GreWi berichtete) und für sein „Galileo Project“ zur Suche nach UFOs bzw. UAP am Himmel und technischen Artefakten im All (…GreWi berichtete) bekannt gewordenen Harvard-Astronom Professor Dr. Avi Loeb; NASA-Administrator Bill Nelson, der ebenfalls durch seine jüngsten Äußerungen über UFOs und Außerirdische international für Aufsehen gesorgt hatte (…GreWi berichtete), sowie den Amazon- und Blue-Origin-Gründer Jeff Bezos und den Theologen und Astrophysiker David Wilkinson eingeladen.
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Im das Forum eröffnenden Gespräch mit Avril Haines, die in ihrer Position als Director of Intelligence (DNI), also als Direktorin der US-Geheimdienste, nicht zuletzt auch für den im vergangenen Juni vom Pentagon veröffentlichten UFO-Bericht verantwortlich zeichnete (…GreWi berichtete), leitete Ignatius von den Ausführungen des NASA-Administrators über außerirdisches Leben zu folgender Frage an die Direktorin der US-Geheimdienste über die Ergebnisse und Konsequenzen ihres UFO-Berichts über:
„Im vergangenen Juni haben Sie einen erstaunlichen Vorabbericht über unidentifizierter Phänomene im Luftraum veröffentlicht. Um diesen Bericht kurz zusammenzufassen: Sie haben 144 (UFO-)Berichte aus US-Regierungsquellen (Behörden und Militär) untersucht. 80 davon wurden mittels multipler Sensorik erfasst. In 18 dieser Fälle haben die Zeugen – und da zitiere ich aus dem Bericht – ‚ungewöhnliche UAP-Flugeigenschaften‘ beobachtet. Sie haben diese Vorfälle in fünf unterschiedliche Herkunftskategorien eingeteilt, von denen die letzte Kategorie lediglich als ‚Andere‘ bezeichnet wird.
Ich möchte Sie darum bitten, mit unseren Publikum ihre Schlussfolgerungen nach Abschluss dieses Reports und ihre persönlichen Ansichten dazu zu teilen.“
Hierauf antwortet Avril Haines folgendes:
„Nun, ich denke die Grundaussage (des Berichts) ist die, dass wir nicht alles das verstehen, was wir da sehen. Und das dürfte vermutlich die Wenigsten hier überraschen. Es war ein Bericht, zu dessen Erstellung der Kongress beauftragt hatte. Dieser Bericht sollte das einschätzen, was wir als potenzielle Bedrohung durch unidentifizierte Phänomene im Luftraum betrachten und auch das erläutern, was wir über jene Berichte sagen können, deren Ursprünge wir identifizieren konnten. Der Bericht deckt eine Zeitspanne von 2004 bis 2021 ab. Aus dieser Zeit stammen die von Ihnen bereits genannten 144 Berichte. Und wie Sie auch schon sagten, gibt es da diese unterschiedlichen Kategorien: Von bekannten Störungen in der Luft über natürliche Phänomene, ausländische Gegner, bis hin zu zivilem wie staatlichem US-Inventar und eben auch die fünfte Kategorie ‚Andere‘.
Letztere Kategorie zeigt, dass uns schon von Beginn an klar war, dass wir ganz sicher nicht jede Sichtung kategorisieren und erklären können werden – schlicht und einfach, weil wir nicht in der Lage waren, alles an diesen Sichtungsberichten zu verstehen.
Das liegt hauptsächlich daran, dass wir bislang noch keine konsistente Form haben, diese Sichtungen und Informationen zu melden. Dazu müssen wir auch große Datenmengen mit einbeziehen. Wir müssen auch besser darin werden, diese Vorfälle und die wichtigen Informationen dazu mittels unterschiedlicher Sensorik zu dokumentieren. Zudem müssen wir unsere Analysemethoden auf diesem Gebiet vertiefen. Denn das ist die Art und Weise – und auch das dürfte Sie nicht überraschen – wie wir für gewöhnlich unsere geheimdienstliche und Aufklärungsarbeit durchführen.
Das Hauptanliegen des Kongresses waren die Flugsicherheit und Spionageabwehrmaßnahmen. Aber natürlich gibt es da immer auch die Frage darüber, ob es da noch etwas anderes gibt. Etwas anderes, was wir bislang noch nicht verstehen. Etwas, dass vielleicht auch außerirdischer Herkunft sein könnte.“
Auf die Nachfrage des Journalisten darüber, welche Mittel von den Geheimdiensten angewendet werden, um UAP/UFOs zu orten und wie man beispielsweise herausfinden könne, „ob wir vielleicht sogar beobachtet werden“, führte Haines weiter aus:
„Nun, angesichts unidentifizierter Phänomene im Luftraum unterscheiden sich die Mittel nicht wirklich von denen, wie wir sie auch in anderen geheimdienstlichen Bereichen einsetzen und anwenden. Damit will ich sagen: Wir tun unsere Arbeit ziemlich genau so, wie ich das bereits dargelegt habe: Wir sammeln alle verfügbaren Informationen mit einer Vielzahl von Sensoren. Menschen berichten Dinge, Instrumente zeichnen gewisse Dinge technisch auf und wir tun eine Vielzahl von Dingen, um das zu verstehen, was wir da sehen. Dann nutzen wir auch weiterführende Informationen, um zu bestimmen, ob es sich um etwas handelt, was wir bereits kennen. Wir fragen aber auch, ob es es da auch noch andere ungewöhnliche Dinge gibt, die damit in Zusammenhang stehen könnten. Dann führen wir unsere Analysen damit und dazu durch. Wir versuchen einen Kontext mit den wahrscheinlichsten Erklärungsansätzen herzustellen, wir kategorisieren diese Dinge, ordnen sie zu. All dies folgt bekannten Standards.
Aber das bedeutet nun nicht, dass wir auch ganz klar sagen können, ob wir beobachtet werden oder nicht. Ich denke aber, dass es eine ganze Vielzahl an Möglichkeiten gibt, wie sich so etwas zeigen und offenbaren könnte. Ich kann Ihnen aber versichern, dass wir alles daransetzen, dass wir verstehen, was wir da sehen und welche Phänomene identifiziert werden können. In den anderen Fällen müssen wir wohl auf die wissenschaftliche Arbeit von Menschen wie Bill Nelson und einigen der anderen Gäste dieses Abends warten und vertrauen, um schlussendlich einige der dann noch zusätzlichen Möglichkeiten zu enthüllen.“
– Die vollständige Aufzeichnung des „Ignatius Forum“ vom 10.11.2021 finden Sie HIER.
+ + + GreWi Kommentar (…von GreWi-Hrsg. A. Müller)
Angesichts des obigen Videomitschnitts des „Ignatius Forums“ in der Washington National Cathedral dürfte auch den letzten Zweiflern und Zweiflerinnen klar werden, dass die öffentliche Diskussion über die Bedeutung des UFO-Phänomens – zumindest in den USA – die höchste gesellschaftliche, politische und militärische Ebene erreicht hat. Es wäre an der Zeit, dass ein solcher Dialog auch in Europa und Deutschland beginnt.
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NASA-Chef Bill Nelson bekräftigt seine Standpunkte über UFOs und außerirdisches Leben 23. Oktober 2021
Recherchequelle: Washington National Cathedral
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