Durham Law School beteiligt sich am St. Andrews SETI Post Detection Hub
![Symbolbild (Illu.)Copyright/Quelle: seti.ac.uk / Durham University](https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/wp-content/uploads/2023/01/6679-seti-hub-st-andrews-630x474.jpg)
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Durham (Großbritannien) – Der neugegründete „SETI Post-Detection Hub“ an der University of St. Andrews befasst sich u. a. mit der Frage, was unmittelbar nach der Detektion eines intelligenten außerirdischen Signals passieren sollte (…GreWi berichtete). An der Diskussion und Erforschung dieser Fragestellungen beteiligt sich nun ganz offiziell auch die Durham Law School an der Durham University als weiterer Träger.
Der „SETI Post-Detection Hub“ selbst ist eine Initiative des “UK SETI Research Network” (UKSRN) und wurde bislang alleine vom Centre for Exoplanet Science und dem Centre for Global Law and Governance an der University of St. Andrews getragen.
„Die Durham Law School verfügt über Forschungsstärke auf dem Gebiet des Völkerrechts, was entscheidend für die Ausarbeitung von Vorschlägen sein wird, die der Hub politischen Entscheidungsträgern vorlegen will, um nationale und internationale regulatorische Rahmenbedingungen wie nationale oder internationale offizielle Richtlinien und Gesetze zu schaffen oder internationale Vereinbarungen, um die Suche nach außerirdischer Intelligenz (SETI) in all ihren Formen auf eine angemessene und legitime Grundlage zu stellen“, so die Pressemitteilungen der Institute.
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Tatsächlich verfügt die Durham Law School auch über den einzigen dedizierten britischen Lehrstuhl für globales Recht und SETI-Politik unter Professor Michael Bohlander (…GreWi berichtete), die Zusammenarbeit für Durham leiten wird.
![Prof. Michael Bohlander](https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/wp-content/uploads/2023/01/6678-bohlaender.jpg)
Über die SETI-Regulierungsthemen hinaus konzentriert sich die Forschung von Prof. Bohlander auf die mittel- bis langfristigen Folgen für das Menschenrecht im Falle eines Kontakts mit Außerirdischen. Hierzu hat Michael Bohlander bereits zur Frage veröffentlicht, ob es für Menschen in diesem Stadium sinnvoll ist, einseitig zu versuchen, Prinzipien eines kosmischen Interspezies-Metalaw zu entwickeln, oder welche globalen Werte die Menschheit bereit wäre, im Austausch gegen fortschrittliche außerirdische Technologie einzutauschen, die globale Probleme lösen könnte wie zum Beispiel den Klimawandel. Zugleich hinterfragt Bohlander vor seinem akademischen und praktischen Hintergrund im internationalen Strafrecht auch die Anwendung zwischenmenschlicher Kriegsgesetze auf das Szenario eines feindlichen Kontakts mit extraterrestrischen Intelligenzen: „SETI ist keine bloße akademische Übung. Nimmt man die Möglichkeit eines Kontakts mit ETI in Kauf, können die Auswirkungen eines solchen Kontakts auf die menschliche Gesellschaft je nach Art des Kontakts schwerwiegend bis existenziell sein. Das Recht ist eine Disziplin, die bei der Schaffung eines angemessenen Rahmens an vorderster Front stehen sollte“, so Professor Bohlander und zitiert ehemaligen Chefhistoriker der NASA, Dr. Steven J Dick: „Wenn es um die rechtlichen Auswirkungen der Entdeckung intelligenten Lebens geht, hinkt SETI noch weit hinterher.“
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Die Überarbeitung bestehender Such- und Detektionsprotokolle und -rahmen dürfe nicht allein der Wissenschaft oder der Wirtschaft überlassen werden oder in der Blackbox geheimer militärischer Planung verbleiben, sondern müsse demokratisch legitimierte politische Akteure einbeziehen, so Bohlander weiter. „Der Hub ist für dieses Engagement die ideale Plattform.“
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Der Dekan der Durham Law School, Volker Röben, sagt dazu: „Ich freue mich, dass sich unsere Fakultät in einem neuen Bereich der hochmodernen Rechtsentwicklung engagieren und dazu beitragen wird, den Weg zur Regulierung von SETI als Aktivität zu einem Standard zu ebnen, der von allen Nationen unterstützt werden kann.“ Hub-Koordinator Dr. John Elliott fügt abschließend hinzu: „Die hoch angesehene Law School der Durham University, die ein neuer gemeinsamer Gastgeber sein wird, ist eine fantastische Ergänzung der im Hub gesammelten Expertise und wird die Mission des Hubs erheblich erleichtern.“
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Recherchequelle: Durham University
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