Captain Eric Brown: Englands hochdekoriertester UFO-Zeuge verstorben

Lesezeit: ca. 2 Minuten

02180
Captain Eric Melrose ‘Winkle’ Brown 1967 (1919-2016).

Copyright: fair use

London (England) – Im Alter von 97 Jahren ist mit Captain Eric Melrose „Winkle“ Brown von der Royal Navy der meist dekorierte UFO-Zeuge Englands verstorben. Im Februar 1956 verfolgte die Fliegerlegende höchst persönlich ein unidentifiziertes Flugobjekt, nachdem dieses zuvor auch von zahlreichen seiner Kameraden gesichtet wurde.

Eric M. Brown war der meist dekorierte Pilot der Fleet Air Arm (FAA) und hielt zeitlebens zahlreiche Rekorde, u.a. für die meisten Landungen auf einem Flugzeugträger. Brown diente im Zweiten Weltkrieg und gehörte später zu einer Gruppe alliierter Piloten, die erbeutete deutsche Flugzeuge testflogen.

Zu Browns eigener UFO-Verfolgungsjagd am Himmel kam es am 6. Februar 1956 als er Commander der Royal Naval Air Service Station nahe Brawdy in West Wales war. An diese erinnerte er sich gegenüber dem mit der Veröffentlichung der UFO-Akten des britischen Verteidigungsministeriums (MoD) betrauten Historiker Dr. David Clarke von der Sheffield Hallam University zu dessen 2012 erschienenem Buch „The UFO Files“.

www.grenzwissenschaft-aktuell.de
+ HIER können Sie den täglichen GreWi-Newsletter bestellen +

„Damals erhielt die Station den Anruf eines Schullehrers, der erklärte, er sehe eine ‚fliegende Untertasse‘ über der Küste von Westwales“, berichtet der Historiker und führt weiter aus: „In seinem Memoiren ‚Wings on My Sleve‘ von 1961 berichtet Brown, dass er als erste Reaktion darüber gelacht habe. Doch als er sich dann bei einem auf einem Übungsflug befindlichen Piloten erkundigte, war er überrascht zu hören, dass auch dieser (Pilot) bestätigte, selbst dieses (UFO) sehr gut sehen zu können.“

Als dann auch noch einer der Lotsen anrief und erklärte, auch er könne das Objekt visuell vom Tower aus sehen, wurde Browns Skepsis leidlich auf die Probe gestellt: „Ich habe dann entschieden, dass die Sache interessant genug war, als dass ich selbst nachschauen wollte und so stieg ich in einer Vampire auf“, berichtet der Captain in seinem Buch. Auf 35.000 Feet (knapp 11.000 Km) Höhe sah er das Objekt direkt über sich: „Es war immer noch über mir und war im zunehmenden Dämmerlicht einfach unidentifizierbar.“

Obwohl die Sicht gut war, gab Brown seine Verfolgungsjagd schließlich erfolglos auf und kehrte zur Basis zurück. Später trafen dann zahlreiche weitere Sichtungsberichte bei verschiedenen Zeitungsredaktionen von Südwales bis zum Bristol Channel ein. Ein Telefonanrufer erklärte, dass er selbst Amateurastronom sei, ein Foto des UFOs gemacht habe und sich sicher sei, dass es kein Ballon war.

02177In einem Zeitungsbericht über die zahlreichen Sichtungen des UFOs von 1956 ließ sich Brown mit der Einschätzung zitieren, dass es „ganz sicher kein Forschungsballon“ gewesen sei.
Quelle: Pembrokeshire Record Office

Im Gespräch mit Clarke erklärte Brown dann 2011, dass nicht zuletzt diese Aussage dazu geführt habe, dass er selbst die spätere Erklärung, dass es sich um einen Forschungsballon gehandelt habe, ablehnte. In seinem Buch schrieb Brown, dass er an Stelle seines einstigen Spotts heute (1961) eine unvoreingenommene Haltung dazu einnehme.

Gegenüber Clarke zeigte er sich dann 2011 jedoch weniger überzeugt und erklärte, dass die Wahrheit wahrscheinlich in dem Logbucheintrag zu finden sei, der nach seiner damaligen Landung fertig gestellt wurde. Darin heißt es: „Jagd auf eine Fliegende Untertasse! Ein unidentifizierbares metallisches Objekt am Himmel, das vom Boden aus gesichtet wurde. Wurde in einer verwirrenden Jagd einer schillernden Form hinterher auf großer Flughöhe verfolgt, wobei es sich wahrscheinlich um einen Forschungsballon gehandelt hatte. Worum auch sonst?“

© grenzwissenschaft-aktuell.de