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Entdeckung auf dem Mars birgt Hinweise auf die Wiege des Lebens


Das Eridania-Becken des südlichen Mars.

Copyright: NASA

Houston (USA) – Auf dem Mars glauben NASA-Wissenschaftler Beweise für einen einstigen Meeresboden mit hydrothermalen Quellen gefunden zu haben. Zugleich ziehen die Forscher aus ihrer Entdeckung auch Rückschlüsse auf die Entstehung des Lebens auf der Erde.

Entdeckt wurden die für einst ausgetretnes heißes Wasser charakteristischen Ablagerungen in einer Ebene der südlichen Marsregion Eridania mit Hilfe des Compact Reconnaissance Spectrometer for Mars (CRISM) an Bord der NASA-Sonde „Mars Reconnaissance Orbiter (MRO). Hier zeigt der Mars offenliegend die ältesten Teile seiner Planetenkruste. „Selbst wenn wir nie Beweise für Leben auf dem Mars finden würden, so können wir aus diesem Ort auf dem Mars doch Rückschlüsse auf jene Umwelt ziehen, in der einst das Leben auf der Erde begann“, erläutert Paul Niles vom Johnson Space Center der NASA und führt dazu weiter aus: „Vulkanische Aktivitäten in Verbindung mit stehendem Wasser, waren sehr wahrscheinlich zur gleichen Zeit auch auf der noch jungen Erde zu finden – zu einer Zeit, als das irdische Leben entstand.“

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Während der Mars heute weder über stehende Gewässer noch über vulkanische Aktivität verfügt, so zeichnen die rund 3,7 Milliarden Jahre alten Ablagerungen hier doch ein anderes Bild – das Bild eines Meeresbodens mit einst hydrothermaler Aktivität, wie wir sie heute noch von heißen Tiefseeschloten auf der Erde kennen. Es sind genau diese heißen Schlote auf der Erde, deren Umgebung trotz Abgeschiedenheit vom Sonnenlicht aufgrund der Energie der heißen Quelle und der mineralischen und chemischen Abgaben in das Meereswasser buchstäblich als heiße Kandidaten für die Wiegen des Lebens gelten.

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Während aufgrund der aktiven Kruste unseres Planeten, es auf der Erde nur noch geringe geologische Beweise aus der Zeit, in der das Leben hier wohlmöglich entstand gibt, weckt die Aussicht von hydrothermalen Quellen am Grund der verborgenen Ozeane der Eismonde Europa und Enceladus um die Gasriesen Jupiter und Saturn die Hoffnungen der Wissenschaftler, auch hier Leben zu finden.

„Dieser Ort ermöglicht uns Einblicke auf einen urzeitlichen Tiefseeboden mit einstiger hydrothermaler Aktivität“, so Niles und Kollegen aktuell im Fachjournal „Nature Communications“ (DOI: 10.1038/ncomms15978). „Die Ähnlichkeiten mit Tiefseeschloten auf der Erde ist verblüffend und wahrscheinlich sind ebenso ähnliche aktive Umgebungen auch auf anderen Himmelskörpern in unseren Sonnensystem zu finden. Das Leben selbst benötigt keine freundliche Atmosphäre, milde Oberflächentemperaturen oder direktes Sonnenlicht. Alles was es braucht ist Gestein (Mineralien), Wärme und Wasser.“

Die Autoren der Studie schätzen, dass alleine das urzeitliche Eridania-Meer 210.000 Kubikkilometer Wasser barg – mehr als alle anderen Seen und Meere auf dem urzeitlichen Mars zusammen und zugleich das etwa Neunfache der Wassermenge der heutigen Großen Seen Nordamerikas.

„Es ist die Verbindung unterschiedlicher Minerale, die anhand der Spektraldaten die Ablagerungen als die hydrothermaler Tiefseequellen ausweisen: Serpentin, Talk und Karbonate aber auch die Form und Textur dieser dicken Gesteinsschichten“, so die Forscher. „Zugleich gibt es vor Ort auch Lavaflüsse, die aus der Zeit nach dem Verschwinden der Marsmeere stammen.“


Einstiger Meeresboden? Der Blick auf die Marsregion Eridania zeigt von jüngerer erstarrter Magma umgebene, blockförmige Ablagerungen.

Copyright: NASA/JPL-Caltech/MSSS

Letzteren Umstand deuten die Wissenschaftler als Belege dafür, dass in dieser Region die Marskruste empfindlich für darunter liegende vulkanische Aktivitäten war, die wiederum die hydrothermalen Quellen speiste.

Die Ergebnisse der aktuellen Studie gesellen sich in eine lange Reihe von Beweisen für die große Vielfalt der einstigen Marsumgebungen mit Flüssen, Seen, Flussmündungen, Meeren, heißen Quellen, Grundwasser und vulkanischen Ausbrüchen unterhalb ausgedehnter Eisflächen.

„Zugleich stellen die Ablagerungen einstiger Tiefseeschlote in der Eridania-Region des Mars nicht nur eine neue Kategorie von Zielen für die astrobiologische Suche nach Leben auf dem Mars dar“, so die Forscher abschließend. „Sie ermöglichen auch ein Blick auf die noch junge Erde, deren geologische Aufzeichnungen heute kaum mehr erhalten sind.“

© grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
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