Erinnerung an den Schriftsteller und Lyriker Johannes Kühn
Hasborn (Deutschland) – Am 3. Oktober 2023 verstarb der saarländische Schriftsteller und vielgeehrte Lyriker Johannes Kühn im Alter von 89 Jahren. Nur wenigen bekannt ist, dass der auch überregional und international bekannte und geehrte „Natur- und Heimatdichter“ sich auch rätselhaften Phänomenen gewidmet hat. Mit dem bislang unveröffentlichten Gedicht „Geheimnisvoller Kornkreis“ erinnert GreWi an Johannes Kühn.
Sieh da,
ein Hexenbild in Kornfeldbräune
flachgedrückter Halme,
kreisrund wie ein Schmuck!
Wie es verwehrt den Sinn
und seines Zeichens Zweck und Herkunft
dir und mir, befeinden wir uns leicht
in unsrer Geistesarmut
und spenden Tröstung uns und dem,
der uns gleich fast verzweifeln könnte!
Sind es Himmelsfähren,
die hier landen
oder irdische von gleicher Art?
Wer weiss!
Johannes Kühn, 14. Juni 2007
Entstanden ist das Gedicht im Juni 2007, inspiriert durch die beiden Kornkreis-Sachbücher des Journalisten und GreWi-Herausgebers Andreas Müller, die Kühn über den gemeinsamen Freund Dr. Benno Rech erhielt.
Johannes Kühn, geboren 1934, wuchs unter ländlich-einfachen Verhältnissen auf und widmete sich schon mit 14 Jahren dem Schreiben von Geschichten, Märchen und Gedichten. Stets abgeschieden, zurückgezogen und gesellschaftlicher Außenseiter, hinterließ Kühn neben seinen Märchen, Geschichten und Theaterstücken unglaubliche 20.000 Gedichte. In klarer und zugleich meisterhaft poetischer Form und Sprache widmen sich diese meist seiner Heimat, dem dörflichen und Arbeiterleben und besonders der Natur, die er in langen Spaziergängen täglich ausgiebig durchwanderte.
Gedichtbände von Johannes Kühn sind bei Hanser und im Gollenstein-Verlag erschienen.
„Er ist kein Heimatdichter – und er ist es doch. Ein Poet zwischen Pléade und Provinz“, so beschrieb ihn Jochen Hieber einst in der FAZ.
– Ein Filmporträt von Johannes Kühn finden Sie HIER
– Die Webseite zu Johannes Kühn finden Sie HIER
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