Erklären gewaltige Experimental-Luftschiffe Sichtungen dreieckiger UFOs?

Das etwa 50 Meter große JPA-Luftschiff „Ascender“ in einem Hangar. Copyright JP Aerospace
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Konzeptstudie eines orbitalen Luftschiffes (Illu.). Copyright: JP Aerospace

Konzeptstudie eines orbitalen Luftschiffes (Illu.). Copyright: JP Aerospace

Washington (USA) – Während Raumfahrt-Start-Ups wie „SpaceX“, „Virgin Galactic“ aber auch eingesessene Unternehmen wie Boeing und Lockheed Martin an neuen, raketengetrieben Konzepten zur Raum- Mond- und Marsfahrt arbeiten, haben sich andere Unternehmen – nahezu jenseits des Radars der Öffentlichkeit – auf die Entwicklung und Tests gewaltiger Luftschiffe spezialisiert, die sogar Erdumlaufbahnen erreichen und hier als Raumfahrtstationen dienen sollen. Könnten derartige Mega-Luftschiffe für Sichtungen sogenannter Dreiecks-UFOs verantwortlich sein?

Wie „DailyGrail.com“ berichtet, ist die Idee, dass hinter Sichtungen dreieckiger UFOs irdische Experimental-Luftschiffe stecken könnten, nicht neu.

“Schon das von Robert Bigelow gegründete “National Institute of Discovery Science” (NIDS) vermutete zu Beginn der 2000er Jahre, als Ergebnis seiner Untersuchungen zu Sichtungen großer und lautlos fliegender Dreiecke, wie sie als „Big Black Deltas“ (BBDs) bezeichnet wurden, dass es sich um Luftschiffe handeln könnte:

‚Das NIDS vermutet, dass es sich bei den BBDs um Luftschiffe des US-Verteidigungsministeriums handelt. Diese sind so groß, dass sie große Nutzlasten auf niedrigen Höhen transportieren können und sich mit Geschwindigkeiten fortbewegen, die jene großer Schiffe zu Wasser um das Fünffache übertreffen können.

Zu den Überlegungen des NIDS gehören die Annahmen, dass BBDs von elektrokinetischen Feldantrieben oder atomar angetrieben werden. Diese Flugzeuge fliegen auch in extrem großen Höhen, deutlich oberhalb der Flugrouten konventioneller Flugzeuge und der Reichweite des Bodenradars.

Elektrokinetische Antriebe bedeuten auch, dass keine Propeller oder Triebwerke benutzt werden. Ein solches Luftfahrzeug würde, wie ein Ballon, aerostatisches Auftriebsgas benötigen. Es würde zudem keine, etwa von Helikoptern bekannten Abwinde erzeugen. Mit Ausnahme eines leichten Summens der Hochspannungssteuerung oder einer gelegentlichen Entladung (bei älteren Modellen), verursachen diese BBDs also keine Geräusche.‘“

Ein Boomerang-förmiges Luftschiff der Firma JPA bei einem Testflug. Copyright: JP Aerospace

Ein Boomerang-förmiges Luftschiff der Firma JPA bei einem Testflug.
Copyright: JP Aerospace

Die Rubrik „TheWarZone“ auf „TheDrive.com“ hat diesen Ansatz jüngst erneut aufgegriffen und den Gründer einer jener Firmen interviewt, die sich der Weiterentwicklung genau solcher Konzepte verschrieben haben und mit John Powell von „JP Aerospace“ über die Aussichten und Visionen solcher Luftschiffe als Raumstationen, orbitale Startplattformen für Raketen für den Weiterflug zu Mond und Mars, den Start von Satelliten bis hin zu Hotels im Erdorbit, sowie über die Möglichkeit gesprochen, dass Prototypen für Sichtungen deltaförmiger UFOs verantwortlich gewesen sein könnten.

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Tatsächlich dürfte der Laie angesichts der Dimensionen der bereits seit den 1970er Jahren entwickelten Luftschiffe erstaunt sein. Schon jetzige Prototypen erreichen erstaunliche Ausmaße (siehe Fotos) und zukünftige Projekte, etwa die angedachten Stationen am Rand der Atmosphäre (wie sie allerdings noch nicht existieren), müssten Spannweiten von mehreren 100 bis 1000 Meter aufweisen.

Von „TheWarZone“-Autor Brett Tingley auf die „Big Black Triangles” angesprochen, wie sie dreieckigen UFOs auch bezeichnet werden, die in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder beschrieben wurden und werden. Nach seiner Einschätzung gefragt, ob es sich bei diesen UFOs auch um ähnlich geartete geheime Luftschiff-Projekte des Militärs handeln könnte, bestätigte Powell, dass seine Firma tatsächlich schon Fluggeräte für das US-Militär entwickelt habe.

Hintergrund
Zu den wohl bekanntesten Sichtungen gewaltiger Delta-förmiger UFOs gehören fraglos die  sogenannten „Phoenix Lights“: Am Abend des 13. März 1997 sahen tausende Einwohner von Phoenix im US-Bundesstaat Arizona ein riesiges, von den Zeugen als V- oder deltaförmig beschriebenes Fluggerät am Nachthimmel. Während Skeptiker bis heute in der Anordnung aus Lichtern lediglich Leuchtmunition (sog. Flares) während einer Übung über Phoenix vermuten, beschrieben zahlreiche Zeugen übereinstimmend, dass die Lichter Teil eines festen Objekts, das „völlig geräuschlos durch den Abendhimmel“ flog. Zudem wurde das vermeintliche UFO nicht nur über Phoenix sondern am Himmel über den US-Staaten Arizona, Nevada und dem mexikanischen Bundesstaat Sonora gesichtet. Zu den prominentesten direkten Sichtungszeugen gehörte auch der damalige Gouverneur Arizonas Fyfe Symington:

 

„Ich habe ein gewaltiges Delta-förmiges Flugzeug gesehen, das völlig still über den Squaw Peak, einer Bergkette in Phoenix, navigierte. Es war wirklich atemberaubend. Ich war total verdutzt, weil ich die Lichter noch aus der Ferne sehen konnte.“ Symington beschrieb das Objekt als „dramatisch groß, mit einer deutlichen Außenkante und gewaltigen Lichtern“. „Als Pilot und ehemaliger Air Force Offizier kann ich definitiv sagen, dass dieses Flugzeug keinem bekannten, menschengemachten Objekt glich, das ich je gesehen habe. Und es waren ganz sicher keine hochfliegenden Flares, denn diese fliegen nicht in derartiger Formation.“

– Lesen Sie dazu auch diese GreWi-Meldung mit zahlreichen weiteren Hintergrundinformationen zu den „Phoenix Lights“, den Zeugen und Analysen HIER…

Im WarZone-Interview berichtet Powell, dass seine Firma (JP Aeronautics) zwar mehrere Luftschiffe und Fluggeräte für das Verteidigungsministerium gebaut habe, doch keines dieser Programme sei je „klassifiziert“ gewesen sei. Nach der Auslieferung sei es aber natürlich möglich, dass einige Produkte im Rahmen geheimer Operationen eingesetzt wurden, von denen er selbst aber nichts wisse. (Anm. GreWi: Im Falle des militärisch erfahrenen Sichtungszeugen Symington könnte dies bedeuten, dass der Zeuge entsprechende Luftschiffe gekannt haben könnte und als Erklärung für die „Phoenix Lights“ aber ausschloss?).

„Ja, wir haben zur Zeit der ‚Phoenix Lights‘ einige Geräte getestet. Ich kann aber mit absoluter Sicherheit sagen, dass JPA-Objekte daran nicht beteiligt waren. Es gab Zeiten, in denen einige unserer Fluggeräte für UFOs oder andere mysteriöse Dinge gehalten wurden. Ich habe aber auch schon Aufnahmen V-förmiger Objekte gesehen, bei denen es sich ganz sicher nicht um unsere Fluggeräte gehandelt hatte. In einigen Fällen könnten es aber Produkte von Konkurrenzfirmen gewesen sein. Aber das ist reine Spekulation.“

Das etwa 50 Meter große JPA-Luftschiff „Ascender“ in einem Hangar. Copyright JP Aerospace

Das etwa 50 Meter große für das DoD konzipierte JPA-Luftschiff „Ascender“ in einem Hangar.
Copyright JP Aerospace

„TheWarZone“ berichtet weiter, dass die einzigen öffentlichen Dokumente eines von JPA für das US Department of Defense (DoD) erstellten Luftschiffes jene über das etwa 50 Meter große „Near-Space Maneuvering Vehicle” (NSMV) sind. Dieses Delta-förmige Luftschiff wurde für das heute nicht mehr aktive „Battlelab and Space Warfare Center“ an der Schriever Air Force Base in Colorado konzipiert, sollte Höhen von 30.000 Meter erreichen und ferngesteuert bis zu 3 Tage lang in der Luft bleiben können. Allerdings erklärt ein DoD-Dokument von 2012, dass der Testflug gestrichen, niemals durchgeführt und das Testflugzeug vom NSMV zerstört worden sei. 2005 sei das Air-Force-Programm dann beendet worden.

Der "Ascender". Copyright JP Aerospace

Der „Ascender“.
Copyright JP Aerospace

Abschließend bleibt die Feststellung, dass sicherlich einige Projekte von Firmen wie JPA für vermeintliche UFO-Sichtungen gesorgt haben. Doch gerade die in einigen Fällen beschriebenen exotischen Flugmanöver und Ausmaße dürften die Fähigkeiten dieser Luftschiffe übersteigen. Also potentielle UFO-Stimuli, also irdische Objekte, die den meisten Laien fremd – und somit schnell als „UFOs“.

– Den vollständigen WarZone-Artikel finden Sie HIER

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Quelle: TheWarZone @ ThDrive.com

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