Erklären Gaskrater in der Barentsee den Mythos Bermuda-Dreieck?

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Das sagenumwobene Bermuda-Dreieck.

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Tromsø (Norwegen) – Am Grund der Barentsee vor der norwegischen Küste haben Wissenschaftler bislang unbekannte Krater entdeckt, die hier durch Gasausbrüche entstanden. In dem Phänomen vermuten die Forscher nun auch eine mögliche Erklärung für das angeblich erhöhte plötzliche und spurlose Verschwinden von Schiffen und Flugzeugen im sagenumwobenen Bermuda-Dreieck in der Karibik.

Im sogenannten Bermuda-Dreieck zwischen Florida, den Bermudas und Puerto Rico (s.Abb.), das auch als „Teufelsdreieck“ bezeichnet wird, soll es – so ein moderner Mythos – immer wieder vermehrt zum plötzlichen und spurlosen Verschwinden von Schiffen und Flugzeugen kommen. Forscher und Wissenschaftler suchen schon seit Jahren nach möglichen Erklärungen und präsentierten im Laufe der Zeit eine ganze Vielzahl von teils exotischen bis rationalen Theorien – angefangen von Atlantis, über entführenden Außerirdischen, Dimensionstoren bis hin zu die Instrumente moderner Schiffe und Flugzeuge störende Magnetfeldanomalien und spontanen Gasausbrüchen, die an der Oberfläche Schiffe regelrecht verschlucken und Flugzeugen den nötigen Auftrieb rauben soll.

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Wie Forscher um die Geologieprofessorin Karin Andreassen an der Arctic University of Norway nun gegenüber der „Sunday Times“ berichteten, haben sie am Grund der Barentsee große Krater entdeckt, die durch Unterwasserexplosionen von Methangas hinterlassen erzeugt wurden. Das gleiche Phänomen, so spekulieren die Wissenschaftler weiter, könne auch im „Bermuda-Dreieck“ zum Verschwinden von Schiffen und Flugzeugen führen:

„Wir haben in der zentralwestlichen Barentsee zahlreiche große Krater im Meeresboden entdeckt, bei deren Entstehung es wahrscheinlich zu gewaltigen Ausgasungen gekommen ist“, so die Forscher gegenüber der Zeitung. „Das Krater-Gebiet stellt wahrscheinlich einen der Hotspots für unterseeische Methan-Ausgasungen in der Arktis dar.“

Einige der entdeckten Krater seien bis zu einem Kilometer groß und erreichten eine Tiefe von bis zu 50 Metern. Details zu ihrer Entdeckung wollen die Forscher im April auf dem Jahrestreffen der European Geosciences Union (EGU) in Wien präsentieren und dabei auch die Frage diskutieren, ob diese Vorgänge auch stark genug sein können, um Schiffe zum sinken und Flugzeuge zum Absturz zu bringen. Andere Geologen zweifeln noch genau daran.

Ihre Entdeckung könnte dann die bereits genannte Erklärung für das „Bermuda-Dreieck“ im Sinne von Ausgasungen bestätigen, die vornehmlich von dem russischen Geologen Igor Yeltsov schon seit vielen Jahren vertreten wird.

Die norwegischen Forscher schränken derzeit allerdings noch ein, dass es bislang noch keinen Nachweis dafür gäbe, dass auch am Grunde des Bermuda-Dreiecks entsprechende Phänomene überhaupt auftreten.

Für die US-Küstenwache, die teilweise auch für das „Bermuda-Dreieck“ zuständig ist, stellt sich die Frage hingegen überhaupt nicht. Denn obwohl bereits mehr als 8.000 Personen innerhalb des „Teufelsdreiecks“ verschwunden sind, zeige eine statistische Untersuchung, dass es innerhalb des gedachten Dreiecks zu überhaupt keiner ungewöhnlich erhöhten Anzahl von Unfällen und verschwundenen Schiffen und Flugzeugen komme als anderswo. Auch seien bislang keine Quellen ausfindig gemacht worden, aufgrund derer die dortigen Vorkommnisse unerklärlichen Erscheinungen zugeschrieben werden müssten, kommentiert die Coast Guard auf ihrer Webseite und erklärt hier kurz, dass man das Mysterium des Bermuda-Dreiecks als solches nicht anerkenne

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