Erneute Kontroverse um Medium Robbert van den Broeke: Beim Schwindeln ertappt?
Hoeven (Niederlande) – Schon seit seiner Jugend steht der Niederländer Robbert van den Broeke im Zentrum einer ganzen Reihe bizarrer Phänomene: Angefangen von merkwürdigen Kreaturen und Abbildungen Verstorbener Menschen, die auf Fotos die der heute 38-Jährige macht, erscheinen, über Kornkreise deren Entstehung er vorhersagt, bis hin zu UFO-Phänomenen, Telepathie und Telekinese. Schon mehrfach stand und steht v.d.Broeke deshalb im Zentrum zahlreicher Kontroversen und Schwindelvorwürfe seiner Kritiker und Skeptiker. Beim Fälschen der Phänomene wurde er hingegen bislang noch nicht direkt ertappt. Doch genau diesen Beweis will nun der US-Filmemacher William Gazecki erbracht haben, der eigentlich eine TV-Dokumentation über das Medium produzieren wollte. Robbert v.d. Broeke selbst wehrt sich indes gegen den Schwindelvorwurf und erklärt, er werde von Gazecki erpresst. Grenzwissenschaft-Aktuell.de hat die Situation und Quellen geordnet.
Anmerkung GreWi: Bei dieser Meldung handelt es sich alleinig um die Bemühung, in der aktuellen Kontroverse zwischen Gazecki und v.d.Broeke einen geordneten Überblick zu verschaffen. Aufgrund der komplexen oft für Außenstehende kaum überschaubaren und teils bizarren persönlichen Verhältnisse zwischen den benannten und unbenannten Protagonisten, ist es mir leider nicht möglich, die Aussagen der Beteiligten hier abschließend wirklich sachlich zu bewerten. Die im Folgenden zusammengefassten Originalquellen sollten es dem interessierten Leser aber ermöglichen, sich selbst ein Bild der Situation zu machen, die Aussagen der Beteiligten einzuordnen und für sich zu bewerten.
Robbert van den Broeke machte bereits Ende der 1990er Jahre von sich reden, als der damals noch Jugendliche erklärte, er habe die Entstehung von Kornkreisen in der Nähe seines Heimatortes Hoeven in der niederländischen Provinz Noord-Brabant direkt beobachtet. Es folgten immer mehr merkwürdig bis bizarre Erlebnisse des Jungen, die aber stets mit sichtbaren Spuren einhergingen, die auch untersucht und überprüft werden konnten. Auch auf Fotos, die Robbert mit verschiedensten Kameras machte, tauchten zusehends merkwürdige Abbildungen auf: teilweise zeigten sich undefinierbare Schatten, Lichter und Nebel, bis hin zu konkreten Abbildungen bizarrer Kreaturen, vermeintliche Aliens und Abbildungen bereits verstorbener Personen. Das besondere an Robberts Aufnahmen war, dass er diese in mehreren Fällen in direkter Anwesenheit von Zeugen und unter kontrollierten Bedingungen erstellen konnte, ohne dass ihm Schwindel nachgewiesen werden konnte. Ein besonders anschauliches Beispiel sind die Experimente des US-Dokumentarfilmers Dan Drasin, deren Ergebnisse dieser in seinem Film „Calling Earth“ zusammengestellt hat (…ab Timecode 1:08:25)
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– Eine ausführliche Dokumentation zahlreicher Phänomene rund um Robbert van den Broeke finden Sie HIER
Immer wieder wurde v.d. Broeke angesichts der bizarren Aufnahmen vorgeworfen, er erstelle diese derart, dass er ausgeschnittene Fotos und Bilder in den Unschärfebereich der Kamera halte. Experimente, die dieses Vorgehen nachstellen, konnten zwar ähnliche Bilder, nicht aber die Eigenschaften zahlreicher Aufnahmen von Robbert reproduzieren oder diese Erklären. So gibt es Bilderserien, in denen zunächst nur eine Art Nebel zu sehen ist, der sich nach und nach zu dem Abbild einer verstorbenen Person formt (…siehe hierzu „Nancy’s Brother Bill“ HIER und HIER). In anderen Fällen handelte es sich um verstorbene Verwandte der anwesenden Personen, die Robbert gar nicht kennen konnte, geschweige denn, dass er auf Fotos dieser Verwandten Zugriff gehabt hätte (…siehe hierzu „Apparition“ Photos On a Client’s Camera“ HIER). Der Umstand jedoch, dass es sich um exakte Abbildungen von Fotos dieser Verstorbenen handelt, die dann in etwas verzerrter oder halb-transparenter Form auf Robbert v.d. Broekes Aufnahmen erschienen, legt bis heute für Skeptiker den Vorwurf nahe, dass er genau so – durch das Vorhalten ausgeschnittener Fotos und Bilder – seine angeblichen „PSI-Fotos“ erstellt. Tatsächlich gab und gibt es unter den zahlreichen entsprechenden Aufnahmen immer wieder Beispiele, auf denen die „Erscheinungen“ ganz wie ausgeschnittene Modelle wirken.
Auch der bereits für einen Oskar nominierte und mit einem Emmy ausgezeichnete US-Dokumentarfilmer William Gazecki, hatte Robbert bereits 2010 besucht und gefilmt. Auch hierbei entstanden Aufnahmen, auf denen das Gesicht von Gazeckis 2007 verstorbenem Kollegen und Freund, der ebenfalls vielfach ausgezeichnete Aron Russo, zu sehen war. Da auch diese Aufnahmen in Beisein des Filmemachers selbst entstanden, war Gazecki von den realen Fähigkeiten von Robbert van den Broeke viele Jahre überzeugt.
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Im Sommer 2018 berichtete Gazecki dann vornehmlich via Facebook, dass er eine Doku-Serie über und mit Robbert plane. Hierfür wolle er Robbert zuhause rund um die Uhr mit der Kamera begleiten. Finanzieren wollte Gazecki dieses Projekt vorab mittels einer Crowdfunding-Kampagne, die jedoch nur schleppend in Gang kam. Durch Postings auf Facebook (sowohl von Gazecki als auch von v.d.Broeke) und durch PR-Infos wurde dann öffentlich bekannt, dass Gazecki im Spätsommer in den Niederlanden eingetroffen war, um mit Robbert zu arbeiten.
Nachdem Gazecki Ende August plötzlich seine Beiträge zum geplanten Projekt entfernt hatte, lieferte die langjährige niederländische v.d.Broeke-Skeptikerin „Constantia Oomen“ auf ihrer Webseite eine erste Erklärung. Hier lässt Sie Gazecki zu Wort kommen und zeigt dessen Videos, auf denen zu sehen sein soll, wie Robbert nun tatsächlich durch das Vorhalten ausgeschnittener Bilder (einem Marienabbild und einer klassischen „fliegenden Untertasse“) versucht, seine PSI-Aufnahmen zu erstellen. (Bitte beachten sie auch die vorigen Teile von Oomens „Enthüllungsreihe“.)
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Via Facebook bestätigte Gazecki dann auch persönlich die von Oomen veröffentlichte Geschichte. Kurz zusammengefasst berichtet Gazecki zu den Aufnahmen folgendes: Gemeinsam mit Robbert sei er eines Abends zu einem Feld gegangen, an dem v.d.Broeke zuvor schon vielfach besondere Beobachtungen und Erfahrungen gemacht haben will. Während sich Gazecki am Feldrand (vom Jetlag) ausruhte, machte Robbert mit Gazeckis iPhone Aufnahmen – laut Gazecki nicht ahnend, dass die Kamera auf den sog. Live-Modus geschaltet war und somit beim Auslösen nicht nur ein Foto, sondern gleich eine wenige Sekunden andauernde Fotoserie aufnahm, die so aber in der Fotogalerie auf dem Bildschirm des Gerätes zunächst nicht als „Serie“ sondern nur als Einzelbild angezeigt wird. Laut Gazecki hatte Robbert also selbst keine Ahnung, dass er mit dem Drücken des Auslösers also kein Einzelbild, sondern sozusagen einen kleinen Film erstellte. Erst zuhause am Computer will auch Gazecki diesen Umstand bemerkt haben. Statt darauf jedoch – wie zunächst erhofft – paranormale Phänomene zu sehen, zeigen die Aufnahmen nun tatsächlich, wie Robbert ausgeschnittene und auf einem Stäbchen platzierte Bilder versucht, vor der Kamera zu positionieren.
Für Gazecki ist dies seither ein eindeutiger Beweis dafür, dass Robbert zumindest in diesem Fall versucht hat, einige der für ihn klassischen PSI-Motive (UFO und Maria) auf die ihm so oft vorgeworfene Art und Weise zu fälschen. Lesen Sie hierzu bitte Gazeckis folgendes Originalkommentar auf Facebook:
Zu seinen Vorwürfen nahm Gazecki auch in einem Interview mit dem britischen Journalisten Johnny Webb, der als Promoter von Robberts Fähigkeiten bekannt ist, wie folgt Stellung:
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Als unmittelbare Reaktion, erklärte v.d. Broeke dann über ein niederländisches PR-Portal, er werde von Gazecki erpresst. Zusammengefasst behauptet Robbert darin, es sei Gazeckis Idee gewesen, die „Ausschnitte“ zu erstellen, um damit die Unterschiede zwischen jener Trick-Technik, die Robbert von Skeptikern immer wieder unterstellt werden, und seinen „echten“ Aufnahmen herauszuarbeiten. Jetzt versuche Gazecki genau diese Aufnahmen zu nutzen, um von ihm (Robbert) Geld zu erpressen. Als Beweis präsentiert v.d.Broke Mitschnitte von Telefonaten mit Gazecki. Ob diese authentisch oder kontextuell bearbeitet wurden, lässt sich für den außenstehenden Betrachter jedoch nicht beurteilen.
Seine Vorwürfe gegenüber Gazecki erläuterte v.d.Broeke dann in einem ausführlichen Interview gemeinsam mit Webb (…und Danny and Dina) mit dem Podcast „Free People oft he Cosmos“ wir folgt:
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Schlussendlich stehen also die Aussagen Gazeckis und van den Broekes einander gegenüber und der „Fall Robbert van den Broeke“ wird einmal mehr und immer mehr zu einer Glaubensfrage, die kaum mehr mit den Mitteln wissenschaftlich orientierter Grenzwissenschaft und Anomalistik erhellt werden kann.
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