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Erosion: Studie untersucht natürliche Entstehung der Großen Sphinx von Gizeh

Blick auf die Große Sphinx vor dem Hintergrund der Chephren-Pyramide auf Gizeh.Copyright: Fora do Eixo (via WikimediaCommons) / CC BY-SA 2.0
Blick auf die Große Sphinx vor dem Hintergrund der Chephren-Pyramide auf Gizeh.
Copyright: Fora do Eixo (via WikimediaCommons) / CC BY-SA 2.0

New York (USA) – Schon von jeher fasziniert die Große Sphinx von Gizeh ihre Betrachter, Laien, Forscher und Wissenschaftler. Unzählige Mythen ranken sich um ihr ursprüngliches Aussehen, die Herkunft und Funktion. In einer aktuellen Studie haben Wissenschaftler die Frage untersucht, ob und welche natürlichen Kräfte zur Entstehung des späteren Bau- und Kunstwerks beigetragen haben könnten.

„Es gibt zahlreiche Rätsel und ebenso viele Theorien rund um die Große Sphinx. Aber nur wenige haben sich mit der Frage beschäftigt, wie die Landschaft aussah, die die Alten Ägypter vorgefunden haben, als sie mit dem Bau der später so charakteristischen Struktur begonnen haben“, erläutert das Team um Professor Leif Ristroph von der New York University. „Könnte diese Landschaft ihren Teil zur Entstehung der Sphinx beigetragen haben?“

Wie das Team aktuell im Fachjournal Physical Review Fluids” (DOI: 10.1103/APS.DFD.2022.GFM.P0030) berichtet, haben sie zur Untersuchung dieser bereits zuvor auch schon von anderen Forschern gestellten Frage Bedingungen rekonstruiert, wie die vor rund 4.500 Jahren (dem Zeitraum, zu dem die Sphinx laut gängiger Lehrmeinung erbaut wurde) auf dem Gizeh-Plateau existiert haben könnten.

Ein Yardang im Dunhuang Yardang National Geopark in Xinjiang in West-China.Copyright/Quelle: Drgkl (via WikimediaCommons) / CC BY-SA 3.0
Ein Yardang im Dunhuang Yardang National Geopark in Xinjiang in West-China.
Copyright/Quelle: Drgkl (via WikimediaCommons) / CC BY-SA 3.0

„Unsere Ergebnisse bieten eine mögliche Ursprungsgeschichte dafür, wie sphinxähnliche Formationen durch Erosion entstehen können. Unsere Laborversuche zeigen, dass überraschenderweise sphinxähnliche Formen tatsächlich aus Materialien entstehen können, die von schnellen Strömungen erodiert werden.“

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Konkret widmeten sich die Versuche der Entstehung sogenannter, auch als Windhocker bezeichneter Yardangs. Hierbei handelt es sich um ungewöhnliche und auffallende Gesteinsformationen in Wüsten, die das Ergebnis vornehmlich von Wind- aber auch von Wassererosion sein können.

Mit Modellen aus weichem Lehm und darin platzierten härteren, weniger leicht erodierbaren Materialien im Innern ahmten die Forschenden zunächst das ursprüngliche Gizeh-Terrain im nordöstlichen Ägypten nach und umströmten diese Formationen dann mit schnellfließenden Wasserströmen, um so Winderosion nachzuahmen: „Tatsächlich bildeten auf diese Weise die härteren Materialien den „Kopf“ und weitere Merkmale der späteren Sphinx, wie etwa den Nacken, die Pranken und den leicht gewundenen Rücken.“

Das im Labor durch Strömungen aus einem zuvor unförmigen Block (unten) erzeugte Sphinx-Modell.Copyright/Quelle: NYU's Applied Mathematics Laboratory
Das im Labor durch Strömungen aus einem zuvor unförmigen Block (unten) erzeugte Sphinx-Modell. (Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.)
Copyright/Quelle: NYU’s Applied Mathematics Laboratory

Laut den Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen stellt das Versuchsergebnis eine einfache Ursprungstheorie dafür da, wie Sphinx-artige Formationen durch Erosion entstehen können. „Tatsächlich gibt es auch heute noch Yardangs, die aussehen wie sitzende oder liegende Tiere, was unsere Theorie unterstützt“, so Ristroph.

Seitenansicht der Großen Sphinx von Gizeh.Copyright: Piotr Matyja (via WikimediaCommons) / CC BY-SA 3.0
Seitenansicht der Großen Sphinx von Gizeh.
Copyright: Piotr Matyja (via WikimediaCommons) / CC BY-SA 3.0

„Die Arbeit könnte auch für Geologen nützlich sein, da sie Faktoren aufzeigt, die Gesteinsformationen beeinflussen – nämlich, dass sie nicht homogen oder gleichmäßig in ihrer Zusammensetzung sind. Die unerwarteten Formen entstehen durch die Ablenkung der Strömungen um die härteren oder weniger erodierbaren Teile drumherum.“




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Recherchequelle: New York University

© grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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