Washington (USA) – Schon zu Beginn der ersten Arbeitswoche hat sich das Team aus hochrangigen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen, das die NASA zu einer Studie über unidentifizierte Phänomene im Luftraum (UAP/UFOs) einberufen hat, mit dem Havard-Astronomieprofessor Avi Loeb und der ehemaligen Navy-Kampfpilotin Cmdr. Alex Dietrich getroffen.
Prof. Avi Loeb selbst ist im Rahmen seines an der Harvard University etablierten „Galileo Projects“ um eine wissenschaftliche Erforschung und Detektion unidentifizierter Flugobjekte und Phänomene im Luftraum bemüht (…GreWi berichtete 1, 2).
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Commander Alex Dietrich ist ehemalige F/A-18-Kampiloten der US Navy, die 2004 als Pilotin auf dem Flugzeugträger USS Nimitz diente, während es zu einer Reihe von Sichtungen und Detektionen unidentifizierter Objekte unter Wasser und am Himmel und zur Aufnahme des mittlerweile berühmten und vom Pentagon als „unidentifiziert“ authentifizierten sog. Tick-Tack-Videos kam (s. folgendes Video).
„Der Grund, warum ich heute zum Study Committee on Unidentified Aerial Phenomena der NASA nach Washington eingeladen wurde, ist der, dass ich seit den letzten fünf Jahren von den ungewöhnlichen Eigenschaften der ersten drei interstellaren Objekte, die jemals von Menschen identifiziert wurden, fasziniert bin“, berichtete Loeb in einem Artikel zum Arbeitstreffen bei der NASA auf „Medium.com“.
Loeb meint damit die beiden ersten „Meteore“ interstellarer Herkunft, die detektiert und als solche erkannt wurden. Konkret handelt es sich bei den Objekten „IM1“ und „IM2“ um Objekte, die von Satelliten der US-Regierung bzw. des Militärs 2014 und 2017 beim Eintritt in die Erdatmosphäre registriert wurden und deren errechnete Materialstärke im Vergleich zu anderen bekannten Meteoren des Sonnensystems auffallend abweicht. Schon bald will Loeb mit einem von einem Schiff gezogenen Magneten am Grunde des Pazifiks gezielt nach Überresten von IM1 vor der Küste Neuguineas suchen (…GreWi berichtete 1, 2).
Auch anhand der ungewöhnlichen Eigenschaften des Objekts mit der Bezeichnung „Oumuamua“ sieht Loeb Hinweise dafür, dass es sich um einen Teil einer außerirdischen Technologie gehandelt haben könnte (…GreWi berichtete).
„Mein Plan für das Treffen mit dem NASA-Team war es, das Galileo-Projekt zu beschreiben, das darauf abzielt, die Natur solcher ungewöhnlichen interstellaren Objekte sowie die von UAP herauszufinden, wobei die Möglichkeit berücksichtigt wird, dass sie von außerirdischen technologischen Zivilisationen hergestellt wurden.“ Zu UFO- bzw. UAP-Sichtungen selbst schreibt Loev: „Die Mehrheit dieser Berichte könnte weltliche Erklärungen in Form von von Menschenhand geschaffenen Geräten oder natürlichen Objekten finden.“
Der Schlüssel zum Identifizieren eines ungewöhnlichen Signals liege laut dem Astronomen „in der Datenqualität, die es zu einem Ausreißer im Vergleich zum Rauschen von bekannten Ereignissen in derselben Umgebung macht. Dies war bei den astronomischen Daten der ersten drei interstellaren Objekte der Fall.“ In vielen UFO-Berichten ist dies jedoch nicht unbedingt der Fall.
„Die NASA-Studie wird nicht klassifizierte Daten über UAP untersuchen, um zu versuchen, das Signal vom Rauschen zu trennen, und die NASA beraten, ob sie zukünftige UAP-Forschung finanzieren soll (…GreWi berichtete), wie beispielsweise das wissenschaftliche Programm, das bereits vom Galileo-Projekt verfolgt wird“, erläutert Loeb weiter.
Hierzu sammeln die vom Galileo-Projekt entworfenen Instrumente inzwischen neue hochwertige Daten. Dennoch müsse die UAP-Signalqualität weiter verbessert werden. Zu seinen Überlegungen hierzu erläutert Loeb weiter: „Das Vera-C.-Rubin-Observatorium in Chile wird innerhalb eines Jahres mit seiner 3,2-Milliarden-Pixel-Kamera (tausendmal mehr Pixel als eine Handykamera) alle vier Tage den gesamten Südhimmel vermessen. Sein ‚Legacy Survey of Space and Time‘-Programm (LSST) wird wahrscheinlich viele neue interstellare Objekte entdecken.“
Wieviele genau? Auch dazu stellt Loeb in seinem Artikel erste Überlegungen und Berechnungen an:
„Die Entdeckungsrate von IM1 und IM2 im CNEOS-Katalog legt nahe, dass metergroße interstellare Objekte etwa einmal pro Jahrzehnt mit der Erde kollidieren. Oumuamua war hundertmal größer als diese Objekte und wurde durch die Reflexion des Sonnenlichts durch das deutlich kleinere Pan-STARRS-Teleskop in einer Entfernung von 6.000 Erdradien entdeckt. Das legt wiederum nahe, dass ein metergroßes Objekt durch LSST bis zu einer Entfernung von 60 Erdradien, dem Abstand Erde-Mond, erkennbar wäre. Die Querschnittsfläche dieses „Suchnetzes“ ist einige tausend Mal größer als die Fläche der Erdatmosphäre – die als unser Standard-Meteordetektor dient. Dies impliziert, dass LSST jede Woche ein neues interstellares Objekt in Metergröße bis in die Entfernung des Mondes entdecken könnte, da LSST alle vier Tage die Hälfte des gesamten Himmels abtastet. Wenn die meisten metergroßen interstellaren Objekte CubeSats (Kleinstsatelliten) wären, die von außerirdischen Zivilisationen zur Sondierung der Erde geschickt wurden, könnten wir mit LSST jede Woche einen von ihnen finden. Infolgedessen könnte sich unser Mangel an Wissen über die Natur und den möglichen Ursprung ungewöhnlicher interstellarer Objekte wie IM1 und IM2 in den kommenden Jahren dramatisch ändern.“
Vom Treffen mit den Ausschussmitgliedern der UAP-Studie der NASA, darunter der Astronaut Scott Kelly, berichtet Loeb abschließend, dass das Team ausgezeichnete Fragen gestellt habe. „Wir waren uns einig, dass wir uns alle auf eine aufregende Zukunft freuen, die von hochwertigen wissenschaftlichen Erkenntnissen geleitet wird.“
Prof. Dr. Avi Loeb ist Leiter des „Galileo-Projekts“ in Harvard, einer systematischen wissenschaftlichen Suche nach Beweisen für außerirdische technologische Artefakte. Loeb ist Gründungsdirektor von Harvards Black Hole Initiative, Direktor des Institute for Theory and Computation am Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics und Vorsitzender des Beirats des Breakthrough Starshot-Projekts. Er ist Autor des Buches „Außerirdisch: Intelligentes Leben jenseits unseres Planeten“
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Recherchequelle: Avi Loeb via Medium.com
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