ESA-Generaldirektor kommentiert Trumps geplante NASA-Budgetkürzung
Paris (Frankreich) – Während das Weiße Haus die geplanten Budgetkürzungen für die US-Raumfahrtbehörde NASA um 6 Milliarden Dollar als „„Wiederbelebung für die Raumfahrt“ feiert, zeigt sich die internationale Wissenschaftsgemeinde schockiert und fordert ein Umdenken. Jetzt hat sich auch der Generaldirektor der europäischen Raumfahrtagentur ESA zu den Haushaltskürzungen geäußert, von denen auch gemeinsame Projekte und Missionen mit der ESA betroffen sein werden.

Copyright: ESA – Philippe Sebirot / ESA Standard Licence
In einer von der ESA veröffentlichten Erklärung hebt ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher die Bedeutung der Zusammenarbeit in der Raumfahrt hervor. Zu gleich unterstreicht er aber auch, dass die Veröffentlichung des Haushaltsantrags zunächst nur den Beginn des Bewilligungsverfahrens im US-Kongress markiere, das in der Unterzeichnung des vom Repräsentantenhaus und vom Senat verabschiedeten Haushaltsgesetzes durch den Präsidenten gipfelt: „Es gilt also zu bedenken, dass in dieser Angelegenheit das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.“
Als einer der wichtigsten direkten NASA-Partner wurde auch die ESA über den Haushaltsantrag der Trump-Administration in Kenntnis gesetzt, und während zu den vollen Auswirkungen noch einige Fragen offen sind, finden bereits weitere Beratungen mit der NASA statt. Aschbacher erklärte weiter: „Die ESA ist bei den Programmen, die eingeschränkt oder beendet werden sollen, weiterhin offen für Zusammenarbeit mit der NASA, nimmt jedoch gleichzeitig mit Blick auf die Tagung ihres Rates im Juni gemeinsam mit den Mitgliedstaaten eine Bewertung der Konsequenzen vor.“
Weiter heißt es im Originalwortlaut:
„ESA und NASA blicken auf eine langjährige erfolgreiche Partnerschaft zurück, insbesondere in der Exploration – ein sehr sichtbares Beispiel für internationale Zusammenarbeit –, wo wir zahlreiche gemeinsame Tätigkeiten durchführen, durch die jahrzehntelange enge Verbindungen zwischen amerikanischen und europäischen Kollegen entstanden sind. Die Weltraumexploration ist ein Unterfangen, bei dem gemeinsam viel mehr erreicht werden kann, als allein. Die ESA unterhält enge Partnerschaften mit Raumfahrtagenturen aus aller Welt und ist bestrebt, nicht nur ein verlässlicher, sondern auch ein starker und gefragter Partner zu sein.“
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Auf der ESA-Ratstagung im Juni werde auf der Grundlage weiterer Entwicklungen eine gemeinsam mit unseren Mitgliedstaaten vorzunehmende Bewertung möglicher Maßnahmen und Alternativszenarien für die betroffenen ESA-Programme und europäischen Unternehmen erfolgen, so der ESA-Direktor. „Gegen Ende des Jahres wird die ESA ihre Ratstagung auf Ministerebene abhalten und dabei ihre Entschlossenheit zeigen, Europas Potenzial in der Raumfahrt auszuweiten – zum Nutzen Europas, ihrer Mitgliedstaaten und der europäischen Bürger.“
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Recherchequelle: ESA
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