Juice: ESA sucht außerirdisches Leben im Sonnensystem
Künstlerische Darstellung der Juice-Sonde bei der Erkundung des Jupitersystems.
Copyright: ESA/AOES
Paris (Frankreich) – Mit der Wahl von „Airbus Defence & Space“ als Vertragspartner hat die europäische Raumfahrtagentur ESA den ersten Schritt zur Konstruktion der für 2022 geplanten Jupiter-Sonde „Juice“ (JUpiter ICy moons Explorer) getan. Juice soll 2030 im Jupitersystem ankommen und hier unter anderem auf den eisigen Monden des Gasriesen nach Spuren von dortigem Leben suchen.
„Juice“ wurde im Mai 2012 als die erste Großmission innerhalb des Cosmic-Vision-Programms der ESA für den Zeitraum von 2015-2025 beschlossen. Der Auftrag zur Entwicklung und zum Bau der Sonde hat ein Volumen von 305,8 Millionen Euro und sieht den Beginn der Arbeiten u.a. in Toulouse für Anfang August vor. Mit einer Ariane-5-Rakete soll „Juice dann 2022 in Richtung Jupiter geschickt werden.
Drei Jahre lang soll die Sonde den Gasplaneten umkreisen und dabei neben dessen turbulenter Atmosphäre und das gewaltige Magnetfeld auch die eisigen Jupitermonde Ganymed, Europa und Kallisto erforschen. Alle drei dieser planetengroßen Monde besitzen wahrscheinlich einen unter einer Eiskruste verborgenen flüssigen Wasserozean in denen unter bestimmten Umständen auch Leben entstanden sein könnte.
www.grenzwissenschaft-aktuell.de
+ HIER können Sie den täglichen GreWi-Newsletter bestellen +
Da es im Innern des verborgenen Ozeans offenbar mehr Sauerstoff gibt als bislang angenommen, gilt besonders der Jupitermond Europa vielen Wissenschaftlern als wahrscheinlichste Heimat nicht nur von außerirdischen Mikroorganismen sondern vielleicht sogar fischartiger Lebewesen.
Ihren Abschluss wird die Mission in einer achtmonatigen Umrundung von Ganymed finden, der bislang noch nicht im Detail von einer Orbitalsonde erkundet wurde. Ganymed stellt die Forschung bislang vor ein Rätsel, da er der einzige bislang bekannte Jupitermond ist, der sein eigenes Magnetfeld erzeugt.
An Bord der Sonde werden 10 wissenschaftliche Instrumente das Jupitersystem erkunden, darunter Kameras, Spektrometer, die Eiskrusten der Monde durchdringendes Radar, Altimeter, Radiosensoren und Instrumente zur Erforschung des Magnetfeldes und geladener Partikel im Jupiter-System. An der Juice-Mission sind insgesamt 16 europäische Länder beteiligt.
WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA
Doch Leben auf Ganymed? Neues Modell vermutet gleich mehrere Ozeane auf Jupitermond 2. Mai 2014
Jupitermond Europa: Strömungen unter Eisdecke könnten lebensfreundliche Bedingungen erzeugen 5. Dezember 2013
Leben auf Jupitermond noch wahrscheinlicher: Astronomen finden Beweise für Austausch zwischen verborgenem Ozean und der Oberfläche von Europa 5. März 2013
© grenzwissenschaft-aktuell.de