Europäische Südsternwarte kündigt Pressekonferenz über „bahnbrechende Ergebnisse des Event-Horizon-Telescope-Projekts“ an

Archivbild: 2019 präsentierte das Event-Horizon-Telescope das erste Bild des supermassereichen Schwarzen Lochs im Zentrum der Galaxie „Messier 87“ Copyright: Event Horizon Telescope (EHT Collaboration)
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Archivbild: 2019 präsentierte das Event-Horizon-Telescope das erste Bild des supermassereichen Schwarzen Lochs im Zentrum der Galaxie „Messier 87“ Copyright: Event Horizon Telescope (EHT Collaboration)

Archivbild: 2019 präsentierte das Event-Horizon-Telescope das erste Bild des supermassereichen Schwarzen Lochs im Zentrum der Galaxie „Messier 87“
Copyright: Event Horizon Telescope (EHT Collaboration)

München (Deutschland) – 2019 sorgten Astronomen und Astronominnen des Event Horizon Telescope (EHT) mit der Veröffentlichung der ersten Aufnahme eines Schwarzen Lochs für eine Wissenschaftssensation. Nun haben die Europäische Südsternwarte (ESO) und EHT für den 12. Mai 2022 eine neue Pressekonferenz über eine „bahnbrechende Ergebnisse des Projekts angekündigt, bei der „neue Ergebnisse vom EHT zur Milchstraße“ präsentiert werden sollen.

Schon 2019 war es den EHT-Wissenschaftlern und -Wissenschaftlerinnen gelungen, mit den Aufnahmen des supermassereichen Schwarzen Lochs im Zentrum der Galaxie „Messier 87“ die ersten direkten Aufnahmen eines Schwarzen Lochs bzw. bzw. dessen sogenannten Ereignishorizonts überhaupt herzustellen (s. Abb. o., …GreWi berichtete). Zudem den gelang es den Projekt-Forschenden 2020 den Jet eines Schwarzen Lochs mit bislang nicht erreichter Bildschärfe zu abzubilden (…GreWi berichtete).

Hintergrund
“Schon Ende des 18. Jahrhunderts spekulierten die Naturforscher John Mitchell und Pierre Simon de Laplace über ‘dunkle Sterne’, deren Schwerkraft so stark ist, dass Licht ihnen nicht entkommen kann.” Es war diese Idee, die die Grundlage der später dann durch die von Albert Einstein konkretisierten allgemeinen Relativitätstheorie beschriebenen Vorstellung von Schwarzen Löchern legte.

Schwarze Löcher sind Objekte mit einer derart großen und extrem komprimierten Masse, dass selbst das Licht ihrer Anziehungskraft nicht entkommen kann – weshalb sie auch eigentlich nicht direkt beobachtet werden können. Dennoch lassen sie sich eben aufgrund ihrer gewaltigen Schwerkraft indirekt nachweisen. Unter anderem durch die Messung der durch die Kollision zweier Schwarzer Löcher ausgelösten sogenannten Gravitationswellen (…GreWi berichtete).

Auch im Zentrum unserer Milchstraße sollte sich, rund 26.000 Lichtjahre von der Erde entfernt, ein solches Schwarzes Loch mit der Bezeichnung Sagittarius A* befinden. Aufgrund seiner Wechselwirkung mit seiner kosmischen Umgebung schätzen Astrophysiker seine Masse auf die von rund 4,3-4,5 Millionen Sonnen.

Durch den Zusammenschluss vieler Teleskope weltweit simuliert das EHT-Projekt ein gewaltiges Radioteleskop, das dem Umfang unserer Erde entspricht. Die Auflösung des EHT liegt bei 26 Mikro-Bogensekunden, was der Größe eines Golfballs auf dem Mond entspricht – oder der Breite eines menschlichen Haares, gesehen aus 500 Kilometern Entfernung.

Eines der Hauptziele des Event-Horizon-Telescope-Projekts liegt darin, ein Foto jenes Schwarzen Lochs herzustellen, das das Zentrum unserer eigenen Galaxie, der Milchstraße bildet. Aufgrund dieses Forschungsziels und der Ankündigung vermuten nun Beobachter, dass bei der Konferenz am 12. Mai 2022 genau diese Aufnahme präsentiert werden wird.

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Entsprechend hochkarätig besetzt wird denn auch die Pressekonferenz sein: Neben dem ESO-Generaldirektor, wird der EHT-Projektleiter Huib Jan van Langevelde und Anton Zensus, Gründungs-Vorsitzender der EHT-Kollaboration in das Forschungsergebni einführen. Darüber hinaus werden die EHT-Forschenden Thomas Krichbaum vom Max-Planck-Institut für Radioastronomie, Sara Issaoun vom Center for Astrophysics | Harvard & Smithsonian und der Radboud University in den Niederlanden, José Gómez vom spanischen Instituto de Astrofísica de Andalucía (CSIC), Christian Fromm von der Universität Würzburg, Mariafelicia de Laurentis von der Universität Neapel Federico II und dem italienischen National Institute for Nuclear Physics (INFN) die Ergebnisse erläutern.




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Recherchequelle: ESO

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