Fahrzeuge beschädigen Geoglyphen in der Atacama

Copyright/Quelle: Fundación Desierto de Atacama
Alto Barranco (Chile) – Rund 1500 Jahre haben die Bodenbilder nahe Alto Barranco in der chilenischen Región de Tarapacá im Wüstenboden der Atacama-Wüste überdauert. Jetzt berichtet eine lokale Kulturstiftung von massiven Schäden an den Geoglyphen, die durch Geländefahrzeuge verursacht wurden.
Wie der Istagram-Kanal der „Fundacion Desierto Atacama“, eine private Stiftung, die sich um die Erforschung und Verbreitung des kulturellen Erbes der Atacama-Wüste bemüht, berichtet, wurden die massiven Beschädigungen einiger Geoglyphen südlich der Stadt Iquique mit geländegängigen 4×4-Fahrtzeugen, vermutlich mit sogenannte Quads, Motorrädern und LKW verursacht.

Copyright/Quelle: Fundación Desierto de Atacama
Diese Geoglyphen stehen für eine mehr als tausend Jahre alte Geschichte. Sie stammen aus der Spät- und Spätzeit (ca. 1000 bis 1540 n. Chr.) und haben bislang durch die natürlichen Bedingungen der Atacama-Wüste überdauert“.
Hintergrund
Das „Museo Chileno de Arte Precolombino“ beschreibt die Geoglyphen von Alto Barranco als „große Bodenbilder, die auf ebenem Gelände an den Hügelhängen, in den Bällen, die Schrottungen einschließen oder auf den Terrassen, die die Wasserläufe flankieren, angelegt wurden“. Die Kunstwerke wurden mit drei Grundtechniken hergestellt: „Durch Ansammlung kleiner Steine, die heller oder dunkler sind als die umgebende Grundoberfläche; durch Reinigung oder Abräumung von Steinen, wodurch Linien oder Figuren auf dem steinigen Boden als Negative entstanden, und durch eine Kombination aus beiden Verfahren“. Die meisten der Bodenbilder liegen allerdings ungeschützt und ohne Umzäunung in der der Landschaft, die mit PKW– und LKW offenbar als Abkürzung abseits der befestigten Straßen genutzt werden.
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Quelle/Copyright: Fundación Desierto de Atacama
Tatsächlich prangert die Stiftung schon lange die rücksichtlose Beschädigung der Geoglyphen durch Motorräder, Quads und Lastkraftwagen an und erklärt: „Wo du deine Spuren hinterlässt, ist deine Entscheidung. Mach es aber nicht über den Geoglyphen. Nicht über die Geschichte dieses Landes. Schützt und pflegt die Geoglyphen!“
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Recherchequelle: Fundación Desierto de Atacama
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