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Feenkreise weiter verbreitet als bislang gedacht

Archivbild: Feenkreise im Damaraland im Nordwesten Namibias.Copyright: Lidine Mia (via WikimediaCommons) / CC BY-SA 4.0
Archivbild: Feenkreise im Damaraland im Nordwesten Namibias.
Copyright: Lidine Mia (via WikimediaCommons) / CC BY-SA 4.0

San Vicente del Raspeig (Spanien) – Sogenannte Feenkreise, freie runde Flächen in Grasländern, deren Ränder von einem Saum auch Pflanzen markiert sind, galten lange Zeit als kuriose Naturerscheinung Namibias. Vor wenigen Jahren wurden die rätselhaften Kreise dann auch in Australien entdeckt. Eine neue Studie legt nun einen Feenkreis-Atlas vor, der aufzeigt, dass das Phänomen viel häufiger, in 15 Ländern auf drei Kontinenten vorkommt. Von der Entdeckung erhoffen sich die Wissenschaftler auch neue Erkenntnisse über die Ursache der Kreise.

Wie das Team um Emilio Guirado von der Universitat d’Alacant aktuell im Fachjournal „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (PNAS; DOI: 10.1073/pnas.2304032120) berichtet, haben sie anhand von Satellitenaufnahmen weltweit sage und schreibe 263 Orte und Gegenden mit Feenkreis-artigen Mustern in Grasländern und Steppen ausfindig gemacht. „Unsere Studie liefert neue Einsichten in die Ökologie und Biogeographie dieser faszinierenden Vegetationsmuster und präsentiert erstmals einen Atlas zu deren globaler Verteilung.“

Neben den bereits bekannten Feenkreisen in der Namib-Wüste und Westaustralien entdeckten die Forscher mithilfe von KI-Algorithmen nun auch Feenkreisorte in der Sahelzone, der westlichen Sahara, am Horn von Afrika; Madagaskar, Südwest-Asien, in Zentral- und de südwestlichen Australien.

Der erste weltweite „Feenkreis-Atlas“.Copyright/Quelle: E. Guirado et al / PNAS, 2023
Der erste weltweite „Feenkreis-Atlas“.
Copyright/Quelle: E. Guirado et al / PNAS, 2023

Anhand dieser neuen Informationen hoffen die Wissenschaftler nun auch die Ursachen der Kreise eingrenzen zu können. Schon jetzt ergeben sich aus den neuen Entdeckungen übereinstimmende Merkmale aller Feenkreis-Fundorte: Zu diesen gehören etwa eine sehr trockene, aride, trockene Wüstenumgebung; hohe Temperaturen und hohe Niederschlagssaisonalität, sowie Böden mit sehr geringen Nährstoffen und einem hohen Sandgehalt.

Zudem zeigt sich, dass Gebiete mit Feenringen im Laufe der Zeit eine stabilere Vegetationsproduktivität aufweisen als umliegende Orte ohne die Kreismuster. Auf diese Weise können die neuen Ergebnisse dabei helfen, regionalspezifische Gründe für die Entstehung von Feenkreisen zu identifizieren. „Der hier vorgestellte globale Atlas erweitert unser Verständnis der Biogeographie feenkreisartiger Vegetationsmuster und wird die Durchführung zukünftiger Forschungen zu den Merkmalen und Mechanismen erleichtern, die diesen rätselhaften Vegetationsmustern an bisher noch nie untersuchten Orten zugrunde liegen.“

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Hinzu ebene die Studie auch den Weg für weitere Forschung zu den funktionalen Auswirkungen dieser Vegetationsstrukturen, die Ökosysteme stabiler machen und ihnen offenbar helfen können, mit dem Klimawandel verbundene Kipppunkte zu vermeiden.




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Recherchequelle: Universitat d’Alacant

© grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
Autor und Publizist
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(Kornkreisforscher)

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