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Ferne Welten mit verborgenen, lebensfreundlichen Ozeanen vermutlich häufig – verbergen aber auch fast alle Hinweise auf dortiges Leben

Künstlerische Darstellung des Inneren des Saturnmondes Enceladus, unter dessen eisiger Oberfläche sich ein an Nährstoffen reicher und wahrscheinlich von hydrothermalen Quellen gespeister flüssiger Wasserozean befinden (Illu.). Copyright: ASA/JPL-Caltech/Southwest Research Institute
Künstlerische Darstellung des Inneren des Saturnmondes Enceladus, unter dessen eisiger Oberfläche sich ein an Nährstoffen reicher und wahrscheinlich von hydrothermalen Quellen gespeister flüssiger Wasserozean befinden (Illu.).
Copyright: ASA/JPL-Caltech/Southwest Research Institute

Boulder (USA) – Während unsere Erde der einzige Planet im Sonnensystem ist, an dessen Oberfläche sich Ozeane mit flüssigem Wasser finden, gibt es zahlreiche Monde und Zwergplaneten im äußeren Sonnensystem, die flüssige und potenziell lebensfreundliche Ozeane unter massiven Fels- und Eiskrusten verbergen. Laut einer neuen Studie sind solche verborgenen Wasserwelten vermutlich auch in anderen Planetensystemen häufig. Doch wie im Sonnensystem, so schirmen die kilometerdicken Eispanzer auch mögliches Leben auf Himmelskörpern um andere Sterne vor einer direkten Entdeckung ab. Das könnte das Fermi-Paradoxon erklären…

Wie S. Alan Stern vom Southwest Research Institute (SwRI) aktuell auf der „Lunar and Planetary Science Conference“ erläuterte, sei eine der tiefgreifendsten Entdeckungen und Erkenntnisse in der Planetenforschung der letzten 25 Jahren, dass Welten mit unter Gesteins- und Eisschichten verborgenen Ozeanen in unserem Sonnensystem weit verbreitet. Zu diesen Welten gehören u.a. die eisigen Satelliten der Riesenplaneten wie Europa, Titan und Enceladus aber auch nahe und entfernte Zwergplaneten wie Ceres und Pluto.

Die große Anzahl sogenannter „innerer Wasserozeanwelten“ (IWOWs) in unserem Sonnensystem deute laut Stern daraufhin, dass sie möglicherweise auch in anderen Sternensystemen vorherrschen. Dieser Umstand würde dann auch die Bedingungen für die Bewohnbarkeit des Planeten und das biologische Überleben im Laufe der Zeit erheblich erweitern.

Diese Gesteins- und Eisschichten schützen potenzielles Leben in fernen Ozeanen aber nicht nur vor dem Folgen von kosmischen Einschlägen, Strahlung und anderen Gefahren, sondern schirmen dieses auch davor ab, von uns entdeckt zu werden.

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Schon lange ist bekannt, dass Welten wie die Erde mit Oberflächenozeanen ihre Sterne vergleichsweise nahe umkreisen müssen, um jene Temperaturen aufrechtzuerhalten, die diese Ozeane flüssig halten und bewahren. IWOWs sind jedoch über einen viel größeren Distanzbereich verteilt von ihren Sternen zu finden.

„Das wiederum erhöht die Anzahl potenziell bewohnbarer Welten, wie sie vermutlich in der gesamten Galaxie existieren, erheblich“, so Stern und führt dazu weiter aus: „Welten wie die Erde mit Ozeanen an ihrer Oberfläche sind ebenfalls vielen Arten von Gefahren ausgesetzt, von Asteroiden- und Kometeneinschlägen über Sonnenausbrüche mit gefährlicher Strahlung bis hin zu nahe gelegenen Supernova-Explosionen.“ In seinem Artikel weist Stern darauf hin, dass IWOWs für solche Bedrohungen größtenteils undurchlässig sind, da ihre Ozeane durch ihre Decken aus Eis und Fels geschützt sind, die in der Regel viele Kilometer dick über ihren Ozeanen liegen. „Inneren Wasserozeanwelten sind besser geeignet, um viele Arten von Umweltstabilität zu gewährleisten, und es ist weniger wahrscheinlich, dass sie durch ihre eigene Atmosphäre, ihren Stern, ihr Sonnensystem oder ihre Galaxie bedroht werden, als Oberflächenwelten wie die Erde.“

Zugleich weist der Wissenschaftler auch darauf hin, dass dieselbe Schicht aus Gestein und Eis, die die Ozeane auf IWOWs schützt, auch dortiges Leben vor der Entdeckung durch praktisch alle astronomischen Techniken abschirmt: „Wenn solche Welten die vorherrschenden Lebensräume in unserer Galaxie sind und wenn in ihnen intelligentes Leben entsteht – beides große „Wenn“, betont Stern -, dann können IWOWs auch dazu beitragen, das sogenannte Fermi-Paradoxon zu erklären.

Hintergrund
Das Fermi-Paradoxon wurde Anfang der 1960er-Jahre von Nobelpreisträger Enrico Fermi formuliert und stellt die Frage, warum wir bislang noch keine offensichtlichen Beweise für außerirdisches Leben gefunden haben, obwohl es alleine schon statistisch betrachtet, weit und vielfach verbreitet sein sollte.

„Dieselbe Schutzschicht aus Eis und Gestein, die stabile Lebensumgebungen schafft, verhindert auch, dass dortiges Leben leicht erkannt und entdeckt werden kann.“




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Quelle: Southwest Research Institute

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Andreas Müller
Autor und Publizist
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(Kornkreisforscher)

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