Mountain View (USA) – Wissenschaftler, die im Rahmen der “Search for ExtraTerrestrial Intelligence” (SETI) eigentlich nach Signalen außerirdischer Intelligenz suchen, haben gemeinsam mit Walforschern erstmals direkt mit einem Buckelwal in dessen „Sprache“ kommuniziert. Die Nahebegegnung mit dieser nicht-menschlichen aquatischen Intelligenz könnte ein Beispiel für die Kommunikation mit Außerirdischen sein.
Wie das „SETI Institute“ gemeinsam mit Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen um Dr. Brenda McCowan von University of California Davis und der “Alaska Whale Foundation” aktuell im Fachjournal “PeerJ – Life & Environment” (DOI: 10.7717/peerj.16349) berichtet, ereignete sich die Nahebegegnung vor Alaska im Rahmen des Studiums der Kommunikation von Buckelwalen mit dem Ziel, Intelligenzfilter auch für die Suche nach außerirdischer Intelligenz zu entwickeln.
Nachdem die SETI-Forschenden zunächst einen zuvor mit Hydrophonen aufgezeichneten „Kontaktruf“ eines Buckelwals mittels Unterwasserlautsprechern ins Meer übertragen wurde, näherte sich ein als “Twain” bezeichneter Buckelwal der Gruppe und umkreiste das Boot mehrmals, während er in einer Art Konversation auf das abgespielte „Grußsignal“ der Forscher und Forscherinnen reagierte. „Während dieses 20-minütigen Austauschs antwortete Twain auf jeden von uns abgespielten Ruf übereinstimmend mit den Intervallvariationen zwischen jedem Signal“.
www.grenzwissenschaft-aktuell.de
+ HIER können Sie den täglichen kostenlosen GreWi-Newsletter bestellen +
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vermuten, dass es sich bei der Begegnung um den „ersten derartigen kommunikativen Austausch zwischen Menschen und Buckelwalen in der Sprache der Buckelwale handelte“, so McCowan. „Buckelwale sind extrem intelligent, haben ein komplexes Sozialsystem und stellen Werkzeuge in Form von Blasen-Netzen zum Fischfang (…GreWi berichtete) und kommunizieren ausführlich untereinander in Form sin Gesängen und sozialer Rufe“, fügt Dr. Fred Sharpe von der Alaska Whale Foundation erläuternd hinzu.
Aufgrund derzeitiger technologischer Einschränkungen gilt für die SETI-Forschung zunächst die Annahme, dass an der Erde und uns Menschen interessierte Außerirdische grundsätzlich daran interessiert sind, Kontakt aufzunehmen und sich deshalb auch auf menschliche Empfänger einstellen und darauf ausrichten. „Diese Annahme wird durch das beobachtete Verhalten der Buckelwale gestützt“, zeigt sich Dr. Laurance Doyle vom SETI Institute von den ersten Ergebnissen der Versuche fasziniert.
Zum Thema
Demnach „entsprechen Wal-Klicks den Impulsen der Stimmlippen bei der menschlichen Sprachproduktion“, schreiben die Autoren und Autorinnen in ihrem Artikel. „Mit anderen Worten betrachten wir Klicks als die Quelle und den Resonanzkörper der Pottwale (der Nasenkomplex, inkl. Spermaceti-Organs) als den Filter, der die resonanten Frequenzen moduliert.“ Zugleich zeigen die Forschenden Analogien zur menschlichen Sprache auf. So verändert der Vokal-Ton etwa im Mandarin die Bedeutung von Silben, die sonst identisch sind.
„Sollten sich unsere Entdeckung bestätigen, so würde dies zeigen, dass die Wal-Kommunikation noch komplexer ist und sehr viel mehr Informationen beinhalten und weitergeben kann als bislang gedacht, so die Forschenden abschließend.
In einem kommenden Fachartikel will das Team dann auch das nicht-auditive Kommunikationsverhalten der Buckelwale beschreiben, „wenn diese in Anwesenheit von Menschen (und möglicherweise für die Menschen) Blasenringe erzeugen“.
WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA
Ähnlichkeiten mit menschlicher Sprache: Bislang unbekannte Elemente in der Walkommunikation entdeckt 11. Dezember 2024
Buckelwale nutzen möglicherweise Astro-Navigation 21. April 2011
Wissenschaftler rätseln über weltweite Veränderung im Gesang der Wale 5. Dezember 2009
Recherchequelle: SETI Institute
© grenzwissenschaft-aktuell.de