Wie in Matrix: Forscher verstärken Lernfähigkeit mittels elektrischer Hirnstimulation
Hirnscans im Flugsimulator.
Copyright: hrl.com
Malibu (USA) – Es klingt wie reinste Science Fiction: Ähnlich wie im Film „The Matrix“ haben Forscher durch Übertragung der Hirnaktivitätsmuster von Piloten, die Lernfähigkeit von Pilotenschülern um 33% gesteigert. Die Technik könnte schon mittelfristig von der Fahrzeugausbildung bis hin zum Erlernen von Sprachen zum Einsatz kommen.
Wie das Team um Dr. Matthew Phillips vom Information & System Sciences Laboratory der HRL Laboratories aktuell im Fachjournal „Frontiers in Human Neuroscience“ (DOI: 10.3389/fnhum.2016.00034) berichtet, handelt es sich konkret um sogenannte transkranielle Gleichstromstimulation (transcranial direct current stimulation, tDCS).
www.grenzwissenschaft-aktuell.de
+ HIER können Sie den täglichen kostenlosen GreWi-Newsletter bestellen +
„Mit diesr haben wir die Muster der Hirnaktivität von sechs kommerziellen und Militärpiloten gemessen und diese Muster dann auf eine Gruppe von flugungeübten Probanden und eine Kontrollgruppe übertragen, die alle eine Flugausbildung mit einem realistischen Flugsimulator begonnen hatten“, erläutert Philipps.
Anhand der von den untersuchten Flugschülern bei den erlernten simulierten Landeanflügen ermittelten durchschnittlichen G-Kräften stellten die Neurologen nach der Prozedur fest, dass die Probanden, die die Piloten-Hirnstimulation erhalten hatten, im vergleich zur Placebo-Kontrollgruppe um 33 Prozent gesteigerte Lernleistungen aufzeigten.
Während schon zuvor anhand von Studien aufgezeigt werden konnte, dass tDCS Schlaganfallpatienten bei der Genesung helfen und sogar die Kreativität gesunder Personen verstärken kann, so handelt es sich bei der jetzt veröffentlichten Studie um die erste ihrer Art, bei der die transkranielle Gleichstromstimulation zur Steigerung praktischer Lernleistungen genutzt wurde.
Die Forscher um Philllips sehen ihre Methode schon jetzt als reale Unterstützung zur Optimierung zukünftigen Lernens: „Je mehr wir über die Optimierung, Personalisierung und die Anwendung von Hirnstimmulationsprotokollen lernen, umso mehr werden diese Technologien zukünftig wahrscheinlich zum Alltag in Klassenräumen“, so der Wissenschaftler abschließend. „Es ist durchaus möglich, dass Hirnstimulation schon bald bei der Fahr- und Flugzeugausbildung, der Satellitenwartung und beim Erlernen von Sprachen zum Einsatz kommen wird.“
[video_player type=“youtube“ youtube_show_title_bar=“Y“ width=“560″ height=“315″ align=“center“ margin_top=“0″ margin_bottom=“20″]aHR0cHM6Ly93d3cueW91dHViZS5jb20vd2F0Y2g/dj1vSXZkdkdfemo2QQ==[/video_player]
© grenzwissenschaft-aktuell.de