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„Geisterpopulation“ belegt: Mammuts überlebten auch in Alaska bis vor 5.700 Jahren

Archivbild: Rekonstruktion eines Wollhaarmammuts im Royal British Columbia Museum in Victoria. Copyright: Membeth (via WikimediaCommons) / CC0
Archivbild: Rekonstruktion eines Wollhaarmammuts im Royal British Columbia Museum in Victoria.
Copyright: Membeth (via WikimediaCommons) / CC0

Hamilton (Kanada) – Galten Mammuts lange Zeit als bereits vor rund 12.000 Jahren am Ende der letzten Eiszeit ausgestorben, so zeigen jüngere Funde, dass einige Restpopulationen noch sogar bis vor 4.000 Jahren überlebt haben. Eine neue Studie zeigt nun, dass auch auf dem nordamerikanischen Festland noch bis vor rund 5.700 Jahren Mammuts überdauert haben.

Wie das Team um Tyler J. Murchie von der kanadischen McMaster University aktuell im Fachjournal „Nature Comunications“ (DOI: 10.1038/s41467-021-27439-6) berichtet, deuten DNA-Spuren auf eine kryptide „Geisterpopulation“ von Wollhaarmammuts am Yukon hin, die hier das Ende der Eiszeit noch viele Jahrhunderte bis Jahrtausende überdauert hatte.

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Entdeckt haben die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen die DNA-Spuren in Kernbohrungen aus den Permafrost-Sedimenten der Klondike-Region am Yukon-River. Anhand der Proben können die Forschenden auch belegen, dass die für die eiszeitliche Megafauna überlebensnotwendige sog. Mammutsteppe hier schon mit dem Ende der Eiszeit verschwunden und vor rund 13.500 Jahren zusehends Wäldern und Buschland verdrängt worden war.

Hintergrund
Mammuts waren während der letzten Eiszeit, vor etwa 100.000 bis 15.000 Jahren, auf der Nordhalbkugel von Spanien bis Alaska weit verbreitet. Aufgrund der Klimaerwärmung, die vor 15.000 Jahren begann, verkleinerte sich ihr Lebensraum auf Nordsibirien und Alaska. Auf der Wrangelinsel wurden einige Mammuts durch den steigenden Meeresspiegel vom Festland abgeschnitten. Diese Population überlebte um mehrere Tausend Jahre länger als ihre Verwandten auf dem Kontinent (…GreWi berichtete).

Einhergehend mit dem Wandel der Umweltbedingungen – auch das zeigen die DNA-Analysen – wechselten auch die vorherrschenden pflanzenfressenden Tierarten in der Region. Ein Rückgang der Anzahl der Mammuts lässt sich anhand der Analysen erstmals vor rund 20.000 Jahren ablesen. Ähnliches gilt auch für andere Pflanzenfresser wie Bisons und Urzeitpferde. Während sich zum Ende der Eiszeit großflächig kaum mehr DNA dieser Megafauna mehr finden zeigte, stießen die Forschenden in jüngeren Schichten an drei der vier Probenorte auf DNA-Hinweise auf eine Population, die hier bislang unerkannt offenbar noch bis vor rund 5.700 Jahre überlebt hatte. Da bislang keine Fossilien dieser Population bekannt sind, sprechen Wissenschaftler noch von einer „Geisterpopulation“.

Anhand der vergleichsweise jungen Mammut-DNA vermuten die Forschenden um Murchie, dass sich auch andere Vertreter der Megafauna hier über das Ende der Eiszeit hinaus erhalten haben könnten. Vermutlich seien aber auch diese Populationen aber zu klein gewesen, als dass heute noch Fossilien davon gefunden werden könnten.




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Recherchequelle: Nature.com

© grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
Autor und Publizist
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