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Geologen finden Spuren von Sintfluten auf dem Mars

Falschfarben-Kompositaufnahme des Mount Sharp, dem Zentralberg im Innern des Mars-Kraters Gale. Die Originalfarben des Mars wurden an das irdische Himmelsblau angepasst, um die Sedimentschichtung im Vergleich zur Erde zu verdeutlichen. Copyright: NASA/JPL
Falschfarben-Kompositaufnahme des Mount Sharp, dem Zentralberg im Innern des Mars-Kraters Gale. Die Originalfarben des Mars wurden an das irdische Himmelsblau angepasst, um die Sedimentschichtung im Vergleich zur Erde zu verdeutlichen.
Copyright: NASA/JPL

Ithaca (USA) – „Vor rund vier Milliarden Jahren tobten im Mars-Krater Gale Fluten von unvorstellbarem Ausmaß.“ Zu dieser Schlussfolgerung kommen Geologen angesichts der Vor-Ort-Aufnahmen und Daten des derzeit auf dem Roten Planeten aktiven Rovers „Curiosity“. Die Entdeckung liefert auch ein weiteres Puzzleteil für die Frage nach einstigem Leben auf dem Mars.

Wie das Team aus Geologen und Astrobiologen um Professor Ezat Heydari von der Jackson State University, Kollegen der Cornell University, der Jackson State University, der University of Hawaii und des Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA aktuell im Fachjournal „Scientific Reports“ (DOI: 10.1038/s41598-020-75665-7) berichten, wurde die „Megafluten“ wahrscheinlich durch meteoritische Einschläge verursacht, die das unter der Marsoberfläche gebundenes Eis aufschmolzen und so Sturzfluten ins Innere des Kraters freisetzten. Diese Fluten hinterließen charakteristische Spuren, die heute noch auf dem Mars zu finden sind und entsprechenden Strukturen auf der Erde gleichen.

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„Wir haben erstmals Spuren von Megafluten auf dem Mars identifiziert, indem wir detaillierte Sedimentdaten von Curiosity analysiert haben“, erläutert Alberto G. Fairén, Astriobiologe an der Cornell University. „Derartige Ablagerungen von Megafluten haben wir in den Daten der Mars-Orbiter bislang noch nicht gesehen.“

Zu den nun beschriebenen Strukturen gehören demnach gewaltige wellenförmige Strukturen in Sedimentschichten des Gale-Kraters, sogenannte „Mega-Ripples“ oder 10 Meter hohe sog. Anti-Dünen, die auf gewaltige Fluten am Grund des Kraters vor rund 4 Milliarden Jahren hinweisen – Spuren, die zwei Milliarden Jahre alten, von schmelzendem Eis verursachten Strukturen auf der Erde gleichen.

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Auch auf dem Mars seien diese Strukturen am besten durch von schmelzenden Eismassen verursachten Fluten zu erklären. Die hierzu notwendige Hitze sei wahrscheinlich durch große Einschläge verursacht worden. Diese haben dann vermutlich auch Kohlendioxid und Methan aus den gefrorenen Reservoiren des Mars freigesetzt. Gemeinsam mit der Freisetzung der Gase führte Wasserdampf zu kurzen Perioden warmer und feuchter Bedingungen auf dem Mars.

Durch Kondensation bildeten sich Wolken aus Wasserdampf, die sich dann wiederum in sintflutartigen und möglicherweise planetenweiten Regenfällen entluden. „Das Wasser, das durch die Kraterwände in den Gale-Krater einbrach, kombiniert mit den Regenwassermassen, die vom Zentralberg des Kraters herabschwemmten, führte am Kraterboden zu gewaltigen Sturzfluten, deren Spuren wir heute noch im Gale-Krater finden.

Schon zuvor hatten Curiosity-Missionswissenschaftler Spuren ehemaliger langlebiger Seen und Flüsse im Gale-Krater identifiziert, die dafürsprechen, dass zumindest der Gale-Krater einst lebensfreundliche Bedingungen aufwies (…GreWi berichtete).

„Der frühe Mars war aus geologischer Sicht ein extrem aktiver Planet”, erläutert Fairén abschließend. „Zudem besaß der Planet Bedingungen, die flüssiges Wasser an seiner Oberfläche erlaubten. Auf der Erde war es genauso und überall dort, wo es Wasser gab und gibt, gab und gibt es Leben. Der frühe Mars war also ebenfalls ein lebensfreundlicher Planet. Doch war er auch belebt? Das ist eine der Fragen, die vielleicht der nächste Mars-Rover „Perseverance“ beantworten wird.“ Die Ankunft dieses Rovers erwartet die NASA am 18. Februar 2021.




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Quelle: Cornell University

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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Andreas Müller
(Kornkreisforscher)

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