Geologie-Lehrer befürchtet Konfiszierung potentieller Roswell-Trümmer durch US-Behörde
Eines der von Frank Kimbler nahe Roswell gefundenen und bereits analysierten Metallfragmente.
Copyright: Frank Kimbler
Roswell (USA) – Ursprünglich interessierte sich der Geologielehrer Frank Kimbler lediglich aus historischem Interesse für die vermeintliche Absturzstelle jenes Objekts, das im Juli 1947 außerhalb des Wüstenstädtchens Roswell abgestürzt war, vom US-Militär geborgen und zunächst als „fliegende Scheibe“, dann aber als fehlgedeuteter Wetter- und schlussendlich als geheimer Spionageballon bezeichnet wurde. Dann entdeckte er vor Ort tatsächlich kleine Trümmerteile eines nicht natürlichen Materials und die Faszination war geweckt. Seither ist Kimbler auf der Suche nach Antworten auf die Fragen nach Herkunft und Natur dieser Fundstücke und glaubt, Hinweise für deren nichtirdische Herkunft zu haben. Kurz vor dem laut Kimbler bevorstehenden „Beweis“ seiner Theorie, hat ihn eine US-Behörde nun zur Vorlage seiner Funde aufgefordert.
Schon 2011 hatte Kimbler, der am „New Mexico Military Insitute“ in Roswell in New Mexico Geologie auf High-School- und College Niveau unterrichtet, von ersten Analysen seiner Funde berichtet.
Frank Kimbler
Copyright/Quelle: New Mexico Military Institute
Diese hatte er mit Unterstützung des „Roswell International UFO Museums and Research Center“ und einem der führenden Roswell-Forscher, Don Schmitt, am Labor des „New Mexico Institute of Mining and Technology“ (New Mexico Tech) in Socorro durchführen lassen. Diese Untersuchung ergab damals, dass es sich bei dem Material um eine Legierung aus Aluminium, Mangan und Kupfer handelt, wie sie als solche zwar nicht unüblich ist und sogar am Bau verwendet, jedoch für gewöhnlich aber nicht in Folienform (wie sie Teil später von der US Luftwaffe als Erklärung für den Roswell-Vorfall präsentierten Ballon-Sonden waren) hergestellt wird (…GreWi berichtete).
In der Folge ließ Kimbler auch eine Isotopenanalyse seiner Fundstücke durchführen, mit der sich – ähnlich einem Fingerabdruck – u. a. die örtliche Herkunft von Materialien bestimmen lässt. Kennt man also beispielsweise die Isotopenverhältnisse von irdischem Magnesium, sollten diese eigentlich mit allen irdischen Magnesiumproben übereinstimmen. Stammt das untersuchte Magnesium jedoch nicht von der Erde, sondern etwa aus einem Meteoriten, so unterscheidet sich auch das Isotopenverhältnis der Probe von jenem irdischen Magnesiums.
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Die Ergebnisse dieser Isotopennalyse, wie sie zuvor von Wissenschaftlern der „University of New Mexico“ abgelehnt wurde, bestätigten Kimblers kühnste Hoffnungen – stimmten sie doch tatsächlich nicht mit den irdischen Werten überein. „Für diese Abweichung gibt es nur zwei Erklärungen“, so Kimbler. „Entweder, das Labor hat Fehler gemacht oder das Material stammt ursprünglich nicht von der Erde.“
Um die Analyseergebnisse zu bestätigen und mögliche analytische Fehler ausschließen zu können, war Kimbler damals um weitere, von der ersten Untersuchung unabhängige Analysen bemüht. Nachdem Proben auf dem Postweg zur untersuchenden „Arizona State University“ (ASU) „verloren“ gegangen waren (…GreWi berichtete), behauptet Kimbler aktuell gegenüber Alejandro Rojas von „Openminds.tv“, dass er nach den ersten Hinweisen nun kurz vor dem Beweis der außerirdischen Herkunft seiner Fundstücke stehe.
Diese Beweis, so Kimbler weiter, sei nun jedoch in Gefahr, da er vom lokalen Bureau of Land Management (BLM) zur Vorlage seiner Fundstücke am 25. Juni 2018 (also heute Nachmittag lokaler Zeit) aufgefordert worden sei. Auf seine Funde aufmerksam geworden sei die Behörde durch Planungsanfragen der Organisatoren des alljährlichen Roswell-UFO-Festivals, die Besucher zur vermeintlichen Absturzstelle führen wollen.
Laut einer Informationsschrift des BLM hat Kimbler jedoch gegen keine Gesetze oder Vorgaben verstoßen, da seine Funde weder mengenmäßig gegen lokale Gesetze verstoßen noch nach offiziellen Maßgaben von historischer Bedeutung seien. Solange dies nicht anders nachgewiesen werden könne, scheint es sich schließlich nicht um Funde zu handeln, die älter als 100 Jahre sind – jenem Zeitraum also, nachdem sie laut BLM als „historische Artefakte“ gelten würden bzw. könnten. „Auch ist im gesamten Informationstext stets von Funden menschlicher Herstellung die Rede“, kommentiert Kimbler und erklärt, dass er ja gerade dies bezweifele und das Gegenteil beweisen wolle.
Obwohl laut Vorladung die Behörde bislang lediglich eine Überprüfung entsprechender Umstände angekündigt hat, ist sich Kimbler sicher und befürchtet, „die US-Regierung wolle auf diesem Weg das gefundene Material von der Absturzstelle an sich bringen“ und bittet Journalisten und Anwälte um Hilfe.
…über den Ausgang der heutigen Untersuchung wird GreWi berichten.
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