Blick auf das mit der Ädikula umbaute Grab Jesu.
Copyright: Jlascar (WikimediaCommons), CC BY-SA 2.0
Jerusalem (Israel) – Als kürzlich Archäologen die angebliche Grabesstätte Jesu im Rahmen von Restaurierungsarbeiten erstmals seit 1555 wieder geöffnet haben (…GreWi berichtete), soll es zu zwei rätselhaften Ereignissen gekommen sein: Neben einem sich plötzlich ausbreitenden „süßlichen Duft“, sollen Messinstrumente innerhalb der Grabkammer nicht mehr funktioniert haben.
Quelle der Informationen ist die Chefredakteurin des Magazins „Terre Sainte“, Marie-Armelle Beaulieu. Sie gehörte zu einer kleinen, exklusiven Gruppe von Journalisten, denen nach der Öffnung direkter Zugang zum von der sogenannten Ädikula umbauten Grab gewährt wurde.
Wie die katholische Nachrichtenseite „Aleteia.org“ berichtete, wollte Beaulieu die Gerüchte um den sich innerhalb der Grabkammer während der Öffnung verbreitende „süßliche Duft“ nicht so ohne weiteres bestätigen. Zumindest habe sie für diese Behauptung von keinem der anwesenden Wissenschaftler eine Bestätigung erhalten.
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Tatsächlich sind derartige Phänomene im religiösen Umfeld nicht unbekannt – gehört ein sich plötzlich verbreitender Blumen- bzw. Rosenduft schon fast zum Standardinventar religiöser Phänomene wie etwa Marien- und Heiligenerscheinungen – ist jedoch nicht nur auf den christlichen Kanon der Wundererscheinungen beschrönkt.
Beaulieu selbst gibt zu bedenken, dass eine entsprechende Duftempfindung auch suggestiver Natur sein könnte – nicht zuletzt, da sich schon während der letzten (wenn auch nur teilweisen Öffnung der Grabstätte durch den Architekten Nikolaos Komnenos im Jahr 1809 ebenfalls ein „süßes Aroma“ verbreitet haben soll. „Menschen, die sich für das Heilige Grab interessieren, wissen von diesem Bericht. Es ist also nicht auszuschließen, dass diese Geschichte unterbewusst-suggestiv auch heute zu einer solchen Wahrnehmung geführt hat“, vermutet die Journalistin.
Zugleich sei ihr gegenüber jedoch von einem der beteiligten Wissenschaftler direkt bestätigt worden, dass es zu bislang unerklärten Fehlfunktionen und gänzlichem Versagen wissenschaftlicher Messinstrumente gekommen sei, als diese vertikal auf jenem Steinsegment platziert wurden, das Gläubigen als sogenannter Grabesfelsen, also die letzte irdische Ruhestätte Jesu gilt. Als dann auch noch festgestellt wurde, dass das Grab weniger tief verborgen liegt, als dies noch frühere Messungen nahegelegt hatten, deutete auch dies auf eine schon zuvor eingetretene (elektromagnetische) Störung der Instrumente hin, berichtet die Agentur.
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Grabtuch von Turin
Da bislang niemand eine alternative rationale Erklärung für die technischen Fehlfunktionen liefern konnte, sehen sich einige Gläubige in ihrer Vorstellung bestätigt, wonach das Grab selbst, bzw. darin wirkende übernatürliche Phänomene, für die Ereignisse verantwortlich sein könnten.
Tatsächlich vermuten einige Forscher und sogar Wissenschaftler, dass das von Gläubigen ebenso verehrte wie von Skeptikern als mittelalterlicher Schwindel bezeichnete „Grabtuch von Turin“ – ein fotorealistische Körperabbild eines bärtigen und offenbar mit einer Dornenkrone „dekorierten“ Gekreuzigten auf einem lebensgroßen Leinengrabtuch – das Ergebnis eines mehr oder weniger erklärbaren Strahlungsausbruchs sein könnte.
GreWi-Kurzgefasst
– Während der kürzlichen Öffnung des „Heiligen Grabes“ soll es zu bislang unerklärten Phänomenen gekommen sein.
– Während ein plötzlicher „süßer Duft“ nicht bestätigt werden konnte, scheint es tatsächlich zu unerklärlichen Fehlfunktionen an technischen messinstrumenten im Innern des Grabes gekommen zu sein.
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