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Gewässer auf dem Mars langlebiger als bislang gedacht

Blick auf (helle) Salzablagerungen entlang eines einstiges Flusslaufes in der von Kratern übersäten Mars-Ebene Bosporos Planum. Klicken Sie auf die Bildmitte, um zur Originalquelle zu gelangen. Copyright: NASA/JPL-Caltech/MSSS
Blick auf (helle) Salzablagerungen entlang eines einstiges Flusslaufes in der von Kratern übersäten Mars-Ebene Bosporos Planum. Klicken Sie auf die Bildmitte, um zur Originalquelle zu gelangen. Copyright: NASA/JPL-Caltech/MSSS

Pasadena (USA) – Neue Analysen von Salzmineralien auf dem Mars zeichnen das Bild von deutlich länger vorhandenen Gewässern auf der Oberfläche dem Mars als bislang angenommen.

Bislang waren Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen davon ausgegangen, dass das flüssige Wasser in Form von Flüssen, Seen und Meeren auf dem Mars vor rund 3 Milliarden Jahren verschwand und der Mars nach und nach zur heutigen kalt-trockenen Wüste wurde.

Nun haben zwei Wissenschaftlerinnen, Ellen Leask und Professor Bethany Ehlmann vom Caltech in Pasadena, Daten der NASA-Sonde Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) ausgewertet und anhand dieser Beweise dafür gefunden, dass es auf dem Mars noch bis zur 2 bis 2,5 Milliarden Jahren Gewässer gegeben haben muss – eine fast Milliarde Jahre länger, als bislang vermutet!

Wie die Forscherinnen aktuell im Fachjournal AGU Advances“ (DOI: 10.1029/2021AV000534) berichten, konzentriert sich ihre Arbeit auf Ablagerungen von Chloridsalzen, wie sie hinterlassen werden, als etwa eiskaltes Schmelzwasser an der Oberfläche verdampfte.

Während schon zuvor bestimmte Ausformungen ehemaliger Flusstäler darauf hindeuteten, dass es auf dem Mars bedeutend länger Flüsse gab, sind die nun aufgezeigten Ablagerungen der erste mineralische Beweis für eine derart längere Präsenz flüssigen Wassers auf dem Roten Planeten.

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Fündig wurden die beiden Forscherinnen in den tonreichen Hochländern der südlichen Mars-Hemisphäre, deren Landschaft von Einschlagskratern regelrecht übersät ist. Leask und Ehlmann nutzten die beiden Kameras der MRO-Sonde, um digitale Höhenkarten zu erstellen. Anhand dieser fanden sie dann heraus, dass viele der Salze in Senken auf sanft abfallenden vulkanischen Ebenen lagen – einst Orte flacher Teiche. Die Wissenschaftlerinnen fanden auch gewundene, trockene Kanäle – ehemalige Bäche, die einst Oberflächenabflüsse (von gelegentlichem Schmelzen von Eis oder Permafrost) in diese Teiche geleitet hatten. Anhand der Krater konnten die Wissenschaftlerinnen die Salzablagerungen datieren – denn: Je mehr Krater in einer Region vorhanden sind, desto älter ist sie – und umgekehrt.

Die Entdeckung wecke zugleich auch neue Fragen darüber, wie lange vielleicht auch mikrobisches Leben auf dem Mars überdauert und sich entwickelt haben könnte – vorausgesetzt, dass es tatsächlich jemals überhaupt erst entstanden war.

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Recherchequelle: NASA, Caltech

© grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
Autor und Publizist
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(Kornkreisforscher)

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