Waco (USA) – Unterhalb der Oberfläche des größten Kraters im Sonnensystem, dem Aitken-Becken am Südpol des Erdenmondes haben Wissenschaftler eine „rätselhaft große Masse“ entdeckt. Diese, so spekulieren die Autoren, könnte aus dem Metall eines Asteroiden bestehen, der einst den Krater geschlagen hatte.
Wie das Team um den Planetengeophysiker Professor Peter B. James von der Baylor University aktuell im Fachjournal „Geophysical Research Letters“ (DOI: 10.1029/2019GL082252) berichtet, handele es sich bei dieser unter der Oberfläche vergrabenen „Masse“ um eine Metallansammlung von der fünfachen Masse Hawaiis.
Der Krater selbst, das sog. Aitken-Becken, hat einen Durchmesser von 2.000 Kilometern und ist viele Kilometer tief. Trotz dieser Ausdehnung, ist der Krater von der Erde aus nicht zu sehen, da er sich auf der erdabgewandten Mondseite befindet.
Auf die Masse aufmerksam wurde da Team um James anhand von Schwerkraftmessungen der NASA-Mission „Gravity Recovery and Interior Laboratory“ (GRAIL).
Als wir die Daten mit jenen der Mondtopografie verglichen, die mit dem „Lunar Reconnaissance Orbiter“ (LRO) erfasst wurden, entdeckten wir, diese ungewöhnlich große Masse hunderte von Meilen unterhalb des Aitken-Beckens“, berichtet James.
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Eine Erklärung für die Daten wäre die, dass es sich um Metall jenes Asteroiden handelt, der einst den Krater schlug und dann im Mantel des Mondes eingebettet wurde. Tatsächlich zeigen Computermodelle von großen Asteroideneinschlägen, dass deren Eisen-Nickel-Kern im oberen Mantel eingelagert werden kann, statt in den Kern (des Mondes) abzusinken.
Eine alternative Erklärung wäre die, dass es sich um eine Konzentration dichter Oxide handelt, die mit der letzten Phase der Verfestigung des einstigen Magmaozeans des Mondes in Verbindung stehen.
Laut James entstand das Aitken-Becken vermutlich vor vier Milliarden Jahren und ist der größte und am besten erhaltene Krater im gesamten Sonnensystem. „Obwohl es auch größere Einschläge im Sonnensystem gegeben haben mag – sogar auch auf der Erde – haben sich die meisten Spuren dieser Ereignisse nicht bis heute erhalten.
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