GfA- Studie des Monats: Twittern mit unbewusster Vorahnung

Symbolbild: „The Crystal Ball“, Gemälde von John William Waterhouse (1902). Copyright: Gemeinfrei
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Symbolbild: „The Crystal Ball“, Gemälde von John William Waterhouse (1902).Copyright: Gemeinfrei

Symbolbild: „The Crystal Ball“, Gemälde von John William Waterhouse (1902).
Copyright: Gemeinfrei

In Kooperation mit der Gesellschaft für Anomalistik e.V (GfA) stellt Grenzwissenschaft-Aktuell.de deren Rubrik “Studie des Monats” vor. Die aktuelle Studie des Monats widmet sich den sognannten „Big Data“ aus parapsychologischer Sicht.

Wenn man nicht gerade für eine große Internetfirma oder für einen Überwachungsdienst arbeitet, löst der Begriff ‚Big Data‘ meist negative Empfindungen aus. Dass man ‚Big Data‘ auch in sinnvoller Weise für die parapsychologische Forschung nutzen kann, zeigt eine interessante Untersuchung des amerikanischen Parapsychologen Dean Radin, die hier als Studie des Monats vorgestellt werden soll.

Angeregt durch zwei bekannte Forschungsansätze, das Global Consciousness Project (GCP) und die Presentiment-Experimente nach Daryl Bem, ging Radin der Frage nach, ob sich nichtvorhersehbare negative Ereignisse in geposteten Twitter(jetzt „X“)-Nachrichten (Tweets) unbewusst vor deren Eintritt als Ausdruck einer ‚globalen Vorahnung‘ niederschlagen könnten. Obwohl in dieser Studie wie im GCP von der Möglichkeit eines „globalen Bewusstseins“ ausgegangen wird, unterscheidet sich Radins Studie vom Ansatz des GCP darin, dass nicht Reaktionen auf Ereignisse, sondern unbewusste Vorahnungen (presentiments) untersucht werden.

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Als Maß für die tägliche ‚globale Stimmung‘ verwendete Radin Daten aus einem Projekt, das von einer Abteilung der University of Vermont betreut wird. In diesem Projekt wird ein täglicher ‚Glückswert‘ (happiness score) ermittelt, indem die Wörter von allen geposteten Twitter-Beiträgen nach deren emotionalen Valenzen bewertet werden und ein Tagesdurchschnitt berechnet wird. Erwartungsgemäß findet man bei Festtagen wie Weihnachten erhöhte positiv getönte Tweets. Zur Prüfung von Radins These waren allerdings unvorhersehbare negative Ereignisse interessant. Tatsächlich fand er einen signifikanten Presentiment-Effekt, wenn er die Ergebnisse der Analyse aller Tweets in zehn verschiedenen Sprachen kombinierte. In jedem Fall haben wir es hier mit einem interessanten Untersuchungsansatz zu tun, der trotz der von Radin diskutierten Limitierungen auf das Potenzial der Nutzung von ‚Big Data‘ für die parapsychologische Forschung hinweist.

Die Studie finden Sie unter folgendem Link:
Radin, D. (2023) Sentiment and Presentiment in Twitter: Do Trends in Collective Mood “Feel the Future”? World Futures. The Journal of New Paradigm Research, 79(5), 525–535. https://doi.org/10.1080/02604027.2023.2216629

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