Sowjet-General: „Gorbatschow wollte Außerirdische empfangen“
Michail Gorbatschow im Herbst 1990,
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Moskau (Russland) – Vor 25 Jahren hat der damalige sowjetische Präsident Michail Gorbatschow allen Ernstes versucht, Kontakt zu Außerirdischen aufzunehmen. Die supergeheime Abteilung des Moskauer Generalstabs, im sowjetischen Verteidigungsministerium als „Truppenteil 10003“ bekannt, befasste sich mit der parapsychologischen Kriegführung, das heißt mit der Ausbildung von Kampfhypnotiseuren, dem Gedankenlesen und Fernspionage. Es war nicht so leicht, deren Mitarbeiter in Staunen zu versetzen. Aber auch sie fielen aus allen Wolken, als der Befehl kam, Ankömmlinge aus dem All in der Kysylkum-Wüste in Empfang zu nehmen.
– Anm. GreWi: Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Gastbeitrag des Journalisten Axel Eichholz, der meist in gekürzter Fassung auch schon in einigen Tageszeitungen veröffentlicht wurde. Auf „Grenzwissenschaft-Aktuell.de“ (GreWi) lesen Sie – mit freundlicher Genehmigung des Autoren – den Artikel in der ursprünglichen vollen Länge, ungekürzt.
Quelle von Eichholz‘ Artikel sind zwar zwei Meldungen der genannten russischen Boulevardzeitung „Komsomolskaja Prawda“, doch konnten sowohl die in der Meldung genannten Einheiten, Institutionen und Personen, sowie deren Funktionen und (einstigen) Tätigkeiten bestätigen und verifiziert werden. Nicht zuletzt legen die direkten Verweise auf die Aussagen des Hauptzeugen die Einschätzung nahe, dass zumindest dieser Hauptzeuge die folgende Geschichte tatsächlich so berichtet hat. Offizielle Dokumente, die diesen Vorfall unabhängig davon bestätigen könnten, lagen bis zum Redaktionsschluss dieser Meldung (noch) nicht vor.
An einigen Stellen hat GreWi dem Originaltext kurze Erläuterungen zu den genannten Quellen beigefügt, die als solche kenntlich markiert sind. Auch die Links zu weiterführenden Informationen über genannte Personen und Institutionen wurden von GreWi beigefügt.
Ex-Chef der Sonderbeteilung packt aus
Wie der Ex-Kommandant des Truppenteils 10003, Generalleutnant Alexej Sawin, in einem Interview der „Komsomolskaja Prawda“ enthüllt, hatte der prominenteste sowjetische Ufologe Mark Milchiker direkt den Präsidenten Gorbatschow angeschrieben. Er habe Berichte von seinen Mitarbeitern in Mittelasien erhalten, die unabhängig voneinander meldeten, dass die Landung eines außerirdischen Raumschiffs nahe der usbekischen Stadt Sarafschan bevorstehe. Er habe mit dessen Besatzung über ein Medium Kontakt aufgenommen, so der UFO-Forscher.
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+ + + Anm. GreWi: Wie Serge Kernbach in seinem Fachartikel über „Unkonventionelle Forschung in der Sowjetunion und Russland“ (…GreWi berichtete) erläutert, handelte es sich bei der „10003“ um eine 1989 gegründete „militärische Einheit zur Erforschung der Möglichkeiten militärischer Nutzung von paranormalen Phänomenen“ die 2003 aufgelöst wurde.
Die Ankömmlinge baten um kurzzeitige Notlandung in der Wüste und garantierten, dass die 300 Besatzungsmitglieder sich „freundlich verhalten und das Raumschiff nicht verlassen“ würden. Gorbatschow gab den Brief an Verteidigungsminister Dmitri Jasow weiter. Dieser schickte ihn weiter an den Generalstabschef Michail Moissejew. Moissejew teilte den Vorgang dem Chef der Raketenabwehr Iwan Tretjak und dem Parapsychlogenchef Sawin zu, und zwar mit der Resolution „Empfang sicherstellen“.
Raketenabwehr sollte abgeschaltet werden
Kollegen von der Raketenabwehr hätten ihn gebeten, dem Generalstabschef „den Unsinn auszureden“. Hinterher werde sonst die ganze Welt über sie lachen, erinnert sich Sawin. Moissejew habe aber bereits den Befehl unterzeichnet, eine Delegation zusammenzustellen und ihr ein Flugzeug zur Verfügung zu stellen.
Generalleutnant Alexej Sawin noch zu Sowjetzeiten
„Als ich Befehlshaber im Fernen Osten war, habe ich fliegende Untertassen und die Ankömmlinge mit eigenen Augen gesehen, sagte er. „Die gibt es; mir kann keiner was vormachen“, befand der Generalstabschef. Der Einsatz unterlag strengster Geheimhaltung, so Sawin. Laut Milchiker hatten die Ankömmlinge gefordert, die Raketenabwehr im Süden der Sowjetunion für die Zeit der Landung abzustellen. Offenbar waren sie mit den herrschenden Sitten bei der Sowjetarmee vertraut. Als Sawin Bedenken äußerte, antwortete sein Chef, er werde sich selbst darum kümmern. Er rief Gorbatschow an und bekam die Genehmigung für die Abschaltung der Raketen. Ufologe Milchiker
Sawin nahm fünf Mitarbeiter seiner Abteilung, fünf von der Raketenabwehr sowie den Oberufologen Milchiker und dessen Frau, ebenfalls eine Ufologin, mit nach Kysylkum. Milchiker habe sehr günstigen Eindruck auf ihn gemacht. Er habe sich nicht als Spinner, sondern als sehr überzeugend argumentierender Mann erwiesen. In Sarafschan seien sie vom Ortsbürgermeister, einem Russlandeutschen, empfangen worden. Dieser habe „mit typisch deutscher Sorgfalt“ Zeitungs- und Augenzeugenberichte über frühere UFO-Landungen gesammelt und ihnen gezeigt. Die Untertassen tummelten sich buchstäblich um Sarafschan.
Landschaft in der Kysylkum-Wüste
Copyright: Man77 (via WikimediaCommons), CC BY-SA 3.0
Landung fiel aus
Das Raumschiff wurde gegen 2.00 Uhr nachts erwartet. Als der Termin verstrich und nichts geschah, wurde gespottet und gewitzelt. Da sagte Milchiker dem Hubschrauberpiloten, der sich besonders skeptisch gab, dieser könne selbst mit den Ankömmlingen sprechen. Er versenkte den Mann in Trance und stellte über ihn Fragen an die Besucher. Der Pilot habe über Astronomie und Raumfahrt Dinge erzählt, die eindeutig unirdischen Ursprungs waren, sagt Sawin. Die Landung blieb aus, weil die Ankömmlinge misstrauisch wurden. Vermutlich ging es um die Abschaltung der Raketenabwehr.
Zu der Frage, wieso sich Gorbatschow auf den „Kontakt“ eingelassen habe, sagt General Sawin, dieser habe sich offenbar geschmeichelt gefühlt, weil die Außerirdischen ihn mit „Präsident der UdSSR“ ansprachen und sich an ihn als einzigen wandten. Seine Situation sei damals schon nicht mehr sicher gewesen. Zwei Monate später seien ja der Putsch und sein Rücktritt gefolgt.
© Axel Eichholza