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GreWi erklärt (nicht ganz so) rätselhafte Meereskadaver

Saarbrücken (Dutschland) – Seit einigen Tagen sorgen erneut Aufnahmen rätselhafter Kadaver für Aufsehen und Spekulationen darüber, um was es sich bei den angeschwemmten Tieren handeln könnte. Grenzwissenschaft-Aktuell.de erklärt, warum es sich um keine mysteriösen Ungeheuer handelt.

Die vornehmlich von der mexikanischen TV-und Werbefilmproduktionsfirma Documental Nayarit (DN) in den sozialen Netzwerken verbreitete Meldung am 10. Februar 2020 berichtete, der Kadaver sei von Spaziergängern am Strand von Puerto Vallarta im mexikanischen Bundesstaat Jalisco entdeckt worden.

Der - nur auf den ersten Blick rätselhafte – Kadaver am Strand von Puerto Vallarta. Copyright/Quelle: Documental Nayarit
Der – nur auf den ersten Blick rätselhafte – Kadaver am Strand von Puerto Vallarta.
Copyright/Quelle: Documental Nayarit

Ähnlich wie den Entdeckern geht es wohl vielen Betrachtern der Aufnahmen, wenn man zunächst aufgrund der Kopfform schnell an einen Delphin denken mag – auf den zweiten Blick aber schnell bemerkt, dass dem Kadaver jegliche Flossen und Finnen und vermeintlich auch Augen fehlen.

Der daraufhin von einigen Beobachtern geäußerte Vermutung, es könne sich um eine Delfin-Fehlgeburt handeln, wiederspricht das offenbar bereits vollständig ausgebildete Gebiss des Tieres, das auch sonst Merkmale aufweist, die es von einem Delfin unterscheiden, beispielsweise ein Flossensaum aus Schwanz- und Afterflosse.

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Letzterer ist es denn auch, der – gemeinsam mit weiteren typischen Merkmalen – das Tier als Muräne ausweist. Weitere Merkmale sind die – auf den Aufnahmen zunächst wie verkümmerte Seitenflossen erscheinenden – charakteristischen Kiemenöffnungen, die gesamte Körperform, die Zähne sowie die die markanten Dehnungsstreifen an Unterkiefer und Schlund.

Zieht man einmal eine Muräne als Erklärung für den Kadaver in Betracht, fallen beim Vergleich mit Fotos unterschiedlicher Muränenarten diese Gemeinsamkeiten schnell auf und man findet auch das auf den ersten Blick vielleicht übersehene Auge genau dort, wo sich die Augen bei Muränen befinden – auf etwa halber Strecke über dem Maul (siehe Abb. roter Pfeil).

Bei einer Durchsicht anatomischer Zeichnungen fällt u.a. die Muränenart „Enchelynassa vinolentus“ (siehe Abb.) als vermutliche Zuordnung des Kadavers in den Blick, zeigt sie doch nahezu alle Merkmale, die sich auch an dem diskutierten Kadaver finden lassen.

Enchelynassa vinolentus (Illu.). Copyright: Public Domain
Enchelynassa vinolentus (Illu.).
Copyright: Public Domain
Der Kadaver von Aberdeenshire. Copyright/Quelle: Furbar News / Inverness Courir
Der Kadaver von Aberdeenshire.
Copyright/Quelle: Furbar News / Inverness Courir

Etwa zeitgleich sorgte auch ein weiterer Kadaverfund, nun jedoch an der Küste von Aberdeenshire in Schottland, besonders in den sozialen Medien für Diskussionen, der nach dem Sturm Ciara an den Strand gespült worden war. Nachdem einige Beobachter zunächst schon spöttisch um „Nessie“, das Ungeheuer von Loch Ness „trauerten“, zeigt auch hier ein Vergleich mit den Schwanzwirbeln von Walen, dass es sich nicht um ein „Monster“, sondern eindeutig lediglich um Überreste eines Wals (GreWi vermutet einen Finnwal?) handelt.

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© grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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