Symbolbild: Die Veröffentlichung der letzten noch immer geheimen UFO-Akten des britischen Verteidigungsministeriums durch die National Archives in Kew (Hintgr.) verzögert sich weiterhin (Illu.).
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Saarbrücken (Deutschland) – Erst kürzlich berichtete Grenzwissenschaft-Aktuell (GreWi) darüber, dass sich die Veröffentlich der letzten noch immer zurückgehaltenen UFO-Akten des britischen Verteidigungsministeriums (Ministry of Defence, MoD) ein weiteres Mal – nun sogar um ein halbes Jahr – bis mindestens März 2017 verzögert. Jetzt liegt GreWi ein Antwortschreiben der britischen The National Archives vor, dass den erneuten Aufschub des Veröffentlichungstermins erklärt.
Hintergrund: Englands letzte UFO-Geheimnisse – noch immer hinter Verschluss
Nachdem noch im Sommer 2013 das britische Verteidigungsministerium (Ministry of Defence, MoD) erklärt hatte, dass sämtliche einst geheimen britischen UFO-Akten veröffentlicht worden seien (…GreWi berichtete), wurde im Herbst 2014 überraschend bekannt, dass noch weitere 18 Ordner der UFO-Akten immer noch unter Verschluss gehalten werden. Eine Veröffentlichung wurde zunächst für spätestens 2015 in Aussicht gestellt. Danach ins Frühjahr 2016 verlegt. Dann für den Frühsommer angesetzt – und wiederum auf August verschoben. Im August erklärte das britischen Nationalarchiv dann, dass die Veröffentlichung bis auf Weiteres verschoben worden sei (…GreWi berichtete) und später mit „frühestens März 2017“ ein neuer „Termin“ genannt.
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Auf eine E-Mailanfrage von GreWi-Herausgeber Andreas Müller antwortete das Information Management Department der „The National Archives“ (TNA) in Kew jetzt wie folgt:
Sehr geehrter Herr Andreas Müller,
danke, dass Sie uns bezüglich der UFO-Akten kontaktiert haben.Die National Archives (TNA) und das Ministry of Defence (MoD) haben sich über einen Zeitplan für die Veröffentlichung dieser Akten über die TNA geeinigt, wie sie eigentlich schon für diesen Herbst geplant war.
Leider wurden nach der Überstellung der Akten an die TNA im vergangenen Juni (2016) noch zusätzliche Informationen (in diesen Akten) identifiziert, wie sie Ausnahmen vom Informationsfreiheitsgesetzt (Freedom of Information Act, FOIA) darstellen und dazu führten, dass die Akten im August zurück an das MoD überstellt wurden. Dies hat die Veröffentlichung dieser Akten verzögert.
Das MoD stellt derzeit sicher, dass diese Informationen, wie sie vom FOIA ausgenommen sind, (im Rahmen von ‚Schritt 3 – Sensibilitätsprüfung ausgewählter Aufzeichnungen im Rahmen des Zugangsprozesses‘) identifiziert werden.
Der ‚Advisory Council on National Records and Archives‘ (Beirat der Nationalen Aufzeichnungen und Archive) wird dann in einem nächsten Schritt nochmals jegliche Anwendungen dieser neu identifizierten FOIA-Ausnahmen prüfen. Dieser Beirat trifft sich wieder am 10. November.
Die Akten müssen dann noch die Schritte 4-6 (4. Katalogisierung und Vorbereitung, 5. Planung und Vorbereitung der Akten zur Übergabe der Akten und 6. Erwerb der Akten durch die TNA) im Rahmen des Prozesses durchlaufen.
Es ist deshalb davon auszugehen, dass die Akten nicht vor dem Frühjahr 2017 zur Verfügung stehen werden.
Wir entschuldigen und aufrichtig dafür, dass diese Akten nicht wie ursprünglich vorgesehen zur Einsicht zur Verfügung stehen.
Wir hoffen, dass dies Ihre Fragen ausreichen beantwortet. Für weitere Nachfragen über den Fortgang der Veröffentlichungsprozesses im Frühjahr 2017 stehen wird ihnen dann gerne wieder zur Verfügung.
Mit Grüßen
Information Management Department
Tel: +44 (0) 020 8876 3444
The National Archives, Kew, Richmond, Surrey TW9 4DU
nationalarchives.gov.ukOriginaltext:
Dear Andreas Muller, Thank you for contacting the Information Management Department at The National Archives of the United Kingdom regarding the release of UFO files. The National Archives and the Ministry of Defence had agreed a timetable for the release of these records which would have made the records available for the public at TNA this autumn. Unfortunately, following the transfer of files to TNA in June, additional information which is covered by FOI exemption was identified, resulting in the files being returned to MoD in August. This has delayed the release of these files. MOD are now ensuring that all information that is covered by an exemption is identified (refer to step 3 – Sensitivity reviews of selected records – of the gateway process). The Advisory Council on National Records and Archives will then need to consider any applications relating to newly identified exemptions. Its next meeting is taking place on the 10th of November. The files will then have to go through step 4 (Cataloguing and preparation of records),5 (Planning and arranging delivery of records) and 6 (Accessioning the records) of the gateway process. It is anticipated that these records therefore won’t be available until early 2017. I sincerely apologise for these records not being available to be viewed as anticipated. I hope this sufficiently answers your question. If you would like an update in early 2017 please email us and we will be happy to provide you with any progress on these records. Regards, Information Management Department Tel: +44 (0) 020 8876 3444 The National Archives, Kew, Richmond, Surrey TW9 4DU nationalarchives.gov.uk
Zusammengefaßt bedeutet das: In den noch zu veröffentlichenden 18 UFO-Akten des MoD befinden sich sensible Informationen, deren Veröffentlichung nicht vom britischen Informationsfreiheitsgesetz abgedeckt ist und über deren Status und mögliche Veröffentlichung – oder aber Zensur – nochmals entschieden werden muss.
Bei den noch zu veröffentlichenden Akten handelt es sich um Akten unter dem Titel „UFO-Policy“ (UFO-Politik) aus den Jahren 1971-76 und 1996-2000. Drei weitere Dokumente decken demnach die Zeiträume Juni-Dezember 2000, Dezember-März 2004 und März 2004 ab. Zudem handelt es sich um Akten über „Air Traffic Controll Low Flying UFOs“ (Flugsicherheitsaufsicht niedrig fliegende UFOs) und „ADGE UFO Reports“. Hierbei dürfte es sich um UFO-Berichte der Radar-Einheiten der „Air Defence Ground Environment“ handeln (…GreWi berichtete).
Einige Beobachter hoffen darauf, dass aus den Akten auch bislang unbekannte Informationen über die Vorfälle von Rendlesham Forest in Suffolk hervorgehen, wo im Dezember 1980 Angehörige der US-Britischen Airbase RAF Bentwaters ein in dem Wald gelandetes unbekanntes Flugobjekt aus direkter Nähe gesehen haben wollen.
– Eine Liste der mögliche Gründe für das Aussetzen des FOIA finden Sie HIER
…GreWi wird natürlich weiterin berichten.
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