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Hinweis auf einen lebensfreundlichen Planeten: Toter Stern wird von 65 Objekten in exakten Abständen umkreist

Künstlerische Darstellung des Weißen Zwergsterns „WD1054–226“, der von einem Ring aus 65 Objekten umkreist wird, die vermutlich durch die Schwerkraft eines Planeten innerhalb der habitablen Zone des Sterns geordnet werden (Illu) Copyright: Mark A. Garlick / markgarlick.com
Künstlerische Darstellung des Weißen Zwergsterns „WD1054–226“, der von einem Ring aus 65 Objekten umkreist wird, die vermutlich durch die Schwerkraft eines Planeten innerhalb der habitablen Zone des Sterns geordnet werden (Illu)
Copyright: Mark A. Garlick / markgarlick.com

London (Großbritannien) – Britische Astronomen haben einen Ring aus Objekten entdeckt, innerhalb dessen 65 Mond-große Strukturen einen Weißen Zwergstern umrunden. Während Staub- und Trümmerscheiben um Sterne nicht ungewöhnlich sind, umkreisen die nun beobachteten Objekte ihren Stern in auffallender Regelmäßigkeit von je 23,1 Minuten Abstand. Derzeit sei dieses Verhalten nur schwer zu erklären, könnte aber auf einen lebensfreundlichen Planeten im System hinweisen.

HINWEIS: Wie erst nach Veröffentlichung der folgenden Meldung festgestellt wurde, ist diese Meldung nicht neu, sondern genau ein Jahr alt, stammt also schon von 2022. Auch GreWi hatte bereits damals berichtet. Sorry für das Missverständnis!

London (Großbritannien) – Britische Astronomen haben einen Ring aus Objekten entdeckt, innerhalb dessen 65 Mond-große Strukturen einen nur 117 Lichtjahre entfernten Weißen Zwergstern umrunden. Während Staub- und Trümmerscheiben um Sterne nicht ungewöhnlich sind, umkreisen die nun beobachteten Objekte ihren Stern in auffallender Regelmäßigkeit von je 23,1 Minuten Abstand. Derzeit sei dieses Verhalten nur schwer zu erklären, könnte aber auf einen lebensfreundlichen Planeten im System hinweisen.

Wie das Team um Professor Jay Farihi vom University College London aktuell im Fachjournal „Monthly Notices of the Royal Astronomical Society” (DOI: 10.1093/mnras/stab3475) berichten, entdeckten sie den ungewöhnlichen Ring um den Weißen Zwerg mit der Bezeichnung „WD1054–226“. Bei der Beobachtung des „toten Sterns“ stellten die Astronomen und Astronominnen auffallend regelmäßige Abschwächungen in dessen Sternenlicht fest, die mit 65 gleichmäßig voneinander entfernten Objekten hervorgerufen werden, die den Stern einmal alle 25 Stunden umkreisen.

Weiter vermuten die Forschenden, dass es sich um in etwa Mond-große unregelmäßige und kometenartige Strukturen und weniger um feste, kugelförmige Objekte handelt. Allerdings stellt die Regelmäßigkeit, mit der die Objekte den Stern im Abstand von exakt 23,1 Minuten umkreisen, die Astronomen vor ein Rätsel.

Hintergrund
Am Ende des „Lebenszyklus“ sonnenähnlicher Sterne, nachdem jeglicher nuklearer Energievorrat versiegt ist, sich der Stern zu einem Roten Riesen aufgebläht und dann seine Hüllenmasse ins All geschossen hat, bleibt ein freiliegender Sternenkern zurück. Astronomen sprechen dann von einem „Weißen Zwerg“. 2020 wurde der erste Planet, ein Gasriese, um einen Weißen Zwerg bestätigt und in einer dazugehörigen Studie zeigte das Team um die Astronomin Lena Kaltenegger, dass Planeten um Weiße Zwerge eine vielversprechende Möglichkeit darstellen könnten, mit Teleskopen wie dem James Webb Space Telescope (JWST) festzustellen, ob Leben auf Planeten um diese Sternenreste den Tod des Sterns überdauern kann (…GreWi berichtete).

Anhand himmelsmechanischer Berechnungen gehen die Forschenden nun davon aus, dass die Objekte von der Schwerkraft eines nahe gelegenen Planeten derart in Ordnung geleitet werden.

Dieser Planet würde den Weißen Zwerg nun innerhalb dessen habitabler, also lebensfreundlicher Zone umkreisen – jener Abstandsregion also, innerhalb derer ein Planet seinen Stern umkreisen muss, damit aufgrund gemäßigter Temperaturen flüssiges Wasser (und damit zumindest die Grundlage des irdischen Lebens) existieren kann. Es wäre das erste Mal, das ein Planet innerhalb der habitablen Zone um einen weißen Zwerg entdeckt wurde.

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Könnte es sich bei dem Ring aus Mond-großen Objekte also auch um eine künstliche Konstruktion einer Zivilisation auf dem indirekt nachgewiesenen Planeten handeln? Bei einem solchen Szenario gilt es zu bedenken, dass die habitable Zone um Weiße Zwerge sehr viel dichter am Stern selbst liegt als etwa bei sonnenähnlichen Sternen – schließlich handelt es sich bei Weißen Zwergen ja nur noch um den wesentlich kleineren, lichtschwächeren und kühleren Rest eines einstigen „normalen“ Sterns (s. obiger „Hintergrund“). Das bedeutet, dass die 65 Objekte den Sternenrest in einer Region umkreisen, die früher von dem Stern selbst (nicht zuletzt in Form der Vorphase als sog. Roter Riese) eingenommen wurde. Das bedeutet wiederum, dass der Ring aus 65 Objekten noch relativ jung sein muss – vermutlich etwa eine Milliarde Jahre oder weniger. Die habitable Zone selbst, innerhalb der die Astronomen und Astronominnen nun den Planeten vermuten, könnte hingegen noch weitere zwei Milliarden Jahre lang lebensfreundlich sein und bleiben.




WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA
Erster Planet um Weißen Zwerg entdeckt – Astronomen hoffen auf Leben um tote sonnenähnliche Sterne 16. September 2020
Weiße Zwerge: So könnten nächste Teleskope Leben um tote Sterne finden 2. Juni 2020

Recherchequelle: University College London

© grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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