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Fossile Fußspuren deuten auf hochgewachsenen menschlichen Vorfahren

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Einige der 14 an Fundstelle Laetoli im nördlichen Tansania neu entdeckte großen Fußabdrücke.

Copyright/Quelle: Masao et al. / eLife 2016;5:e19568

Dar es Salam (Tansania) – Im nördlichen Tansania hinterließ vor rund 3,7 Millionen Jahren ein für seine Zeit ungewöhnlich hochgewachsener Vormensch seine heute versteinerten Fußabdrücke. Mit nahezu 1,65 Metern erreichte der Vertreter der Vormenschenart Australopithecus afarensis, der auch die berühmte „Lucy“ angehörte, eine Körpergröße, wie Menschen sie erst 1,5 Millionen Jahren später erst wieder erreichen sollten. Neben seiner stattlichen Statur entdeckten die Forscher noch ein weiteres Merkmal: Der „Riese“ war vermutlich in Begleitung seines Harems.

Insgesamt hinterließ der ungewöhnlich große Vormensch 14 Fußabdrücke in der einstigen Vulkanasche, die sich später dann zu Felsgestein verfestigte und so die Spuren konservierte. Aufgrund der ungewöhnlichen Fußlänge von 26 Zentimetern schließen die Forscher um Fidelis T. Masao von der University of Dar es Salaam, die ihre Auswertungen des Fundes aktuell im Fachjournal „eLife“ (DOI: 10.7554/eLife.19568) veröffentlicht haben, darauf, dass es sich um ein männliches Exemplar von rund 45 Kilogramm Gewicht gehandelt hatte.

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Entdeckt wurden die Abdrücke an der Fundstelle Laetoli, wo in kaum 150 Metern Entfernung schon in den 1970er Jahren eine andere Gruppe kleinerer Abdrücke einer aufrechtgehenden Vormenschenart entdeckt worden waren.

Mit seinen 1,65 Metern ragte das als „S1“ bezeichnete Exemplar wahrscheinlich um mehr als 20 Zentimeter über jene Artgenossen hinaus, denen die Forscher die früheren Abdrücke („S“) zuordnen. Auch war er wohl größer als der bislang größte Fund eines Australopithecus afarensis in Äthiopien, den er wohl noch um rund sieben Zentimeter überragte. Die weibliche „Lucy“ selbst erreichte gerade einmal 1,07 Zentimeter Höhe.

Auch wenn das Geschlecht jener Individuen, die einst ihre Spuren in Laetoli hinterlassen hatten, nicht eindeutig bestimmt werden kann, legt der aktuelle Fund doch nahe, dass die männlichen Vertreter des Australopithecus afarensis ihre weiblichen Artgenossen in mehr überragten als dies angesichts heutiger moderner Menschen beobachtet werden kann.

Auf der Grundlage dieser Beobachtung vermuten die Forscher, dass der Australopithecus afarensis eine mit Gorillas vergleichbare Sozialstruktur aufwies, bei der ein dominantes Männchen einer Gruppe von Weibchen und dem gemeinsamen Nachwuchs vorsteht.

04449Photogrammetrisches 3D-Modell der an der Fundstelle Laetoli im nördlichen Tansania neu entdeckte großen Fußabdrücke.
Copyright/Quelle: Masao et al. / eLife 2016;5:e19568

Allerdings zeigen sich einige Kollegen der Autoren in Kommentaren zum Artikel zurückhaltender, was die Bestimmung der Körpergröße anbetrifft und verweisen darauf, dass man bislang allgemein noch zu wenig über Australopithecus afarensis wisse, um derartig genaue Schlussfolgrungen zu ziehen.

GreWi-Kurzgefasst
– Neue Funde versteinerter Fußabdrücken in Tansania deuten daraufhin, dass die männlichen Vormenschen der Art Australopithecus afarensis deutlich größer waren als ihre weiblichen Artgenossen.
– Die Größe von rund 1,65 Metern erreichten Menschen erst wieder 1,5 Millionen Jahre später.
– Weitere Funde legen ebenfalls nahe, dass die Vormenschen eine mit Gorillas vergleichbare Sozialstruktur aufweisen.

© grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
Autor und Publizist
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Andreas Müller
(Kornkreisforscher)

ein deutscher UFO-Forscher, Autor und Publizist

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